Impfung

19. Oktober 2024

Paul-Ehrlich-Institut wertet Nebenwirkungen von 100 Millionen Impfungen aus

Das Paul-Ehrlich-Institut hat die gemeldeten Verdachtsfälle von Impfstoffnebenwirkungen bzw. Impfkomplikationen der 2022 und 2023 ausgewertet. Dabei wurden Verdachtsmeldungen zu allen in Deutschland zugelassenen und vermarkteten Impfstoffen mit Ausnahme der COVID-19-Impfstoffe einbezogen. Es wurden bei rund 105 Millionen Impfungen 8 659 Verdachtsfälle zu Impfstoffnebenwirkungen beziehungsweise Impfkomplikationen bei Erwachsenen und Kindern gemeldet. In 3,4 Prozent der gemeldeten Verdachtsfälle wurde ein bleibender Schaden nach Impfung berichtet. Das PEI erhielt zudem 74 Meldungen mit einem tödlichen Ausgang. In keinem Fall schätzte das PEI den Zusammenhang zwischen Impfung und berichteter Todesursache als „konsistent“ ein.

Die meisten Verdachtsfälle bei Kindern wurden nach Impfung mit Bexsero®, ein Impfstoff gegen Meningokokken, dem HPV-Impfstoff Gardasil 9® sowie nach Impfung mit dem Mumps-Masern-Röteln-Impfstoff Priorix® berichtet. Bei Erwachsenen war in rund 52 Prozent der Verdachtsfallmeldungen der rekombinante, adjuvantierte Impfstoff Shingrix zum Schutz vor Herpes zoster und postherpetischer Neuralgie verimpft worden.

Wie bereits in den Vorjahren fällt weiterhin auf, dass prozentual mehr Meldungen erwachsene Frauen als Männer betreffen. Dieses Ungleichgewicht im Hinblick auf die Geschlechtsverteilung bei den Verdachtsfallmeldungen wurde bereits bei COVID-19-Impfstoffen gesehen (Bulletin 4/20224). Der vermeintliche Unterschied fällt bei schwerwiegenden Verdachtsfällen, die dem Paul-Ehrlich-Institut von Angehörigen der Gesundheitsberufe (Ärzte/Apotheker) berichtet wurden, geringer aus. Es ist weiterhin unklar, ob Frauen ggf. berichtsfreudiger sind oder tatsächlich im Vergleich zu Männern mehr uner­wünschte (zumeist nicht schwerwiegende) Reaktionen nach Impfung entwickeln.



Meldungen

  • Lenacapavir

    19. Juni 2025: Zulassung in den USA: Yeztugo® zur PrEP weiter

  • PrEP

    19. Juni 2025: HIV-PCR als Routinetest nicht sinnvoll weiter

  • Hepatitis A

    18. Juni 2025: Ausbrüche in mehreren europäischen Ländern weiter

  • Neue Erreger

    18. Juni 2025: In China wurden bei Fledermäusen mehrere neue bisher unbekannte Erreger entdeckt. weiter

  • Infektiologie

    17. Juni 2025: Jede*r Achte im Krankenhaus aufgrund von Infektion weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Pegivirus

    15. Juni 2025: Virale Enzephalomyelitis bei Immunsupprimierten weiter

  • Epstein-Barr-Virus

    15. Juni 2025: Assoziation mit primär sklerosierende Cholangitis weiter

  • HIV PEP

    13. Juni 2025: Die neue amerikanische PEP-Leitlinie favorisiert Integrasehemmer weiter

  • Borna

    10. Juni 2025: In Bayern zwei Infektionen, ein Todesfall weiter

  • Sepsis

    06. Juni 2025: Statine verbessern Überleben weiter

  • Corona-Impfung

    05. Juni 2025: Kein Risiko von Guillain-Barré Syndrom mit mRNA-Impfstoff weiter

  • DZIF

    05. Juni 2025: Forscher entdecken antivirale Substanzen mit breitem Spektrum weiter

  • Schwangerschaft

    05. Juni 2025: Tägliche Einnahme von Cotrim verhindert Frühgeburt weiter

  • HIV

    03. Juni 2025: WeltAidsKonferenz 2026 in Rio de Janeiro weiter

  • Gonorrhoe

    03. Juni 2025: Seltene Multiresistenz in Deutschland weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.