Analkrebs

24. Juli 2023

Neue Biomarker für das Analkrebs-Screening entdeckt

Zwei neue Marker aus dem analen Mikrobiom von Menschen mit HIV (PWH) eröffnen neue Möglichkeiten für das Screening hochgradiger squamöser intraepithelialer Läsionen (HSIL), einer Vorstufe von Analkrebs.

Im Rahmen einer europäischen Zusammenarbeit unter der Leitung von Dr. Sergio Serrano-Villar, an der Forscher aus Spanien (Prof. Dr. Manuel Ferrer), Italien (Prof. Dr. Camilla Tincati), Deutschland (Prof. Dr. Jana Seifert), Großbritannien (Dr. Rafael Bargiela) und Norwegen (Prof. Dr. Marius Troseid) beteiligt waren, wurden 213 Teilnehmer rekrutiert, von denen die meisten MSM waren, die sich einem HSIL-Screening mit hochauflösender Anoskopie und Analbiopsien zur Bestätigung von HSIL unterzogen.

Das Team setzte eine Reihe von Techniken ein, um ihr anales Mikrobiom zu analysieren und Veränderungen in seiner Zusammensetzung und seiner Stoffwechselaktivität (Produktion von Proteinen und Molekülen) zu bestimmen. Die Forscher fanden zwar keine eindeutigen Signaturen der Mikrobiomzusammensetzung, die mit HSIL in Verbindung gebracht werden können, aber sie stellten fest, dass die mit HSIL assoziierten Analbakterien Proteine überexprimieren. Diese sind an der Produktion von Succinyl-CoA und Cobalamin beteiligt sind, wobei die Werte bei Probanden mit HSIL sowohl in der Entdeckungs- als auch in der Validierungskohorte durchweg erhöht waren.

Die kombinierte Messung von Succinyl-CoA und Cobalamin übertraf die anale Zytologie und verbesserte die Sensitivität, Spezifität und den Vorhersagewert. Diese Entdeckung von zwei neuen Biomarkern im analen Mikrobiom ist ein wichtiger Durchbruch im Kampf gegen Analkrebs bei Menschen mit HIV.



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