Community Arbeit für den DÖAK 2013
„Wir haben unser Ziel erreicht“

Die Zusammenarbeit zwischen Community Board und Kongressleitung der deutschsprachigen Aids-Kongresse hatte Höhen und Tiefen: 2009 trat das Community Board beim Deutsch-Österreichisch-Schweizer Aids-Kongress geschlossen zurück, da es nicht gelungen war, wichtige Anliegen der Community einzubringen. Die weitere Beteiligung der Community an den Kongressen wurde daraufhin von der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Gesellschaft in einer gemeinsamen Erklärung geregelt, und beim Deutsch-Österreichischen Aids Kongress 2011 in Hannover konnte das Community-Board den Kongress sehr erfolgreich mitgestalten. Wie läuft die Zusammenarbeit in diesem Jahr? HIV&more fragte Wiltrut Stefanek, Wien, und Engelbert Zankl, München, zwei der insgesamt sechs Community Board Mitglieder.

Was hat die Community seit 2009 aus Ihrer Sicht erreicht?

David, Engelbert, Stephan und Wiltrut vom CB  2013 vor dem goldenen DachlDavid, Engelbert, Stephan und Wiltrut vom CB 2013 vor dem goldenen Dachl

Wiltrut Stefanek: Die Community ist wieder dabei. 2011 in Hannover waren wir sehr aktiv, da habe ich empfunden, dass wir auf gleicher Ebene waren. Unser Ziel für 2013 ist, das Kongressprogramm, die Rahmenbedingungen und auch das Begleitprogramm in Innsbruck/Tirol auf die Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen von Menschen mit HIV/Aids auszurichten. Sie sollen den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. Die Vorbereitungsphase des DÖAK war nicht transparent, gewisse Entscheidungen waren einfach nicht nachvollziehbar. Wir haben aber unser Ziel erreicht. Ich arbeite seit 2001 im Community Board, und bei jedem Kongress muss das Mitspracherecht von neuem erkämpft werden. Dabei gehen viel KnowHow und Zeit verloren.

Engelbert Zankl: Ich sehe das auch so. Wir haben versucht, uns von Anfang an einzumischen. Seit Hannover, also seit zwei Jahren, stehen wir als Community Board fest. Wir haben uns frühzeitig mit dem Kongresspräsidenten getroffen, unsere Vorschläge unterbreitet. Dann haben wir uns im Programm nicht so wiedergefunden, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir haben mittlerweile unsere Anliegen durchgesetzt. Es war anstrengend und viel Arbeit, aber das gehört auch dazu – sich einzubringen, für seine Rechte zu kämpfen. Es ist schwierig, da jeder Kongress einen neuen Präsidenten hat, während wir den Vorteil einer gewissen Kontinuität haben.

Welche Themen spricht das Community Board an?

Die Planung für 2015 beginnt bereits

Das Community Board für den DÖAK besteht aus sechs Mitgliedern, vier aus Deutschland und zwei aus Österreich: Roland Berg (D), David Leyendecker (D), Stephan Mayr (A), Siegi Schwarze (D), Wiltrut Stefanek (A), Engelbert Zankl (D). Die Mehrzahl  war bereits beim DÖAK 2011 aktiv. Drei Mitglieder scheiden in diesem Jahr aus. Der Wunsch des Community Board ist, sich bereits beim diesjährigen Aids Kongress neu zu konstituieren, um frühzeitig mit der Arbeit am nächsten Kongress 2015 in Düsseldorf zu beginnen.

Wiltrut Stefanek: Diskriminierung und Kriminalisierung, HIV und Alter, psychische Gesundheit und Depressionen sowie Viruslast sind die Schwerpunkte. Diskriminierung ist in Österreich ein großes Problem. Bei uns ist es so schwer, zu der Diagnose zu stehen. Ich kenne Frauen und Männer, die sich gerne mit mir treffen, aber in die Gruppe wollen sie nicht kommen. Die Angst nimmt überhand. In den österreichischen Medien spielt HIV nur einmal im Jahr eine Rolle: beim Life Ball. Die Gesellschaft nimmt wahr welche Prominenz zum Life Ball kommt, aber der eigentliche Anlass gerät in Vergessenheit.

Engelbert Zankl: Die Interpretationen und Konsequenzen der Viruslastmethode liegen mir am Herzen, auch im Hinblick auf die verschiedenen Tests. Da gibt es eine ganz große Bandbreite. Viele –zum Teil auch Ärzte – wissen nicht: je niedriger die Nachweisgrenze, desto größer die Fehlertoleranz. Der gemessene Wert entspricht oft nicht der Realität, man müsste eigentlich mit vier verschiedenen Test messen! Ich habe großen Wert darauf gelegt, dass ein Virologe einen Methodenvergleich vorstellt und diskutiert, welche Nachweisgrenze vernünftig ist.

Vielen Dank für das Gespräch (FZ)



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