Transmission  nach Nadelstich trotz PEP

Boston, 28. 2. 2011

Innerhalb von zwei Stunden nach dem Stich mit einer Hohlnadel wurde die PEP eingeleitet. Trotzdem kam es im weiteren Verlauf zu einem akuten retroviralen Syndom.

2002 stach sich die 53jährige Krankenschwester an einer Nadel, die Kontakt mit dem Blut eines HIV-Infizierten im Stadium Aids hatte, der ein Regime mit Zidovudin, Epivir und Nevirapin hatte. Die Viruslast des Patienten lag bei >100.000 Kopien/ml. Die Präxpositionsprophylaxe (PEP) wurde innerhalb von zwei Stunden eingeleitet und zwar mit Zidovudin, Epivir und Indinavir. Die Krankenschwester nahm die Medikation 32 Tage lang ein, allerdings  mit vier Tagen Pause in der letzten Phase der PEP.

HIV-Viruslast und HIV-Antikörper waren am Ende der PEP und 10 Tage danach negativ. 48 Tage nach Ende der PEP entwickelte sie jedoch ein akutes retroviralen Syndrom mit einer Viruslast von 2,2 Mio Kopien/ml.

Die genetische Analyse des Virus ergab, dass es ähnlich wie bei Drogengebrauchern zur Übertragung von mehreren, nämlich  mindestens 12 verschiedenen HIV-Stämmen gekommen war. Bei den übertragenen Viren waren eine K103N sowie M184V nachweisbar. Lediglich 1/12 Stamm hatte eine einzelne Indivinavir-Resistenzmutation.  11 der 12 übertragenen Stämme waren empfindlich auf die Medikamente der PEP und alle Viren war R5-trop.

Fazit

Die Daten deuten darauf hin, dass HIV während einer PEP im Gewebe “ruhen” und nach Absetzen der Medikamente “aktiv” werden kann. Bei Hochrisikokontakten ist eine vierwöchige PEP möglicherweise nicht ausreichend.

DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • HIV

    10. Oktober 2025: Vitamin-A-Transporter aktiviert ruhende HI-Viren weiter

  • HIV

    06. Oktober 2025: Kölner Team entdeckt neuen bnAB, der fast alle HIV-Varianten abdekt. weiter

  • Influenza

    03. Oktober 2025: Diagnostik mittels Kaugummi weiter

  • Stuhltransplantation

    03. Oktober 2025: Sicher und effektiv bei Immunschwäche? weiter

  • Antibiotika

    02. Oktober 2025: 100 Jahre Resistenzentwicklung weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • 17. KIT

    02. Oktober 2025: Abstract Submission und Registrierung eröffnet weiter

  • HIV

    02. Oktober 2025: Wie entsteht das latente HIV-Reservoir? weiter

  • RSV

    28. September 2025: Cochrane Analyse bestätigt Wirksamkeit weiter

  • Sepsis

    24. September 2025: Zu breite Initialtherapie? weiter

  • Candida-Sepsis

    24. September 2025: Diagnostik anhand von „Zucker-Fingerabdruck“ weiter

  • Forschungspreis

    24. September 2025: HIV/AIDS-Forschungspreis 2025 der DGI ausgeschrieben weiter

  • Chronische Wunden

    24. September 2025: Mit App dauerhaft im Blick weiter

  • AIDS

    22. September 2025: CD8-Zahl im Liquor als Prädiktor bei Kryptokokken-Meningitis weiter

  • Chikungunya

    21. September 2025: Rote-Hand-Brief zu Ixchiq® weiter

  • HIV

    18. September 2025: Neuer Integrationsmechanismus entdeckt weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.