STEP: Aus für Impfstudien?

Die STEP-Studie, an der 3000 Freiwillige in Amerika und Australien teilnahmen, begann 2004 und wurde bereits Ende letzten Jahres vorzeitig abgebrochen. In der geimpften Gruppe waren mehr HIV-Infektionen aufgetreten.

Die Studienteilnehmer waren zum großen Teil schwule Männer oder weibliche Prostituierte mit einem hohen Risiko für eine HIV-Infektion. 15% der Männer und 50% der Frauen hatten im halben Jahr vor Studienbeginn mehr als 20 Sexpartner.

Mehr Infektionen bei unbeschnittenen Männern

Die Hälfte der Freiwilligen wurde mit Merck V520 ad5 geimpft, einem prophylaktischen Impfstoff mit Adenovirus Typ 5 als Vektor. In dieser Gruppe traten numerisch mehr HIV-Infektionen auf (49 vs. 33). Statisch war das Risiko einer HIV-Infektion insgesamt jedoch nur marginal größer. Es gab aber Subgruppen mit einem deutlich höheren Risiko und zwar unbeschnittene schwule Männer, die überwiegend insertiven Analsex hatten, und Männer mit einer hohen Immunität gegen Adenovirus Typ 5 (21 vs. 9). Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Bei den Frauen kam es lediglich zu einer neuen HIV-Infektion.

Zurück zu den Grundlagen!

Als Konsequenz dieser "gescheiterten" Impfstudie forderten Ron Desrosiers vom New England Primate Research Centre der Harvard University und Neal Nathanson von der University of Pennsylvania eine Rückkehr zur Grundlagenwissenschaft. Es mache keinen Sinn ähnliche Vakzine in teueren Studien an Menschen zu testen. Nach Meinung von Desrosiers gibt es derzeit überhaupt keinen erfolgversprechenden Vakzine-Kandidat. Impfstudien seien daher nicht nur sinnlos, sondern sogar kontraproduktiv. Sie würden potentielle Geldgeber sowie die Community ermüden.


# 88LB Robertson M und Buchbinder S
# 89LB Robertson M et al
#91 Desrosiers R
# 92 Nathanson N
15. CROI 2008, Boston 3 - 6 Februar 2008


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