Osteoporose
Erniedrigte Knochendichte auch ohne Medikamente

Boston, 2. 3. 2011

In zwei PrEP-Studien wurde die Knochendichte gemessen. Das Ergebnis überraschte alle: Ein nicht unerheblicher Teil der HIV-negativen Männer hatte bereits zu Beginn eine Osteopenie.

Eine mögliche Langzeitwirkung von antiretroviralen Medikamenten – insbesondere unter Tenofovir – ist die Verminderung der Knochendichte (BMD). Aus diesem Grund wird in den PrEP-Studien stets auch die Knochendichte gemessen.

Die Studie iPrex wurde in mehreren Kontinenten (Asien, Afrika, Amerika) und in reichen und armen Ländern (Peru, Thailand, USA, Südafrika, Brasilien) an rund 2500 MSM und Transgender Frauen durchgeführt. Bei rund 500 Teilnehmern wurde die Knochendichte zu Beginn und dann alle sechs Monate gemessen. Die Knochendichte war im Vergleich zu den üblichen Normwerten niedriger. 12% der HIV-negativen Männer hatten einen Z-Score der Wirbelsäule von -2 und mehr, d.h. eine Osteopenie. In diesem Bereich sank die Knochendichte in den ersten sechs Monaten unter Tenofovir/Emtricitabin im Schnitt um 0,6%, unter Placebo blieb sie unverändert. 9% der Männer in der PrEP-Gruppe verloren in diesem Zeitraum >5% der BMD im Vergleich zu etwa 4% in der Placebo-Gruppe. In Studien an HIV-Patienten unter HAART mit Tenofovir betrug der Verlust etwa 2-4%.

Im amerikanischen „Safety Trail“ waren 400 MSM mit Tenofovir allein behandelt worden. Auch in dieser Untersuchung war die BMD zu Beginn niedriger als erwartet. Das Risiko einer niedrigen Knochendichte war hier bei Amphtamin-Gebrauch 6mal, bei Poppers-Gebrauch 4,5mal höher. Im Verlauf von zwei Jahren kam es hier im Bereich der Hüfte zu einem Verlust von 2%, nicht jedoch an der Wirbelsäule.

DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • HIV

    10. Oktober 2025: Vitamin-A-Transporter aktiviert ruhende HI-Viren weiter

  • HIV

    06. Oktober 2025: Kölner Team entdeckt neuen bnAB, der fast alle HIV-Varianten abdekt. weiter

  • Influenza

    03. Oktober 2025: Diagnostik mittels Kaugummi weiter

  • Stuhltransplantation

    03. Oktober 2025: Sicher und effektiv bei Immunschwäche? weiter

  • Antibiotika

    02. Oktober 2025: 100 Jahre Resistenzentwicklung weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • 17. KIT

    02. Oktober 2025: Abstract Submission und Registrierung eröffnet weiter

  • HIV

    02. Oktober 2025: Wie entsteht das latente HIV-Reservoir? weiter

  • RSV

    28. September 2025: Cochrane Analyse bestätigt Wirksamkeit weiter

  • Sepsis

    24. September 2025: Zu breite Initialtherapie? weiter

  • Candida-Sepsis

    24. September 2025: Diagnostik anhand von „Zucker-Fingerabdruck“ weiter

  • Forschungspreis

    24. September 2025: HIV/AIDS-Forschungspreis 2025 der DGI ausgeschrieben weiter

  • Chronische Wunden

    24. September 2025: Mit App dauerhaft im Blick weiter

  • AIDS

    22. September 2025: CD8-Zahl im Liquor als Prädiktor bei Kryptokokken-Meningitis weiter

  • Chikungunya

    21. September 2025: Rote-Hand-Brief zu Ixchiq® weiter

  • HIV

    18. September 2025: Neuer Integrationsmechanismus entdeckt weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.