DAIG Zieht Positive Bilanz
Erfolgreicher Deutsch-Österreichischer AIDS-Kongress in Düsseldorf
Der
7. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK), der vom 24. bis
27. Juni 2015 in Düsseldorf stattgefunden hat, konnte rund 1.000
Teilnehmer verzeichnen. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) nutzte
diesen Rahmen, um wieder einmal herausragende HIV-Forschung in
Deutschland auszuzeichnen. Den Deutschen AIDS-Preis 2015 erhielt
Prof. Florian Klein aus der Medizinischen Klinik des
Universitätsklinikums Köln für seine Arbeiten auf dem Gebiet der
Charakterisierung und Anwendung breit neutralisierender Antikörper
gegen HIV. Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche AIDS-Preis der DAIG
wurde vom Präsidenten der Fachgesellschaft Prof. Georg Behrens
verliehen.Die DAIG-Nachwuchsforscherpreise gingen in diesem Jahr an Dr. Ulrike Mock, die ihre am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf begonnene Arbeit zu CCR5-Uco-TALEN zur Zeit am University College in London fortsetzt und an Dr. Philipp de Leuw vom HIVCENTER des Universitätsklinikums Frankfurt für sein Forschungsprojekt zu HIV/HCV-koinfizierten Patienten. Die Nachwuchsforscherpreise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert.
Weiterhin wurden drei herausragende Posterpräsentationen von der DAIG ausgezeichnet. Die mit jeweils 750 Euro dotierten Posterpreise gingen an Prof. Matthias Stoll für das Poster Unsere Gesichter – Unser Beitrag zur Normalität! Der Wandkalender 2015 von „PRO+ Netzwerk Positiv in Niedersachsen“. Eine Selbsthilfe-Aktion gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV und AIDS, an Dr. Gesa Erdbeer für den Beitrag Intermittierende Virämien und Immunrekonstitution bei HIV-Patienten mit über 10-15 Jahren antiretroviraler Therapie – die Ausgangswerte bleiben bedeutsam und an Dr. Kristina Koch für das Poster Exposure to IFN-α leads to generation of IL-10 producing type 1 regulatory cells. Die Posterpreisträger wurden von Prof. Marylyn Addo, Dr. Ulrike Haars und Dr. Annette Haberl auf dem Kongress ausgewählt. Bereits beim Posterwalk waren die ausgezeichneten Arbeiten durch ein entsprechendes DAIG-Abzeichen als Preisträger erkennbar.
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HIV-Community-Preis verliehen
Das Projekt „Helping Hand” des HIVCENTER der JW Goethe-Universität Frankfurt und der „Kontaktladen Vision e.V.” des JES Bundesverbandes sind auf dem DÖAK mit dem HIV-Community-Preis ausgezeichnet worden. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft, die Deutsche AIDS-Hilfe, die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) und die Firma Janssen haben den Förderpreis 2013 ins Leben gerufen, um wegweisende gemeinnützige lokale Projekte und Netzwerke auszuzeichnen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 12.000 Euro wird zu gleichen Teilen von der dagnä und Janssen gestiftet.
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Auszeichnung für „Let´s talk about sex“
Verleihung des Hector-Posterpreises durch Prof. Jürgen Rockstroh an Dr. Annette Haberl
© Foto: Lila Haberl
Das Präventionsprojekt „Let´s talk about sex“ ist ein Angebot der Deutschen AIDS-Hilfe, in Kooperation mit DAIG, DAGNÄ, DSTIG, BZgA sowie dem Kompetenznetz HIV/AIDS. Das Projekt soll dazu beitragen, die Kommunikation über HIV/AIDS und andere sexuell übertragbare Infektionen zu verbessern. Seit dem Wintersemester 2014/2015 gibt es im Rahmen von „Let´s talk about sex“ am Universitätsklinikum Frankfurt auch ein spezielles Angebot für Studierende der Humanmedizin. Auf dem DÖAK konnte eine erste Evaluation aus dem laufenden Projekt vorgestellt werden. Diese Arbeit wurde mit dem Hector-Posterpreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wurde im Namen der Hector-Stiftung von Prof. Jürgen Rockstroh an Dr. Annette Haberl verliehen.
HIV-Schwangerschaftsregister: Aktuelle Daten auf dem DÖAK
Eine Arbeit der Studiengruppe des HIV-Schwangerschaftsregisters der DAIG wurde auf dem DÖAK als Vortrag angenommen. Dr. Annette Haberl stellte die Daten vor. Insgesamt 564 Dokumentationsbögen von HIV-Schwerpunktärzten, Gynäkologen und Pädiatern aus 27 teilnehmenden Zentren waren in die Auswertung eingegangen.
Die wichtigsten Ergebnisse: 47% der Frauen erhielten ihre HIV-Erstdiagnose im Rahmen einer Schwangerschaft, 79% der Schwangeren stellten sich innerhalb der ersten 12 Wochen bei einem HIV-Behandler vor bzw. waren bereits vor ihrer Schwangerschaft bei ihm in Behandlung (67%). Zur Geburt des Kindes lag die Viruslast bei 85% der Schwangeren <50 Kopien/mL. Die Mehrzahl der Schwangeren erhielt ein PI-basiertes ART-Regime. 70% der Frauen führten ihre ART nach der Geburt ihres Kindes fort.
Die kindliche Fehlbildungsrate war im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung nicht erhöht und lag bei 3,8%. Ein einziger Fall einer vertikalen HIV-Transmission wurde dokumentiert, was einer Rate von 0,75% entspricht.
DAIG-Vorstand im Amt bestätigt
Auf der Mitgliederversammlung der DAIG wurde der Vorstand der Fachgesellschaft im Amt bestätigt. Prof. Georg Behrens (Hannover) wurde als Präsident wiedergewählt, Dr. Stefan Esser (Essen) als Schatzmeister, Dr. Dr. Christoph Königs (Frankfurt) als Schriftführer, Prof. Hans-Jürgen Stellbrink (Hamburg) als wissenschaftlicher Sekretär und Dr. Annette Haberl (Frankfurt) als Sekretärin für Öffentlichkeitsarbeit. Auch bei der KAAD wurde der Vorstand neu gewählt. Dr. Christoph Boesecke (Bonn) und Dr. Jan Thoden (Freiburg) wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Auf der DAIG-Mitgliederversammlung wurde bereits der Termin für den nächsten Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress bekannt gegeben. Der DÖAK 2017 wird vom 14. bis 17. Juni in Salzburg stattfinden.
Die
nächste Mitgliederversammlung der DAIG findet im Rahmen des
dagnä
Workshops am
25.
September 2015
von
11:00-12:00 Uhr im
Radisson
Blu Hotel Messe Köln statt.
Mehr Informationen zu den Aktivitäten der DAIG unter www.daignet.de
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