IAS 2007
CHER: Frühe ART kann Säuglingen das Leben retten
Avy Volari, Stellenbosch, Südafrika
Die frühzeitige antiretrovirale Behandlung von HIV-infizierten Neugeborenen könnte die
Sterberate der Säuglinge um 75% senken und gleichzeitig die Progression der Erkrankung verhindern.
Dies ist das Ergebnis einer beeindruckenden Studie aus Südafrika.
In der südafrikanischen CHER-Studie wurden 337 Säuglinge (<12 Wochen) ohne Indikation
zur ART (CD4>25%) entweder gleich behandelt oder erst dann behandelt, wenn eine Indikation nach den
bisherigen Richtlinien vorlag.
Eines von sechs Kindern verstorben
Nach 12 Monaten wurden die Daten analysiert. Die Kinder im ersten Arm waren nahezu 100% der Zeit
antiretroviral behandelt worden, die Kinder im zweiten Arm rund 32% der Zeit. Von den dauerhaft
behandelten Säuglingen waren 10 (4%) verstorben im Vergleich zu 20 (16%) der zunächst
unbehandelten. Das entspricht einer Mortalität pro 100 Patientenjahren von 6 vs. 25,3 (p=0,0002). "Die
Mortalität war insbesondere in den ersten sechs Monaten hoch", erklärte Avy Violari,
Stellenbosch. Todesursache waren meist Infektionen. In vielen Fällen war es zudem zur Progression
gekommen mit opportunistischen Infektionen wie z.B. PCP, Pneumonien, Candida- und CMV-Infektionen. Die frühzeitige
Einleitung ART nach der Geburt kann somit sehr vielen Kindern das Leben retten.
WESS103 Violari A et al, 4th IAS Conference 2007, Sydney 22.-25. Juli 2007
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