Lipodystrophie

Lipodystrophie bedeutet Fettumverteilung. Man unterscheidet zwei Hauptformen:
Lipoatrophie
= Verlust oder Schwund von Fettgewebe;
Lipohypertrophie
= Zunahme oder Ansammlung von Fettgewebe.
Es ist unklar, wie viele HIV-positive Menschen an Lipodystrophie leiden. Die Schätzungen liegen zwischen 5% und 75%.

Nach Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART) und der Protease-Inhibitoren (PI) wurde Ende der 90er Jahre häufiger das Lipodystrophie-Syndrom. Ein direkter Zusammenhang mit bestimmten antiretroviralen Wirkstoffen konnte bisher nur bedingt gezeigt werden. Die genaue Ursache der Lipodystrophie ist nicht bekannt, aber man vermutet bestimmte beteiligte Faktoren. Hierzu zählen HIV-Medikamente, der Body Mass-Index (BMI), der CD4-Wert vor Beginn der Therapie, Geschlecht, Alter, Ernährung, Familiengeschichte und Rauchen.

Neben einer Fettumverteilung mit Abbau des Fettgewebes im Gesicht sowie an Armen und Beinen und gleichzeitiger Fettzunahme an Bauch, Brust und Nacken leiden die Patienten oft auch an metabolischen Störungen: an peripherer und hepatischer Insulinresistenz, Glukosetoleranzstörungen, Diabetes mellitus, Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, erhöhten freien Fettsäuren und niedrigem High Density Lipoprotein (HDL).

Die HIV-assoziierte Lipodystrophie verursacht Veränderungen, die die Gesundheit, das Selbstwertgefühl und den Gemütszustand beeinträchtigen können. Die sichtbaren Fettverteilungsstörungen können nicht oder nur eingeschränkt rückgängig gemacht werden, Besserung zeigt sich erst nach Monaten bis Jahren. Die metabolischen Störungen sprechen auf therapeutische Interventionen besser an.

Therapeutische Optionen bei HIV-assoziierter Lipodystrophie und metabolischen Komplikationen

  • Allgemeine Maßnahmen (Diät, körperliche Betätigung, Nikotinentwöhnung)
  • Umstellung der ART - Ersatz des Protease-Iinhibitors, Ersatz des Thymidinanalogons
  • Statine, z. B. Atorvastatin (Sortis®) oder Pravastatin (Pravasin®)
  • Fibrate, z. B. Gemfibrozil (Gevilon®) oder Bezafibrat (Cedur®)
  • Metformin (z. B. Glucophage®)
  • Rekombinante humane Wachstumshormone (z. B. Serostim®)
  • Chirurgische Maßnahmen

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