Fuzeon® (Enfuvirtid)

Injektionslösung 90 mg/ml

Indikation

Zugelassen für mehrfach vorbehandelte Patienten ab dem 6. Lebensjahr mit mehrmaligem vorangegangenen Therapieversagen in mindestens drei Medikamentenklassen (PI, NRTI und NNRTI) oder Unverträglichkeiten auf Wirkstoffe dieser Klassen

Dosierung

2 x 90 mg s.c.

Wirksamkeit

Sehr gute Anfangs- Wirksamkeit. Häufig jedoch zügige Resistenzentwicklung. Bei erstmaliger Gabe (Enfuvirtid-naiv) verstärkt Enfuvirtid die Wirksamkeit anderer Substanzklassen etwa um das Doppelte (TORO-, RESIST-, POWER-Studien); allerdings nicht in Kombination mit Maraviroc (MOTIVATE-Studien). Bei funktioneller Monotherapie (keine weitere wirksame Substanz) können sich sehr schnell Resistenzmutationen entwickeln, die zu einem zügigen Therapieversagen führen können. Enfuvirtid kann dann jedoch nach einer Pause erneut oft mit Erfolg eingesetzt werden („Medikamenten-Recycling“).

Pharmakologie

Als Polypeptid wird Enfuvirtid enzymatisch abgebaut, es zeigt deshalb keine Interaktionen mit anderen antiretroviralen Substanzen und muss aus dem selben Grund parenteral verabreicht werden (= unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes.

Nebenwirkungen

An den Injektionsstellen fast immer Erythem, Schwellung und Schmerzen. Deshalb sehr niedrige Patientenakzeptanz. Keine systemischen Nebenwirkungen.

Bewertung/Einordnung/Nutzen

Bietet bei Kombination mit Wirkstoffen neuer Substanzklassen große Chancen, auch multiresistente Viren komplett zu supprimieren. Wird heutzutage wegen der Verfügbarkeit auch bei einer Vielzahl von Resistenzen noch wirksamer Substanzen (Integrasehemmer, neuere PI und NNRTI) nur noch sehr selten eingesetzt. Bei Ärzten und Patienten wegen aufwändiger Zubereitung und Anwendung und der Probleme an den Injektionsstellen relativ unbeliebt.


Die hier genannten Informationen wurden gewissenhaft erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Angaben kann trotz aller Bemühungen NICHT übernommen werden!



DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • Baylisascaris procyonis

    21. Dezember 2025: Waschbärspulwurm in neun europäischen Ländern nachgewiesen weiter

  • Influenza

    21. Dezember 2025: Influenza A(H3N2) Subklade K weiter

  • Antibiotikaresistenz

    18. Dezember 2025: Datenverzerrung verringert Zuverlässigkeit von KI-Vorhersagemodellen weiter

  • Nachruf

    17. Dezember 2025: Prof. Frank-Detlef Goebel 13.7.1941 - 4.12.2025 weiter

  • HIV-Infektion

    17. Dezember 2025: ARTISTRY-2: Beim Switch BIC/LEN gleichauf mit BIC/F/TAF weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • β-Lactam-Antibiotika

    17. Dezember 2025: Negative Auswirkungen der "Penicillin-Allergie" weiter

  • Mikrobe des Jahres 2026

    17. Dezember 2025: Penicillium – Pinselschimmel rettet Leben weiter

  • Harnwegsinfektion

    17. Dezember 2025: Neues Verfahren beschleunigt Resistenztests weiter

  • Oroya-Fieber

    15. Dezember 2025: Aufklärung des Krankheitsmechanismus weiter

  • MPOX

    13. Dezember 2025: Neuer Ansatz: Breit neutralisierende Antikörper weiter

  • Gonorrhoe

    13. Dezember 2025: Orale Einmaldosis Zoliflodacin erfolgreich weiter

  • Listeriose

    10. Dezember 2025: Mehr Infektionen in Europa weiter

  • Gürtelrose

    10. Dezember 2025: Risiko für Eruption nach Impfung weiter

  • HIV-Infektion

    09. Dezember 2025: LAPTOP-Studie veröffentlicht weiter

  • Tuberkulose

    09. Dezember 2025: Neuer Arzeistoff-Kandidat gegen resistente Tuberkulose-Erreger weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.