Eröffnung mit Sydney-Deklaration
Im Mittelpunkt der Eröffnung der 4th IAS Conference in Sydney stand die "Sydney Declaration". Diese Deklaration enthält im Wesentlichen die Forderung, dass mindestens 10% der Spendengelder für Hilfsprojekte in Forschung investiert werden sollen und zwar zur Optimierung von Intervention und Outcome. "Gute Forschung ist die Grundlage guter Politik und guter Programme und sie zeigt uns den Weg in die Zukunft", betonte Kongresspräsident Pedro Cahn, Buenos Aires.
Die alle zwei Jahre stattfindende Konferenz der Internationalen AIDS Society (IAS) wurde 2001 ins Leben gerufen als "wissenschaftliche" Welt-Aidskonferenz. Von diesem Konzept ist auf der vierten IAS-Konferenz in Sydney nicht mehr viel zu spüren. Die politischen Aspekte der HIV-Pandemie sind stärker in den Vordergrund getreten sowohl in den Reden der Gesellschaftsfunktionäre als auch im wissenschaftlichen Programm.
Es werden aber auch einige wichtige wissenschaftliche Präsentationen erwartet. Die Ergebnisse der klinischen Studien mit neuen Medikamenten werden am letzten Kongresstag in einer Late-Breaker-Session kurz vor dem Ende der Veranstaltung präsentiert.
Vor-Symposien
David Cooper, Local Co-Chair der Konferenz
An der IAS-Tagung nehmen über 5000 Delegierte aus 130 Ländern teil. Die Anzahl der eingereichten Arbeiten war mit 3100 doppelt so hoch wie bei der letzten Tagung in Rio de Janeiro. Rund 1000 davon werden als Präsentation oder Poster zu hören bzw. zu sehen sein.
Die Tagung begann am Sonntag mit einer Reihe von Satelliten-Symposien der Industrie. Bei vier Symposien führte der Local Co-Chair der Konferenz David Cooper, Sydney, den Vorsitz und konnte deshalb auch nicht an der Eröffnungspressekonferenz teilnehmen. Von den anderen bekannten australischen Forschern wie Andrew Carr und Simon Mallal war dagegen (zumindest bislang) nicht zu sehen.
Korrekte Eröffnung
Die Eröffnungsveranstaltung am Sonntagabend bot keine Überraschungen.
Die Vorsitzende der Australasian Society for HIV Medicine Sharon Lewin, Sydney, begrüßte die Teilnehmer zunächst im Namen der australischen Gadigal-Ureinwohner. Nach Tanz und Dingeridoo-Musik sprachen nach Pedro Cahn, der australische Gesundheitsminister Tony Abbott, die Gesundheitsministerin von New South Wales Reba Meagher, der Direktor des Global Funds Michel Kazatchkine, Anthony Fauci vom amerikanischen NIH und Maura Elaripe, Aktivistin aus Papua Neuginea. Es wurde die vorbildliche Rolle Australiens im Kampf gegen HIV/Aids betont, der Zugang zur Therapie für alle gefordert und die Verstärkung der Anstrengungen von Wissenschaft und Weltgemeinschaft angemahnt.