Tuberkulose
09. Dezember 2025
Einen neuen vielversprechenden Wirkstoff gegen Tuberkulosebakterien haben Forschende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) entwickelt. Im Labor stellte das Team eine Verbindung her, die die Energieproduktion der Krankheitserreger hemmt und sie absterben lässt. Etablierte Medikamente wirken auf ähnliche Weise, allerdings wird der Erreger zunehmend resistent gegen diese Arzneimittel. Die Ergebnisse der Studie, an der weitere Forschende aus Deutschland, den USA und Kanada beteiligt waren, wurden im „Journal of Medicinal Chemistry“ veröffentlicht.
Ein etabliertes Medikament gegen Tuberkulose ist Bedaquilin, das nach einem strengen Therapieschema über mehrere Monate verabreicht wird. „Bedaquilin hemmt die Aktivität der sogenannten ATP-Synthase des Erregers. Das ist ein komplexes Enzym, das für die Energieproduktion in den Bakterien zuständig ist. Wird dieses Enzym ausgeschaltet, stirbt das Bakterium ab“, erklärt Richter. Das Problem: Es treten bereits Resistenzen gegen das Antibiotikum Bedaquilin auf, obwohl es erst seit zehn Jahren breitere Anwendung findet.
Ein Team um Adrian Richter von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat einen Wirkstoff synthetisiert, der sich ähnlich wie Bedaquilin gegen die ATP-Synthase der Bakterien richtet, aber an einer anderen Stelle des Enzyms angreift. Der neue Wirkstoff mit dem Code PRP020 aus der Klasse der Quadratsäureamiden war für Säugetierzellen nicht toxisch ist und wird von Leberenzymen nur langsam abgebaut.
Fazit der Studie: Eine vielversprechende neue Substanz, die als nächstes im Tiermodell geprüft werden muss.










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