3/2008 Editorial

Dr. Ramona Pauli-Volkert

Liebe Leserin,
lieber Leser,

HIV und Kinder, wer denkt da nicht gleich an die Not in Afrika, an Aids-Waisen, deren Eltern an der Erkrankung verstorben sind und die von Großeltern ohne Hoffnung auf Zukunft gepflegt werden. 2,1 Millionen Kinder leben weltweit mit HIV und Aids, 90% davon südlich der Sahara. Darüber wurde viel berichtet, vorzugsweise Anfang Dezember zum WeltAIDS-Tag und dafür wurde und wird (hoffentlich) viel gespendet, vorzugsweise ebenfalls am WeltAIDS-Tag.

PROBLEM: ANGST VOR STIGMATISIERUNG UND DISKRIMINIERUNG

Viel weniger berichtet wird über die HIV-infizierten Kinder in Deutschland. Die 400-500 Kinder haben andere Probleme als die Kinder in den Entwicklungsländern, diese sind für die Betroffenen und ihre Familien jedoch nicht weniger wichtig. Besondere Probleme bereitet hierzulande der Umgang mit der Diagnose. HIV-infizierte Kinder werden in der Regel erst als Jugendliche über ihre Krankheit informiert. Der Grund ist die Angst vor Ablehnung, die Eltern/Betreuer wie auch die Kinder/Jugendlichen selbst immer begleitet. Ein offener Umgang mit der Diagnose HIV, wie ihn Sabine Rockhoff von der Elterninitiative HIV-betroffener Kinder fordert, ist sicherlich der erste Schritt auf dem Weg zur Normalität – sicher auch der schwerste.

PROBLEM: WENIGE ZENTREN UND WENIGE MEDIKAMENTE

Die medizinische Versorgung HIV-infizierter Kinder stellt überall in der Welt eine große Herausforderung dar. In Deutschland ist der Zugang zu ärztlicher Betreuung und Medikamenten – anders als in der dritten Welt – kein Problem. Doch nur wenige Zentren und Ärzte sind in der Lage, die HIV-Infektion und ihre Komplikationen im Kindesalter zu behandeln. Des Weiteren stehen bei Kindern weitaus weniger Medikamente zur Verfügung als bei Erwachsenen.

DANKSAGUNG

Das Sonderheft „HIV bei Kindern“ zum WeltAIDS-Tag ist allen HIV-infizierten Kindern gewidmet. Ihre Zukunft wird wesentlich vom Engagement anderer bestimmt. In diesem Zusammenhang möchte ich den Autorinnen und Autoren dieses Heftes danken, allen voran Ulrich Baumann, dem Vorstand der Pädiatrischen Arbeitsgruppe Aids, der es geschafft hat, so viele Menschen zu aktivieren. Mein Dank gilt auch den pharmazeutischen Unternehmen, die das Heft durch Anzeigen unterstützt haben, sowie Andrea Warpakowski als hauptverantwortlicher Redakteurin.

Dr. Ramona Pauli-Volkert

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