HIV/HCV: 50% SVR bei EVR und 72 Wochen Therapie

Montreal, 11. Februar 2009

In SLAM-C erreichten die Hälfte der Patienten eine HCV-Elimination, wenn sie 12 Wochen nach Therapiebeginn einen Abfall der HCV-RNA von ≥2log hatten und insgesamt 72 Wochen behandelt wurden. Patienten mit einer kompletten EVR (HCV-RNA <600 IU/ml) hatten sogar eine 62%ige Chance.

In SLAM-C (Sustained Long-term Antiviral Maintenance with Pegylated Interferon in HCV/HIV Co-infected Patients/ACTG A5178) wurden 329 HIV/HCV-Koinfizierte mit 180 µg/week pegyliertem Interferon alfa-2a (180 µg/Woche) und Ribavirin (1200mg/d bei > 75kg and 1000mg/d bei < 75kg) behandelt. Nach 12 Wochen erreichten 183 Patienten (56%) ein frühes virologisches Ansprechen (EVR = mindestens 2 log10 Abfall oder HCV-RNA < 600 IU/ml). Die Responder wurden insgesamt 72 Wochen behandelt, Non-Reponder erhielten eine Interferon-Erhaltungstherapie.

Von den 183 Respondern wollten 169 die Therapie weiter fortsetzen. Daten zur SVR lagen bei 146 dieser Teilnehmer vor. 89% der Patienten hatten eine HAART und 86% eine HIV-Viruslast <50 Kopien/ml. Die CD4-Zellzahl lag bei 316/µl. 75% hatten einen HCV-Genotyp 1 oder 4, 9% eine Zirrhose und ein Drittel war bereits früher wegen HCV behandelt worden.

80% Chance für SVR bei Genotyp 2 und 3

Von den Patienten mit EVR erreichten insgesamt 51% eine SVR (sustained virological response). Erwartungsgemäß sprachen Patienten mit Gentoyp 2 oder 3 deutlich an als Patienten mit 1 oder 4 (82% vs 42%), ebenso HCV-therapienaive Patienten (60% vs 30%) und Patienten mit kompletter EVR (HCV-RNA <600 IU/ml, 75% der Patienten mit EVR) (62% vs 17%).

Noch bessere Daten für Weiße

An der amerikanischen Studien nahmen 29% Afroamerikaner teil, die (ebenfalls erwartungsgemäß) seltener eine EVR wie auch eine SVR erreichten (38% vs 57%). Für weiße Patienten sind die Heilungschancen somit noch etwas höher als in der Gesamtauswertung der Studie angegeben.

Verträglichkeit

Rund ein Drittel der Patienten (35%) brach die Behandlung vorzeitig wegen Nebenwirkungen ab. Die meisten der Abbrüche und Dosisreduktionen erfolgten in den letzten 24 Wochen der Behandlung.


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