Switch auf Fixkombination mit Rilpivirin

Washington DC, 25.7. 2011

Bei supprimierter Viruslast ist der Wechsel von einem geboosterten Proteasehemmer plus 2NRTI auf die Fixkombination Rilpivirin/Tenofovir/Emtricitabin virologisch sicher und senkt zudem die Lipide.

In der offenen Studie wurden 476 Patienten, die unter einem PI/r plus 2 NRTI eine mehr als sechs Monate eine Viruslast <50 Kopien/ml hatten, entweder so weiterbehandelt oder auf die Fixkombination Rilpivirin/Tenofovir/Emtricitabin (Eviplera®) umgestellt. Die Patienten waren NNRTI-naiv und hatten keine Resistenz gegen diese Kombination, wobei eine K103N ausdrücklich zugelassen war.

80% der Patienten hatten TDF/FTC als Backbone und 37% ATV/r, 33% LPV/r und 20% DRV/r als Proteasehemmer.

Wirksamkeit

Nach 24 Wochen   waren 94% der Patienten unter der neuen Fixkombination swoie 90% der Patienten unter ihrem alten Regime noch komplett supprimiert und zwar unabhängig von der Viruslast vor Therapiebeginn. Sowohl Patienten mit einer Ausgangsvirulast >100.000 Kopien/ml als auch Patienten mit einer isolierten K103N (n=17/5,4%) hatten auf die Behandlung gut angesprochen.

Resistenz

Virologisch nicht komplett supprimiert waren 0,9% unter der Fixkombination und 5% unter dem geboosterten Proteasehemmer, wobei die Viruslast in letzter Gruppe bei 7/8 Patienten unter 400 Kopien/ml lag. Bei 1/8 Patienten, der eine Viruslast von 13.000 Kopien/ml aufwies war lediglich eine M184V-Mutation nachweisbar. In der Rilpivirin-Gruppe lag die Viruslast bei 1/3 Patienten <400 Kopien/ml, bei einem Patienten war eine M184I und bei einem weiteren mit 11.000 Kopien/ml waren eine neben der M184I noch V90I, L101I und K103N aufgetreten.

Verträglichkeit und Lipide

Die Verträglichkeit der beiden Regime war vergleichbar gut, wobei man bedenken muss, dass die Patienten in der Proteashemmer-Gruppe in der Regel bereits monatelang vorbehandelt waren, während Rilpivirin für die Patienten neu war.

Einen signifikanten Vorteil hatter der Wechsel im Hinblick auf die Lipide. Das LDL-Cholesterin sank um 16% und die Triglyceride um rund 50%, während das HDL-Cholesterin mit -4% nur wenig beeinflusst wurde.

Die glomeruläre Filtrationsrate sank aufgrund der vermehrten tubulären Exkretion von Kreatinin unter Rilpivirin um rund 3 ml/Min.


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