FACHGESELLSCHAFT WEITET INTERNATIONALES ENGAGEMENT AUS
DAIG goes East
Der dramatische Anstieg der HIV-Neuinfektionen in Osteuropa verlangt ein internationales Engagement für effektive Präventions- und Therapiestrategien in den betroffenen Ländern. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft nimmt diese Herausforderung an und wird zukünftig ihr Engagement in den Ländern Osteuropas verstärken, um dort zur Entwicklung erfolgreicher Lösungsstrategien beitragen zu können.
ERFOLGREICHES STATUSSEMINAR
Dr. Florian Neuhann - Hier bei der Arbeit in Burkina Faso
Im Rahmen der Münchner AIDS-Tage zu Gast in Berlin veranstaltete die DAIG im Auguste-Viktoria-Krankenhaus ein Statusseminar zum Thema HIV in Osteuropa. Ziel des Seminars, an dem auch Vertreter der Bundesregierung und der Weltbank teilnahmen, war es, die Möglichkeiten deutschen Engagements an Präventionsstrategien, Diagnostik und Therapie der HIV-Infektion in den Ländern Osteuropas interaktiv mit Experten zu diskutieren. Geographischer Schwerpunkt der Diskussion war die Ukraine. Die DAIG sieht dort, durch das Statusseminar bestärkt, ihre zukünftige Rolle vor allem in der Koordination deutscher Aktivitäten. Als Konsequenz wird zur Zeit eine DAIG-Arbeitsgruppe Osteuropa gebildet, die vorrangig einen Verteiler aufbauen soll, um bei Anfragen mit kompetenten Mitarbeitern schnell und effektiv Projekte in Osteuropa unterstützen zu können. Die Kooperation mit anderen Gruppen ist dabei ein besonderes Anliegen der DAIG.
Neben der Personalvermittlung möchte die DAIG natürlich auch ihre Leitlinienkompetenz anbieten und zur Erstellung und Sicherung von Qualitätskriterien in der Versorgung HIV-infizierter Menschen in Osteuropa beitragen. Daneben gilt es, für die Projektarbeit, z.B. im Rahmen von Klinikpartnerschaften, Standards für Evaluation, Monitoring und Publikationen zu etablieren.
VERSTÄRKUNG BEI DER DAIG
Im Zuge ihres verstärkten Engagements in Osteuropa und den Hochprävalenzländern Afrikas wird die DAIG zukünftig von Dr. Florian Neuhann unterstützt. Dr. Neuhann ist Internist und arbeitet am Institut für Tropenhygiene und öffentliches Gesundheitswesen der Universität Heidelberg. Er besitzt langjährige Erfahrung mit HIV-Projekten in Afrika und wurde für seine herausragende Arbeit bereits ausgezeichnet. Als kompetenter Ansprechpartner und Koordinator wird er jetzt seine Erfahrungen zum einen in die Osteuropa-Projekte der DAIG einfließen lassen und zum anderen auch das Engagement der Gesellschaft in den Endemiegebieten Afrikas voranbringen.
PROJEKTE VON DAIG-MITGLIEDERN ERHALTEN FÖRDERUNG
Das BMG fördert deutsche Forschungsprojekte in Osteuropa. Von den eingereichten Anträgen wurden jetzt gleich zwei Projekte ausgewählt, an denen DAIG-Mitglieder maßgeblich beteiligt sind: Priv. Doz. Dr. Keikawus Arastéh, Leiter der Inneren Medizin am Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Berlin und Dr. Pavel Khaykin sowie Dr. Tessa Lennemann vom HIVCENTER am Klinikum der JW Goethe-Universität in Frankfurt. Beide Kliniken wollen im Rahmen von Partnerschaften eine nachhaltige wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Ukraine etablieren.
DAIG-PRÄSIDENT IN MOSKAU
Prof. Jürgen Rockstroh, Präsident der DAIG, hat als geladener Referent an der zweiten Internationalen Konferenz "HIV/AIDS in Osteuropa und Zentralasien", die Anfang Mai in Moskau stattgefunden hat, teilgenommen. Dabei hatte er auch Gelegenheit im Rahmen der Konferenz, die Osteuropa-Aktivitäten der DAIG darzustellen und durch persönliche Gespräche Vertrauen bei den zukünftigen Partnern aufzubauen.
Der DAIG-Präsident, der die internationale Vernetzung der Fachgesellschaft insgesamt ausbauen möchte, betont nach seiner Rückkehr aus Moskau, wie wichtig auch ihm persönlich ein nachhaltig angelegtes Engagement der DAIG in den Ländern Osteuropas ist.