Vitamin D-Mangel

San Francisco, 17. 2. 2010

HIV-Infizierte haben häufig einen Vitamin D-Mangel. Neuere Studien bestätigen diesen Befund, wobei die Infektion selbst, aber auch Efavirenz  eine Rolle zu spielen scheint. Eine Supplementierung von Vitamin D scheint insbesondere unter Tenofovir empfehlenswert.

In den bisherigen fünf publizierten Arbeiten zum Vitamin D-Mangel bei HIV liegt die Prävalenz bei 5% - 74%. Auch die aktuell vorgestellten Arbeiten gehen sehr unterschiedliche Zahlen an. In der amerikanischen SUN-Studie haben rund 75% der 627 HIV-Patienten einen Vitamin D-Mangel, in der italienischen ICONA-Kohorte (n=856) sind es 54% und der Schweizer Kohorte (n=211) 42% (Frühjahr) bzw. 14% (Herbst). Diese großen Unterschiede gehen zum Teil auf methodische Probleme zurück, denn der Vitamin D-Spiegel ist stark von der UV-Einwirkung (d.h. in unseren Breitengraden primär jahreszeitliche Schwankungen) abhängig. Hinzu kommen Variationen nach Hautfarbe (Schwarze haben geringere Spiegel), Nierenfunktion usw..

Ein einheitliches Bild liefern die Analysen jedoch im Hinblick auf den Einfluss von NNRTI. In allen drei Kohorten war die Gabe eines NNRTI – am häufigsten war Efavirenz – mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel assoziiert.

Einfluss von Tenofovir

Weitere Analysen der Swiss Cohort Study beschäftigten sich mit der Rolle von Tenofovir.  Die mit diesem NRTI assoziierte tubuläre Protein- und Hyperphosphaturie führte häufig zu einem erhöhten Knochenumsatz mit Aktivierung der Osteoklasten, wobei auch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate, Vitamin D-Mangel  und Hyperparathyreoidsmus einen negativen Einfluss hatten. Unter Tenofovir kam es allerdings zu einem kompensatorischen Anstieg von aktiviertem Vitamin D, was dem Knochenabbau entgegen wirkt. Daraus schließen die Autoren, dass ein Vitamin D-Mangel insbesondere beim Einsatz von Tenofovir korrigiert werden sollte.

DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • HIV

    18. September 2025: Neuer Integrationsmechanismus entdeckt weiter

  • Corona-Impfung

    18. September 2025: Vier Gruppen der Immunanwort weiter

  • Staphylokokken-Sepsis

    12. September 2025: Dalbavancin gleichauf mit Standardtherapie weiter

  • Syphilis

    12. September 2025: Eine oder drei Dosen Penicillin? weiter

  • EHEC

    11. September 2025: Keim des Ausbruchs identifiziert weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Influenza

    11. September 2025: Warum manche Influenza-Erreger gefährlicher sind weiter

  • PrEP

    11. September 2025: Aktuelle Zahlen weiter

  • Pneumocystis jirovecii Pneumonie

    11. September 2025: Reicht endotracheales Aspirat zur Diagnostik? weiter

  • Isozid

    11. September 2025: Rote-Hand-Brief zu Isozid 0,5 N Pulver für Infusionslösung weiter

  • HPV

    11. September 2025: Neuer Test als Prädiktor für Kopf-Hals-Tumore weiter

  • Candidozyma auris

    11. September 2025: ECDC fordert Maßnahmen gegen rasche Ausbreitung weiter

  • Antibiotika-Resistenz

    09. September 2025: Neuer diagnostischer Ansatz weiter

  • Helicobacter pylori

    09. September 2025: Screening auf Helicobacter pylori nach Myokardinfarkt senkt Blutungsrisiko nicht weiter

  • Chikungunya, MPOX und Influenza

    09. September 2025: G-BA beschließt Umsetzung der STIKO-Empfehlungen weiter

  • SARS-CoV-2

    03. September 2025: Nasenspray mit Azelastin verringert Risiko einer Corona-Infektion weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.