CCR5-delta32
11. Oktober 2019
Genetische HIV-Resistenz verkürzt Leben doch
nicht
Kürzlich war berichtet worden, das Forscher in
den Daten
einer UK-Biobank, kombiniert mit Daten einer Krankenversicherung,
gefunden
hatten, dass eine homzygote CCR5-delta32-Mutation (also Gendefekt
auf beiden
Genen und damit kein funktionierender CCR5-Rezeptor) nicht nur
einen Schutz vor
HIV-Stämmen bietet, die CCR5 zum Andocken verwenden, sondern auch
ein erhöhtes
Risiko für andere Erkrankungen mit sich bringt, was zu einer um
etwa zwei Jahre
verringerten Lebenserwartung führen würde.
Nun meldet sich eine andere Arbeitsgruppe zu
Wort, die sich
die Daten genauer angesehen hat und stellt die Befunde in Frage.
In der ersten
Analyse wurde wohl ein genetischer Marker verwendet, der nicht
eindeutig der
CCR5-delta32-Mutation zuzuordnen ist. Das führte zu einer
Unterrepräsentation
solcher Menschen in der Analyse und letztendlich zu falschen
Schlussfolgerungen. Bei Verwendung eines alternativen Markers, der
eine bessere
Übereinstimmung mit der CCR5-delta32-Mutation zeigt, ergab sich
kein Hinweis
auf eine verringerte Lebenserwartung.
Da viele Ansätze zur Heilung von HIV auf einer
Inaktivierung
von CCR5 beruhen, sind diese Ergebnisse wichtig und ermutigend.
Quelle:
Maier R et al, No
statistical evidence
for an effect of CCR5-∆32 on lifespan in the UK Biobank cohort,
doi: http://dx.doi.org/10.1101/787986
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