Elite Controller

02. August 2021

RNA kann noch mehr: Marker für den Verlust der Virussuppression

Momentan ist RNA als Impfstoff gegen SARS-CoV-2 in allen Nachrichten. Doch die Wissenschaft erforscht täglich neue Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten dieses vielfältigen Biomoleküls. Eine mögliche diagnostische Anwendung könnte bei Elite-Controllern den bevorstehenden Kontrollverlust vorhersagen.

Eine spanische Arbeitsgruppe untersuchte das Expressionsprofil von Micro-RNAs (miRNA) bei Elite Controllern, also Menschen, die die HI-Viruslast ohne Medikamente über Jahre unter der Nachweisgrenze halten können. Bei den meisten Elite Controllern geht diese Kontrolle aber irgendwann verloren. Durch den Vergleich des miRNA-Profils vor und nach dem Verlust der Kontrolle konnten die Forscher ein Panel von miRNA-Molekülen identifizieren, das den Verlust der Virussuppression vorhersagen konnte. Interessanterweise sind diese miRNAs mit der Regulation des LDL-Stoffwechsels assoziiert. Da das Virus bei seiner Vermehrung viel LDL braucht (für die Membranhülle), erscheint dieser Zusammenhang logisch. Auf der anderen Seite binden diese miRNA aber auch an bestimmte Gene von HIV (gag, nef, vif), so dass auch Interaktionsmöglichkeiten im Cholesterinstoffwechsel bei chronisch HIV-Infizierten denkbar sind, die möglicherweise eine Ursache für das erhöhte Herz-Kreislauf-Risiko von Menschen mit HIV sein könnten. Inwieweit miRNAs auch ein bevorstehendes Therapieversagen von chronisch HIV-Infizierten ohne Elite-Kontrolle anzeigen können, ist noch nicht erforscht.

Möglicherweise eröffnen miRNAs neue diagnostische und vielleicht sogar therapeutische Wege, um einerseits einen Anstieg der Viruslast vorherzusagen und frühzeitig dagegen vorzugehen, um andererseits aber auch Komplikationen der HIV-Infektion vorzubeugen.


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