Meldungen
Neu
bei HEXAL
3
Monatspackung Nevirapin HEXAL®
200 mg
Seit kurzem bietet HEXAL das Generikum Nevirapin 200 mg in einer 3-Monatspackung mit 180 Tabletten an. Nevirapin HEXAL® ist seit 2013 in Packungsgrößen mit 14 Tabletten, 60 Tabletten (N2) oder 120 Tabletten verfügbar. Der Apothekenpreis beträgt 1.033,97 €, die Zuzahlung 10,- €.
Neu sind ferner das Generikum Saquinavir HEXAL® 500 mg als Monatspackung mit 120 Filmtabletten (540,83 €) und Valganciclovir HEXAL® 450 mg 60 Filmtabletten (1.892,92 €).
MSD
3-Monatspackung
Isentress®
Ab sofort gibt es eine 3-Monatspackung von Raltegravir (Isentress®). Die Packung enthält 3 Flaschen mit je 60 Tabletten 400 mg Raltegravir). Raltegravir ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern und Säuglingen ab 4 Wochen. Der Apothekenverkaufspreis beträgt 2.594,52 €.
ViiV
Triumeq®
freiwillige Preissenkung
Der GBA bescheinigt der Fixkombination Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin (Triumeq®) bei therapienaiven Erwachsenen einen beträchtlichen Zusatznutzen. Der Hersteller ViiV hat dann noch vor Ablauf der obligaten Preisverhandlung mit den Krankenkassen freiwillig den Preis gesenkt. Triumeq® kostet jetzt 1.490,24 € pro Monat und ist damit günstiger als die Einzelkomponenten Dolutegravir (Tivicay®) plus Abacavir/Lamivudin (Kivexa®).
Patientengruppe | Triumeq® vs. Zweckmäßige Vergleichstherapie | Bewertung |
---|---|---|
ART naive Erwachsene | Triumeq® vs. EFV/TDF/FTC | Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen |
Vorbehandelte Erwachsene, für die eine Kombinationsbehandlung mit einem Integrase-Inhibitor die erste Therapieoption darstel | Triumeq® vs. Raltegravir in Kombination mit einer individuellen BackboneTherapie in Abhängigkeit der Vortherapie(n) und unter Berücksichtigung des Grundes für den Therapiewechsel | Zusatznutzen nicht belegt |
Vorbehandelte Erwach sene, für die eine Kom binationsbehandlung m einem Integrase-Inhibi eine nachrangige The rapieoption darstellt | Triumeq® vs. Individuelle antiretrovirale Therapie in Abhängigkeit der Vortherapie(n) und unter Berücksichtigung des Grundes für den Therapiewechsel | Zusatznutzen nicht belegt |
GBA-Beschluss Harvoni®
Der
Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat der Fixkombination
Ledipasvir/Sofosbuvir (Harvoni®)
bei HCV Genotyp 1 und 4 einen Zusatznutzen bescheinigt. Beim Genotyp
3 sah der GBA keinen Zusatznutzen. Die GBA-Bewertung ist die
Grundlage für die Preisverhandlung der Kassen mit dem Hersteller.
Inwieweit sie nach Festlegung des Erstattungspreises auch als
Grundlage für die Wirtschaftlichkeit herangezogen werden kann, ist
unklar. Alle GBA-Bewertungen der Hepatitis DAA auf einen Blick im
Internet http://www.hepatitisandmore.de/aktuell/2015-02/gba-nutzenbewertungen.shtml.
Patientengruppe | Harvoni® vs. Zweckmäßige Vergleichstherapie | Bewertung |
---|---|---|
GT 1 TN ohne Zirrhose | Harvoni® vs. PEG + RBV oder PEG + PI (BOC oder TVR) + RBV | Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen |
GT 1 TN komp. Zirrhose | Harvoni® vs. PEG + RBV | Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen |
GT 1 TE ohne Zirrhose, komp. Zirrhose | Harvoni® vs. PEG + RBV oder PEG + PI (BOC oder TVR) + RBV | Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen |
HIV–Koinfizierte GT 1 (TN + TE) | Harvoni® vs. PEG + RBV | Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen |
GT 1 dekomp. Zirrhose | Harvoni® vs. Best-Supportive-Care (= keine antivirale Therapie) A | nhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen |
GT 3 | Harvoni® vs. PEG + RBV | Zusatznutzen nicht belegt |
GT 4 (TN + TE) | Harvoni® vs. PEG + RBV | Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen |
TN=Therapienaiv; TE= Therapieerfahren; GT= Genotyp; komp.= kompensiert |
Kassel: Schwerpunktpraxis sucht Nachfolger
Wenige Praxen in Hessen nehmen an der spezialisierten Versorgung von HIV-Patienten teil. Die nördlichste ist in der Documenta-Stadt Kassel mit einem Einzugsbereich von ca. 100 km. Das Team des Internisten und Infektiologen Dr. Kallenbach (62) versorgt derzeit neben anderen Patienten rund 260 HIV-Patienten. Damit dies auch zukünftig so bleibt und das eingespielte Team seine Arbeit fortsetzen kann, wird nach einem jüngeren Kollegen (m/w) Ausschau gehalten, der kurz- oder mittelfristig in die Praxis einsteigt. Willkommen sind auch Kollegen ohne bisherige Erfahrung im Bereich HIV. Eine Einarbeitung und der Erwerb der Voraussetzungen zur Teilnahme an der spezialisierten Versorgung (Abrechnung GOP 30920, 30922, 30924) ist in der Praxis möglich.
Kontakt: winfried-kallenbach@t-online.de · Telefon 0 561 - 171 53
Siegerfoto des Siriuspreises v.l.n.r.: Jacquelin Hofer (Münchner AIDS-Hilfe), Projektpatin Dr. Viviane Bremer (BZgA) , Nathalie Kling und Martin Jautz (MünchnerAIDS-Hilfe)
Münchner Projekt ausgezeichnet
Das Münchner Videoprojekt „Gesund in Haft“ wurde Anfang Mai mit dem SIRIUS 2015, einem Preis des Bundeswettbewerbs HIV-Prävention, ausgezeichnet. Der Preis wurde dem Projekt der Münchner Aids-Hilfe für seinen innovativen und bedarfsgerechten
Ansatz in der Präventionsarbeit verliehen. Das Videoprojekt entstand in ehrenamtlicher Arbeit und wurde maßgeblich von Nathalie Kling entwickelt. Das Präventions-Video soll künftig regelmäßig auf einem eigenen Kanal im TV-Angebot der Haftanstalten gezeigt werden. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 € soll für die Evaluation der Ausstrahlung des Pilotfilmes in den Anstalten, mögliche Übersetzungen und für die Ergänzung zu einer Serie eingesetzt werden.
Dokumentarfilm Corinnes Geheimnis
Corinne ist 18 und steht vor dem Abitur. Sie wurde bei ihrer Geburt mit HIV infiziert. Seit ihrem 6. Lebensjahr lebt sie bei einer Pflegefamilie in einem bayerischen Dorf. Aus Angst vor Mobbing hütet die Familie Corinnes Krankheit als Geheimnis. Nach dem Abitur will sich Corinne outen. 10 Jahre lang begleitet sie die Filmemacherin Maike Conway bei dem Versuch, ein ganz normales Leben zu führen und erwachsen zu werden.
Der Film lief auf dem Dokumentarfilmfestival Anfang Mai in München. Zum WeltAidsTag am 1.12.2015 wird er im ZDF ausgestrahlt und ist dann auch als DVD erhältlich.
DZIF hat drei neue Mitglieder
Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) erhält Zuwachs: Drei neue Mitgliedseinrichtungen unterstützen das DZIF künftig in seiner Forschungstätigkeit, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit), das Robert Koch-Institut (RKI, zentrale Institution der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Ankündigung
Das 5. Süddeutsche Infektiologie Symposium wird am 6.-7. November 2015 im Tagungshotel Schloss Hohenkammer bei München stattfinden.
Programm: Update-Vorträge und interaktive Fall-Diskussionen, Intensivkurs zur Tuberkulose mit Prof. C. Lange vom Tuberkulose-Referenzzentrum in Borstel und PD Ulrich Seybold aus München, Workshops zu HIV und Hepatitis sowie infektiologische Diagnostik und Impfberatung bei Migranten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Öffentliche Kritik an hohen Preisen
Die Kritik an den Kosten der Hepatitis C-Medikamente wächst. In einer öffentlichen Stellungnahme bezeichnen Dr. Gerd Klausen und Dr. Stephan Dupke, beide Berlin, die Preise als „unverhältnismäßig“. Sie befürchten eine in Deutschland „erstmalige Rationierung“ von Arzneimitteln. Eine Priorisierung der Behandlung der Hepatitis C lehnen sie ab. „Die Beschränkung der Behandlung auf fortgeschrittene Stadien bedeutet ein deutlich erhöhtes Risiko für das Erkranken an einem Leberzellkarzinom sowie ein vorzeitiges Sterben.“ Da der AMNOG-Prozess enttäuschenderweise nicht zu einer wesentlichen Preissenkung geführt hat, fordern die beiden Ärzte sowie alle Unterzeichner der Stellungnahme (bisher 150 Ärzte) die Hersteller zur „Mäßigung und drastischen Preissenkung“ und die Politiker zur Entwicklung „schnell wirksamer Regulationsmechanismen“ auf. Das Papier kann man auf www.mezis.de nachlesen und per Mail an hcv_stellungnahme@yahoo.de unterschreiben.
START-Studie: Sofortige ART überlegen!
Die START-Studie soll die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt für den Therapiebeginn klären. An der Untersuchung nahmen 4.685 therapienaive Erwachsene mit >500 CD4/µl teil. Sie wurden entweder sofort nach Einschluss in die Studie behandelt oder erst wenn die CD4-Zahl auf <350/µl gefallen war. Die Studie begann im März 2011 und wurde nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 3 Jahren jetzt vorzeitig nach einem Treffen des Data and Safety Monitoring Boards (DSMB) am 14./15. Mai 2015 abgebrochen.
Die Auswertung der Daten ergab einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten der „frühen ART“. Im Arm „frühe ART“ (CD4>500 Zellen/µl) wurden 41 Ereignisse im Vergleich zu 86 Ereignissen im Arm „verzögerte ART“ (CD4<350 Zellen/µl) dokumentiert (p<0,001). Dieser Unterschied bezieht sich sowohl auf AIDS-definierende als auch auf nicht-AIDS-definierende Ereignisse und die Anzahl der Todesfälle in beiden Armen. Detaillierte Daten, z.B. die durchschnittliche CD4-Zahlen bei ART-Beginn in den beiden Armen, werden voraussichtlich auf der Tagung der Internationalen AIDS-Gesellschaft IAS im Juli in Vancouver vorgestellt.
Empfehlung
Aufgrund dieser Ergebnisse hat das DSMB folgende Empfehlungen ausgesprochen:
- Die bisherigen Ergebnisse der Studie sollen umgehend den Teilnehmern, den beteiligten Studienzentren, allen klinisch tätigen Medizinern sowie politischen Entscheidungsträgern mitgeteilt werden. Die WHO sollte die vorliegenden Erkenntnisse bei ihrem anstehenden Treffen zur Überarbeitung ihrer Therapieleitlinien berücksichtigen.
- Die Teilnehmer des Studienarms „Verzögerter Therapiebeginn“ sollten, soweit dies nicht schon geschehen ist, umgehend eine ART angeboten bekommen.
- Das Follow-Up aller Studienteilnehmer sollte weitergeführt werden.
Dualis
Darunavir/r
+ Dolutegravir am Start
Die moderne antiretrovirale Therapie hat enorme Fortschritte in der HIV-Therapie (ART) erzielt. Deutlich steigende Effektivität und Verträglichkeit hat zu einer weitestgehenden Normalisierung der Lebenserwartung HIV-positiver Menschen geführt. Aufgrund der erforderlichen lebenslangen Therapie spielen Therapie-assoziierte Nebenwirkungen und mögliche Langzeittoxizitäten, insbesondere NRTI-basierter ART-Konzepte, eine wichtige Rolle. Im Rahmen der DUALIS-Studie soll daher die Sicherheit und Wirksamkeit einer antiviralen Dual-Therapie, bestehend aus Dolutegravir und Ritonavir-geboostertem Darunavir bei vortherapierten, virologisch supprimierten Patienten untersucht werden. Im Rahmen der Phase III-Studie sollen 320 Patienten an 25 Zentren in Deutschland untersucht werden. Die DUALIS-Studie wird durch die Technische Universität München (TUM) gesponsert und mit finanzieller Unterstützung von Janssen-Cilag und ViiV Healthcare voraussichtlich ab Anfang Juli 2015 durchgeführt.
Für Rückfragen steht das Studienteam unter: study.dualis@tum.de zur Verfügung.
A prospective, multicenter, randomized, open-label trial to assess the safety, tolerability and efficacy of dual therapy with boosted Darunavir + Dolutegravir when switching from standard of care ART in HIV-patients with sustained virological suppression: The DUALIS study