HIV im Sperma trotz optimal supprimierter Viruslast im Blut

Montreal, 9. Februar 2009

In zwei Studien wurde parallel die Viruslast in Blut und Sperma untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei rund 5% der Patienten ohne Viren im Blut HIV im Sperma nachgewiesen wurde. Die Viruslast im Sperma schwankte erheblich und erreichte bei einem Patienten sogar 16.000 Kopien/ml.

In Rahmen der Kinderwunschsprechstunde am Hospital Pitie-Salpetriere wurde 264 Blut/Sperma-Proben von 145 Männern untersucht. Die Nachweisgrenze lag bei 50 Kopien/ml im Blut und bei 200 Kopien/ml im Sperma. Bei sieben Patienten wurde HIV im Sperma nachgewiesen, obwohl die Viruslast im Blut mindestens 6 Monate unter der Nachweisgrenze lag und keine Geschlechtskrankheiten vorlagen. Bei den Patienten, die r Lamivudin, Tenfovir und Indinavir einnahmen, konnten diese Substanzen auch im Sperma nachgewiesen werden. Resistenzmutationen bei HIV im Sperma wurden nicht beschrieben.

Eine kanadische Studie untersuchte bei 25 Männern die Viruslast in Plasma und Sperma 6 Monate nach Einleiten einer HAART prospektiv. Zu Woche 16 lag die Viruslast im Blut bei allen Patienten unter der Nachweisgrenze. Im Sperma war jedoch im weiteren Verlauf bei 12/25 (48%) nachweisbar. 4/25 (16%) hatten >5000 Kopien/ml im Sperma, ein Mann hatte sogar 16.000 Kopien/ml. In der Regel war HIV bei den Männern nur sporadisch nachweisbar, bei einem Patienten allerdings in jeder Probe.


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