HIV/HCV-Koinfektion
Erste Studie mit Telaprevir

Boston, 2. 3. 2011

In der ersten Studie mit einem HCV-Proteasehemmer bei HIV/HCV-Koinfizierten erreichten über 70% der Patienten eine RVR/EVR  und im Vergleich  5/14% der Patienten unter pegyliertem Interferon/Ribavirin allein.

In der randomisierten  placebokontrollierten Studie werden 2  Patientengruppen, nämlich therapienaive und behandelte HIV-Patienten mit HCV-Genotyp1 nach dem  gleichen Schema behandelt und zwar 12 Wochen lang mit pegyliertem Interferon/Ribavirin (pegIFN/RBV) und Telaprevir (TVR)oder Placebo und anschließend 36 Wochen mit  PegIFN/RBV.

Der Immunstatus der HIV-Patienten ist gut (CD4-Zahl 500-600/µl) und die Viruslast liegt bei den unbehandelten Patienten im Schnitt bei 1400 bzw. 300 K/ml. Die behandelten Patienten  nahmen entweder Efavirenz oder Atazanavir/r in Kombination mit Tenofovir plus Emtricitabin oder plus Lamivudin ein. Die HIV-Viruslast war unter der Nachweisgrenze. Die HCV-RNA lag bei rund 75% der Patienten >800.000 IU/ml.

Höhere Telaprevir-Dosis bei Efavirenz

Efavirenz, das  wie Telaprevir über Cytochrom 450 verstoffwechselt wird,  senkt den Telaprevir-Spiegel, so dass die Dosierung von Telaprevir in dieser Gruppe von 750 mg TID auf 1125 mg TID erhöht wurde. Pharmakokinetische Untersuchungen aus der Studie zeigen ausreichende Spiegel des HIV- wie HCV-Medikamentes.

Hohe RVR-Rate

Vorgestellt wurde eine vorläufige Auswertung der Daten von 59 Patienten (22 Placebo, 37 TVR) . Die Triple-Therapie führte in den ersten 12 Wochen zu einem deutlich besseren Ergebnis. Unter Telaprevir erreichten rund 70% der Patienten eine RVR (HCV-Viruslast unter Nachweisgrenze nach 4 Wochen) und EVR (HCV-Viruslast unter Nachweisgrenze nach 12 Wochen) im Vergleich zu lediglich 5% und 14% unter pegIFN/RBV allein.

Unter TVR kam es bei 2 Patienten zum Rebound und ein Patient sprach nicht an. In der Placebogruppe gab es 3 Non-Responder. Bei all diesen Patienten wurde die Therapie abgebrochen.

Mehr Nebenwirkungen

In der Telaprevir-Gruppe wurde erwartungsgemäß mehr Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen beobachtet. Auch Hauttausschläge traten häufiger auf, allerdings keine schweren Exantheme.

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