Sehr frühe Behandlung limitiert Reservoir

Atlanta, 4. 3. 2013

Die Therapie der akuten HIV-Infektion noch vor Serokonversion könnte die Etablierung des Reservoirs latent infizierter Zellen limitieren.

Die HIV-Diagnose der Studienteilnehmer wurde am Red Cross HIV-Testzentrum in Bangkok innerhalb von drei Tagen mittels HIV-PCR und einem HIV-Test der dritten Generation (inkl p24 Ag) gestellt.

Vorgestellt wurden die Daten von 68 Patienten (90% MSM), die innerhalb von rund 15 Tagen nach HIV-Exposition und innerhalb von 5 Tagen nach Diagnose eine Raltegravir-beinhaltende Therapie erhielten.

Bei 37% der Patienten waren p24-Antigen und Antikörper noch negativ (Stadium Feibig 1). Bei 92% dieser Patienten war noch keine integrierte HIV-DNA im peripheren Blut nachweisbar, bei 88% auch nicht im Sigmoid.

Bei Patienten im Stadium Feibig 2 (p24Ag+) und Feibig 3 (p24Ag+, ELISA+, Western Blot neg) fiel die HIV-DNA in den PBMC im peripheren Blut ab und war nach 24 Wochen nicht mehr nachweisbar. Bei 7 von 10 Patienten (3 Feibig 1 und 4 Feibig 3,4) mit initial nachweisbarer HIV-DNA in der Darmbiopsie war die erneute Untersuchung nach 24 Wochen ebenfalls negativ.

Die zentralen CD4-Gedächtniszellen, die das wichtigste HIV-Reservoir darstellen, waren im Vergleich zu den CD4-Effektorzellen selten infiziert. Dies könnte diese Patienten zu guten Kandidaten für eine spätere funktionelle Heilung oder Eradikation zu machen.


Kommentar Dr. Ramona Pauli, München 

Diese Studie ist kein Beweis, sondern ein Hinweis darauf, dass die sehr frühe Behandlung der HIV-Infektion, wenn der Western Blot noch negativ ist, die Etablierung des latenten Reservoirs möglicherweise liminiert. Angesichts der Bedeutung des Reservoirs als Hindernis für jegliche Art von Heilung, macht die frühzeitige Testung und Behandlung Sinn.


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