1 Jahr HIV PrEP-Projekt
07. Oktober 2018
In Deutschland ist die
HIV-Präexpositionsprophylaxe seit nunmehr einem Jahr im Rahmen
eines von der Firma Hexal unterstützen
PrEP-Projektes für
einen breiteren Anwenderkreis bezahlbar und mit ärztlicher Begleitung zugänglich
geworden. Nur
ein Jahr nach dem mit großem Interesse gestarteten PrEP-Projekt zeigt sich der
Erfolg:
deutschlandweit gibt es bereits über 4.500 PrEP-Nutzer. Darüberhinaus kam es kürzlich
zur
Verabschiedung der Deutsch-Österreichischen Leitlinien zur PrEP3 und
des Referentenentwurfs zum Terminservice- und Versorgungsgesetz
(TSVG),
das
den gesetzlichen Anspruch für die
HIV-PrEP regeln
soll.
PRIDE-Studie
Die im Oktober 2017
gestartete PRIDE-Studie
untersucht, welche Personengruppen in welcher Weise die PrEP anwenden, beleuchtet
das
Risikoverhalten der Nutzer und erhebt gleichzeitig auch gesundheitsökonomische Daten.
Anhand der
Studie wird sehr deutlich, dass seit Oktober 2017 die Zahl der PrEP-Nutzer rasant
gestiegen ist –
aktuelle Schätzungen gehen deutschlandweit von über 4.500 Nutzern aus.
Demografisch betrachtet
sind die Anwender im Median 38 Jahre alt und überwiegend
männlich
mit MSM-Kontakten (Männer, die Sex mit Männern haben). Kosten
für Therapie und Labordiagnostik
beeinflussen das
Nutzerprofil dahingehend, dass die erfassten Anwender der PRIDE-Studie
mehrheitlich über
einen überdurchschnittlich hohen Bildungsstandard verfügen und Einkünfte
erwirtschaften, die sich
deutlich über dem Bundesdurchschnitt bewegen.
Die DAIG (Deutsche AIDS-Gesellschaft), DAH (Deutsche AIDS-Hilfe) und die dagnä (Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter) sprachen sich bereits frühzeitig dafür aus, dass die PrEP eine wichtige und wirkungsvolle Präventionsmethode ist. Mittlerweile steht die Effektivität der Prophylaxe nicht mehr zur Debatte: die PrEP führt zu einem Rückgang der HIV-Neudiagnosen, deutlich weniger Übertragungen und zeigt in diesem Zusammenhang Effekte, die wissenschaftlich betrachtet einer Herden-Immunität (Schutz vor Infektion innerhalb einer Population) sehr ähnlich sind.