Oroya-Fieber
15. Dezember 2025
Ausgelöst wird das Oroya-Fieber durch das Bakterium Bartonella bacilliformis, das durch den Stich infizierter Sandmücken der Gattung Lutzomyia übertragen wird. Die Erkrankung beginnt meist mit hohem Fieber und einer massiven Zerstörung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) und resultiert in einer sogenannten hämolytischen Anämie. Ohne antibiotische Behandlung endet das Oroya-Fieber in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich. Bereits 26 Prozent der Erreger sind resistent gegen das Standardantibiotikum Ciprofloxacin, was eine antibiotische Behandlung deutlich erschwert..
Ein internationales Forschungsteam um Prof. Volkhard Kempf,
Frankfurt, hat mehr
als 1.700 genetische Varianten des Erregers hergestellt und so
zwei Proteine
identifiziert, die Bartonella für die Zerstörung der roten
Blutkörperchen
benötigt: Ein sogenanntes Porin, das den Austausch zum Beispiel
von Ionen mit
der Umgebung ermöglicht, sowie ein Enzym namens α/β-Hydrolase,
die beide
zusammen für die Hämolyse verantwortlich sind. Strukturanalysen
und gezielte
Punktmutationen zeigten, dass die hämolytische Aktivität von
Bartonella
bacilliformis strikt von der enzymatischen Intaktheit der
α/β-Hydrolase abhängt.
Das macht die α/β-Hydrolase zu einem geeigneten Zielprotein für
medikamentöse
Wirkstoffe.
In Laborexperimenten konnten die Forschenden denn auch einen
Hemmstoff
identifizieren, einen Phospholipase-Inhibitor, der die Aktivität
der
α/β-Hydrolase blockiert und auch die Hämolyse von Erythrozyten
verhindern kann.










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