Akute Hepatitis C
Inzidenz und Verlauf von HCV-Neuinfektionen bei HIV-Infizierten
Die Inzidenz einer HCV-Serokonversion bei 1830 amerikanischen HIV-Infizierten, die im Rahmen von klinischen Studien untersucht wurden, lag bei 0,51 pro 100 Patientenjahre. 27/36 Serokonverter hatten sich vermutlich nicht beim intravenösen Drogengebrauch angesteckt. Die Inzidenz in dieser Gruppe lag bei 2,67 im Vergleich zu 0,40 bei den IDU pro 100 Personjahre. Die Serokonversion war nicht mit der CD4-Zahl assoziiert, wohl aber mit einer Viruslast >400 Kopien/ml.
In einer britischen Studie wurden die Daten von 100 HIV-Patienten ausgewertet, die in Schnitt 3 Jahre lang mindesten einmal alle drei Monate zur Kontrolle kamen. Bei 16% der Patienten heilte die Hepatitis C spontan aus, bei 84% wurde sie chronisch. Letztere Gruppe zeigte eine fluktuierenden HCV-RNA-Spiegl (37%), bei dem ein initialer Abfall der HCV-RNA von einem Anstieg >1 log gefolgt wurde. Die Spontanheilung war dagegen mit einem Abfall der HCV-RNA >1,7 log innerhalb von 100 Tagen, einer höheren CD4-Zahl (650 vs 520/µl) und einem höheren maximalen Bilirubin (23 vs 18 µl/l). Zur Superinfektion kam es bei 40% der Patienten.