Weichere Blutdruckeinstellung

In den USA werden jetzt bei älteren Patienten sowie Patienten mit Begleiterkrankungen höhere systolische
Blutdruck-Werte als bisher akzeptiert. Betablocker werden nicht mehr zur Initialtherapie empfohlen.

Einen Monat nach der umstrittenen Cholesterin-Leitlinie wurden die neuen Empfehlungen zur Behandlung der arteriellen Hypertonie veröffentlicht. Die neue Leitlinie war genauso wie die Leitlinie zur Cholesterinsenkung vom
National Heart, Lung, and Blood Institute angeregt worden und auch hier hatte sich das Institut später zurückgezogen und die Leitlinie wurde vom Joint National Committee 8 (JNC 8) erarbeitet.

Großzügig bei Älteren

Die neuen Empfehlungen lassen sich kurz zusammenfassen: Patienten über 60 Jahren mit unkomplizierter Hypertonie sollten erst bei einem Blutdruck über 150/90 mm Hg behandelt werden. Die Abkehr von der alten Bluteinstellung auf Werte unter 140 mm Hg wurde mit zwei japanischen Studien begründet, die keinen Nutzen der aggressiven Senkung bei den Älteren gezeigt hat. Die europäischen Leitlinien, die im Sommer 2013 erschienen sind, zeigen sich erst bei Menschen über 80 Jahre so großzügig.

Für Menschen unter 60 Jahren gilt 140/90 als Zielwert auch wenn gleichzeitig ein Diabetes oder eine Nierenfunktionsstörung vorliegt. Auch hier sind die Europäer strenger. Sie fordern bei Diabetikern einen diastolischen Druck von 85 mm Hg.

Betablocker weg?

Bei den Antihypertensiva zur Initialtherapie werden nur noch ACE-Hemmer, Angiotensinrezeptorblocker, Kalzium-antagonisten und Thiazid-Diuretika bzw. deren Kombinationen genannt, wobei bei Schwarzen Kalziumantagonisten und Thiazide Mittel der Wahl sind. Betablocker sind weggefallen. Als Begründung wurde die LIFE-Studie von 2002 zitiert, in der unter dem ACE-Hemmer Losartan signifikant weniger klinische Ereignisse aufgetreten waren als unter einem Betablocker. Die Europäer haben dagegen nichts gegen Betablocker. Das schlechtere Abschneiden dieser Gruppe in Metaanalysen sei durch Atenolol verfälscht und nicht auf andere Betablocker übertragbar, kommentierte Prof. Dr. Martin Hausberg, Vorsitzender der Deutschen Hochdruck-Liga.



Ausgabe 1 - 2014Back

Meldungen

  • MPOX

    01. Juli 2025: Warum wir 2025 noch über Mpox sprechen müssen weiter

  • PrEP

    09. Juli 2025: Jeder 10te PrEP-User trinkt zu viel Alkohol weiter

  • Diphtherie

    09. Juli 2025: Europäische Gesundheitsbehörde: Vulnerable Gruppen schützen weiter

  • E.Coli

    08. Juli 2025: Multiresistente E.Coli durch Nahrungskonkurrenz verdrängen weiter

  • Hepatitis E

    08. Juli 2025: HEV kann sich auch in Niere vermehren weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Influenza

    07. Juli 2025: Neuer mRNA-Impfstoff bei über 50jährigen besser als konventionelle Impfung weiter

  • Chikungunya

    07. Juli 2025: Autochthoner Chikungunya-Fall im Elsass weiter

  • Poliomyelitis

    03. Juli 2025: Wieder Impfviren im Abwasser weiter

  • Influenza

    02. Juli 2025: Subkutaner Neuramidase-Hemmer statt Influenza-Impfung? weiter

  • Impfstoffe

    02. Juli 2025: Vermindert Adjuvans in RSV- und Zoster-Impfung Demenzrisiko? weiter

  • Deutsche Leberstiftung

    02. Juli 2025: Preis für hepatologische Publikation vergeben weiter

  • Ambulant erworbene Pneumonie

    01. Juli 2025: 1 oder 2 g/d Ceftriaxon? weiter

  • HIV

    01. Juli 2025: Statine zur KHK-Primärprävention empfohlen weiter

  • HIV-Heilung

    30. Juni 2025: mRNA gezielt in ruhende CD4-Zellen eingeschleust weiter

  • Lepra

    29. Juni 2025: Seltene Form in Amerikas vor 4000 Jahren weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.