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Pressemitteilung

Deutsche Aidshilfe befragt Menschen mit HIV in Deutschland

03. August 2020

Jetzt mitmachen bei „positive stimmen 2.0“: Online-Umfrage und Einzelinterviews zum Leben mit HIV. Ergebnisse helfen bei Aktivitäten gegen Diskriminierung.

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Wie leben HIV-positive Menschen in Deutschland? Inwiefern sind sie heute noch von Diskriminierung betroffen? Diesen Fragen gehen die Deutsche Aidshilfe (DAH) und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in einer Online-Umfrage und mit persönlichen Interviews nach. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle HIV-positiven Menschen ab 16 Jahren.

Wir wollen es wissen!

„Wir bitten alle Menschen mit HIV sich zu beteiligen, damit wir ein möglichst umfassendes Bild bekommen“, sagt Matthias Kuske, Projektleiter bei der Deutschen Aidshilfe. „Wir möchten wissen: Wie beeinflusst HIV heute das Leben, sei es in der Familie, beim Daten oder am Arbeitsplatz. Wie wirkt sich der HIV-Status auf das Wohlbefinden aus?“

Menschen mit HIV können heute medizinisch bekanntlich leben wie alle anderen: Die HIV-Therapie hält das Virus in Schach und verhindert auch die Übertragung beim Sex. Doch Vorurteile, Berührungsängste und Diskriminierung beeinträchtigen oft die Lebensqualität erheblich.

„Die Umfrage soll zutage fördern, wie stark und in welcher Form HIV-positive Menschen heute Benachteiligungen erleben. Zugleich möchten wir dazu anregen, über Diskriminierung zu sprechen und sich nichts gefallen zu lassen“, erläutert Matthias Kuske. 

Online-Befragung und Einzelinterviews

Das Projekt unter dem Titel „positive stimmen 2.0“ gliedert sich in zwei Befragungen, an denen Menschen mit HIV unabhängig voneinander teilnehmen können. Eine Online-Umfrage soll die Erfahrungen möglichst vieler Menschen einbeziehen. In Einzelinterviews geht es dann noch mehr in die Tiefe. Die Idee: HIV-positive interviewen HIV-Positive, beide profitieren vom Austausch auf Augenhöhe. Dafür wurden eigens Interviewer_innen geschult. 

Was hat sich verändert?

Das Projekt „positive stimmen 2.0“ knüpft an eine erste Befragung im Jahr 2011 an. Damals gaben mehr als drei Viertel der Teilnehmer_innen an, in den letzten 12 Monaten Diskriminierung erfahren zu haben – von verbaler Abwertung über Benachteiligung im Gesundheitswesen oder Arbeitsleben bis hin zu Gewalt. Dabei wurde auch deutlich: Diskriminierungserfahrungen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen und auch der psychischen Gesundheit schaden.

„Seit 2011 ist viel passiert. Wir sind sehr gespannt, was sich verändert hat!“, sagt Matthias Kuske. Denn: „Die Ergebnisse dieser Umfragen sind Grundlage vieler Projekte der Anti-Diskriminierungsarbeit und der Selbsthilfe. Da ist es wichtig, auf dem neuesten Stand zu sein und genau zu wissen, was gebraucht wird.“

Die Teilnahme erfolgt anonym und ist auf Deutsch und auf Englisch möglich, persönliche Interviews zudem auf Russisch. Persönliche Interviews werden natürlich unter Einhaltung des Mindestabstands und der Hygieneregeln durchgeführt. Auch Videointerviews sind möglich.


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