PrEP als Kassenleistung

April 2022

Seit September 2019 übernehmen die gesetzlichen Kassen die Kosten für die PrEP. Wer ist berechtigt? Und was wird bezahlt?

Besonderheiten bei privaten Krankenkassen siehe unten

Gesetzlich Versicherte mit einem substantiellen HIV-Infektionsrisiko, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind für die Versorgung mit entsprechenden zugelassenen, verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur Präexpositionsprophylaxe gemäß dem Anwendungsgebiet der jeweiligen Fachinformation anspruchsberechtigt.

Zu Versicherten mit einem substantiellen HIV-Infektionsrisiko zählen die folgenden Personen:

  1. Männer, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben (MSM) oder Transgender-Personen mit der Angabe von analem Geschlechtsverkehr ohne Kondom innerhalb der letzten 3 bis 6 Monate und/oder voraussichtlich in den nächsten Monaten bzw. einer stattgehabten sexuell übertragbaren Infektion (STI) in den letzten 12 Monaten,

  2. serodiskordante Konstellationen mit einer/einem virämischen HIV-positiven Partner/in ohne antiretrovirale Therapie (ART), einer nicht suppressiven ART oder in der Anfangsphase einer ART (HIV-RNA, die nicht schon 6 Monate unter 200 RNA-Kopien/ml liegt),

  3. nach individueller und situativer Risikoüberprüfung drogeninjizierende Personen ohne Gebrauch steriler lnjektionsmaterialien,

  4. nach individueller und situativer Risikoüberprüfung Personen mit Geschlechtsverkehr ohne Kondom mit einer/einem Partner/in, bei der/dem eine undiagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist (z. B. einem/einer Partner/in aus Hochprävalenzländern oder mit risikoreichen Sexualpraktiken).

Versicherte nach § 2 haben nach ärztlicher Beratung unter besonderer Berücksichtigung von Safer-Sex-Praktiken Anspruch auf:

  1. Untersuchungen, die vor und während der Anwendung der zur medikamentösen Präexpositionsprophylaxe zugelassenen Arzneimittel erforderlich sind,

  2. Verordnung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur Präexpositionsprophylaxe. (2) Neben dem in Absatz (1) a. und b. konkretisierten, gesetzlichen Versorgungsumfang kann auch eine risikoadaptierte Untersuchung auf Lues, Gonorrhoe und/oder Chlamydien als Begleitdiagnostik durchgeführt werden.


Besonderheit Private Krankenversicherung

Nicht alle privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die PrEP und bei einigen Versicherungen haben PrEP-Nutzer*innen sogar Nachteile, z.B. höhere Tarife, Nichtaufnahme.Hier gibt es Details

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