AOK-Bayern –
Gesundheitskasse und Feind der Ärzte und Apotheker

Skandalöser Fall von Nicht-Erstattung eines Rezeptes mit HIV-Medikamenten wegen fehlender Unterschrift. Apotheker und Arzt müssen hilflos zusehen.

Im April 2013 wurde einem Patienten, der schon seit Jahren antiviral behandelt wird, ein Rezept für die dreimonatige Therapie mit Prezista®, Norvir® und Truvada® ausgestellt. Der Patient geht in die Apotheke und bekommt die rezeptierten Medikamente. Der Apotheker reicht das Rezept bei der Kasse ein. Die Kasse verweigert dem Apotheker jedoch die Retaxation, d.h. die Bezahlung der Kosten der Medikamente von 4.503,95 €.

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Leider hatten Apotheker und Arzt übersehen, dass das Rezept nicht unterschrieben war – ein menschlicher Fehler, der in der Routine einer großen Praxis und großen Apotheke vorkommen kann. Sowohl der Apotheker als auch der verschreibende Arzt haben Widerspruch gegen dies rigide Verhalten der Kasse eingelegt und lediglich die lapidare Antwort bekommen, dass die Verordnung nicht ordnungsgemäß ist, wenn keine Unterschrift auf dem Rezept steht.

Der Patient erhält seit Jahren die gleiche Medikation und das Jahreskontingent wurde durch das Rezept nicht überschritten. Selbst die ausführliche schriftliche Begründung der Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit der Medikamentenverordnung durch den verschreibenden Arzt konnte bei der Krankenkasse keinerlei Entscheidungsspielraum freisetzen. Das Angebot seitens des Apothekers eine Erstattung zu erhalten und eine Art Ordnungsgeld für diesen Flüchtigkeitsfehler zu bezahlen, wurde abgelehnt.

Dieser Umstand zeigt die feindselige Einstellung der Krankenkassen Ärzten und Apothekern gegenüber. Bei den Kommunikationen mit der Kasse war nicht nur kleinkarierte Obrigkeits-Bürokratie zu spüren, sondern auch Machtgehabe, indem man sich auf reine Formalien zurückzog und den richtigen Inhalt des Vorgangs komplett ignorierte. Dieses Vorgehen kann man nur als skandalös bezeichnen. Das trägt nicht zur gewünschten harmonischen Zusammenarbeit im Versorgungsdreieck Arzt-Apotheke-Kasse bei. Was zurückbleibt, ist vielmehr das Gefühl, da hat sich jemand gefreut, den Kostenverursachern endlich einmal zu zeigen, wo der Hammer hängt.

Ausgabe 2 - 2014Back

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