Lenacapavir als Salvage
In der Studie CAPELLA werden 72 stark vorbehandelte Patienten mit einer Viruslast >400 K/ml (50% VL >32.000 K/ml, 50% CD4 <150/µl) unter einer versagenden ART mit Lenacapavir sc alle 6 Monate bzw. Placebo behandelt.
Zwei Wochen nach der ersten Injektion war die Viruslast bei 88% der Teilnehmer unter Lenacapavir um mindestens 0,5 log gefallen im Vergleich zu 17% unter Placebo. Die erfolgreich Behandelten (n=36) wurden dann mit Lenacapavir plus optimierte ART offen weiterbehandelt.
Alle anderen wurden erneut randomisiert und erhielten nach einer zweiwöchigen oralen Lenacapavir-Phase erneut Lenacapavir sc plus optimierte ART. Zu Woche 26 – dem Punkt der Datenauswertung – hatten diese Patienten gerade die zweite Lenacapavir-Injektion erhalten.
Bei 81% lag die Viruslast <50 K/ml, bei 89% <400 K/ml, obwohl bei diesen 36 Teilnehmer lediglich eine weitere aktive Substanz zur Verfügung stand. Auch 4/6 Patienten, bei denen Lenacapavir die einzige aktive Substanz war, erreichten eine Viruslast <50 K/ml.
4/11 Patienten mit einer Viruslast >400 K/ml zu Woche 26 hatten Lenacapavir-RAMs entwickelt. Allerdings kam es lediglich bei einem Patienten nie zur kompletten Virussuppression trotz deutlichem Abfall der Viruslast.
Außer lokalen Irritationen an der Injektionsstelle wurden keine gravierenden Nebenwirkungen beobachtet.