Deutsche AIDS StiftungDeutsche AIDS-Stiftung kooperiert mit der Gemeinschaft Sant`Egidio bei DREAM-Programm in Mosambik
Kolloquium zu Ehren des Karlspreisträgers Andrea Riccardi

Zu Ehren des Gründers von Sant`Egidio, Andrea Riccardi, der am 21. Mai mit dem Karlspreis 2009 für sein Engagement geehrt wurde, veranstaltete die Deutsche AIDS-Stiftung am Vortag im Alten Rathaus der Stadt Bonn ein Kolloquium zum Thema „Afrika ohne AIDS – nur ein Traum? Das Modellprogramm DREAM“ mit anschließendem Empfang. Die Beiträge beschäftigten sich mit den erforderlichen Standards für die AIDS-Bekämpfung und stellten das DREAM-Programm vor: Als Referenten dabei waren neben dem Preisträger selbst die Präsidentin des Nationalen AIDS-Rates aus Mosambik, Joanna Mangueira, die Aktivistin Jane Gondwe des DREAM Programms aus Malawi, der Präsident der Deutschen AIDS-Gesellschaft Prof. Dr. Jürgen Rockstroh, Dr. Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, sowie Vertreter des Global Fund, aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, von Boehringer Ingelheim und von der Gemeinschaft Sant’Egidio.

Andrea Riccardi
Andrea Riccardi

AIDS hat das Leben von Millionen Menschen in Afrika zerstört. In Mosambik leben knapp zwei Millionen HIV-positive Erwachsene – rund jeder sechste Einwohner zwischen 15 und 49 Jahren ist betroffen. Und hier sterben jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen an den Folgen der HIV-Infektion. Menschen, die zu arm sind, sich und ihre Familien zu ernähren. Kinder, die ihre Mutter oder auch den Vater verloren haben. Für viele schwangere Frauen bedeutet das positive Testergebnis, dass sie von ihren Männern, manchmal auch von ihrer ganzen Familie alleingelassen werden, dass sie Ausgrenzung und Ächtung erleiden müssen. So war es auch bei Jorgina, die Zwillinge erwartete und nach der Diagnose von ihrem Mann verlassen wurde. Im DREAM-Programm der Gemeinschaft Sant`Egidio, das die Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung zum Ziel hat, fand sie Hilfe. Sie erhielt die notwendigen Medikamente, durch die eine Ansteckung der Babys verhindert wurde, sie wurde von den DREAM-Mitarbeitern betreut und mit Lebensmitteln versorgt. Ohne DREAM wäre es Jorgina kaum möglich gewesen, zu überleben.

„Der Therapie verdanken wir unser Leben“

KindAuch Rosa brachte ihr Baby Graca im DREAM-Zentrum gesund zur Welt. Sie war nach Matola 2 gekommen, um sich untersuchen zu lassen. Der Test war positiv und sie ließ sich ins Mutter-Kind-Programm aufnehmen. „Der Therapie verdanken wir unser Leben“, sagt die junge Frau, die mit dem Baby nun bei ihrer Mutter wohnt. Nach wie vor sind die Frauen auf die Nahrungsmittelhilfen von Sant`Egidio angewiesen.        

Das Projekt DREAM (Drug Ressource Enhancement against AIDS and Malnutrition) macht deutlich, dass es auch in Afrika möglich ist, breit angelegte AIDS-Therapien durchzuführen, die medizinisch wirksam und bezahlbar sind. In Matola 2, einem DREAM-Zentrum mit Entbindungsstation in der Nähe der Hauptstadt Maputo, werden über 2.200 HIV-infizierte und aidskranke Schwangere und Mütter mit einer Dreifachtherapie während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit betreut. Die Frauen erhalten antiretrovirale Medikamente, die verhindern, dass ihre Babys mit dem HI-Virus zur Welt kommen. Über 98% der Babys werden HIV-negativ geboren. Mit dieser Infektionsrate von nur zwei Prozent ist DREAM so erfolgreich, wie dies sonst nur in Industrieländern erreicht wird.

Leben retten und Leben schützen: DREAM hat es sich zur Aufgabe gemacht, Prävention und Therapie zusammenzuführen. In diesem Programm erhalten die Menschen kostenlose Gesundheitsleistungen. Oft ist der erste Kontakt ein HIV-Test. Falls nötig, werden sie dann als Patienten aufgenommen und mit antiretroviralen Medikamenten behandelt. Und genauso ist Matola 2 Anlaufstelle für Kinder und Erwachsene, die an Begleitinfektionen erkrankt sind oder an Mangelernährung leiden.

Die Deutsche AIDS-Stiftung hat die Kosten für den laufenden Betrieb des Zentrums Matola 2 bis zum Jahr 2009 übernommen. Sie finanziert medizinisches Labor- und Fachpersonal, HIV-Tests und AIDS-Medikamente sowie Nahrungsmittel und Wasserfilter. Damit sichert sie die Versorgung von nahezu 15.000 Menschen. Die Deutsche AIDS-Stiftung fördert seit 2005 DREAM in Mosambik und ist inzwischen der größte deutsche Sponsor von DREAM.

Der Träger des DREAM-Programms, die Gemeinschaft Sant‘Egidio, betreibt derzeit in neun weiteren afrikanischen Ländern Behandlungszentren und molekularbiologische Labors. 7.000 Kinder wurden inzwischen von HIV-positiven Müttern geboren; über 98 Prozent von ihnen kamen ohne das HI-Virus zur Welt.

Spendenkonto 400
BFS Köln – BLZ 370 205 00

Deutsche AIDS-Stiftung • Markt 26 • 53111 Bonn

www.aids-stiftung.de

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