3A ZEIGT DEUTLICHE DEFIZITE BEIM "GENDER MAINSTREAMING" AUF
Aktive Frauenförderung im HIV-Bereich - Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Gender Mainstreaming bedeutet, dass bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern berücksichtigt werden, um so eine Gleichstellung von beiden zu erreichen. 3A schließt sich dieser von der Bundesregierung geförderten Initiative an und möchte im HIV-Bereich auf unterschiedlichen Ebenen eine adäquate Beteiligung von Frauen umsetzen.


Abb. 1: Spurensuche - 3A in Berlin


Angestrebt wird eine Erhöhung des Frauenanteils an wissenschaftlichen Veranstaltungen und Projekten, wie beispielsweise Advisory Boards, und damit ein verstärkter Einfluss von Behandlerinnen auf die Meinungsbildung HIV-Bereich, der ihrem Stellenwert im klinischen Alltag gerecht wird.

ERNÜCHTERNDE ZAHLEN VON DEN MÜNCHNER AIDS-TAGEN

Der 3A-Monitor dokumentiert seit über einem Jahr kontinuierlich den Männer- und Frauenanteil wissenschaftlicher Veranstaltungen in Deutschland. Die Münchner AIDS-Tage 2008 hatten auf Referentenebene einen Frauenanteil von insgesamt 25%. Der Anteil bei den Satellitensymposien lag allerdings bei nur 14% und damit weit unter dem von 3A für dieses Jahr gesetzten Ziel von 33%. Von den zehn Satellitensymposien waren fünf sogar komplett männlich besetzt. Lediglich ein Symposium hatte einen Frauenanteil von mehr als 33% und wurde deshalb von 3A als einziges mit dem Prädikat Gender Balanced ausgezeichnet.

Ein erfreulicher Trend lässt sich aber doch feststellen: Firmen engagieren sich zunehmend, um mehr frauenspezifische Daten zu gewinnen. 3A wird diese Bemühungen z.B. durch Kohortenanalysen in Zukunft als Kooperationspartner unterstützen.

GEMEINSAME FRAUENFÖRDERUNG VON 3A UND AAWs

3A und die DAIG-Sektion All Around Women special (AAWs) werden auf dem nächsten Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen AIDS-Kongress (SÖDAK) im Juni 2009 die besten frauenspezifischen Forschungsprojekte auszeichnen. Wissenschaftlerinnen sollen so ermutigt werden, ihre Arbeiten konsequent voranzutreiben und zu publizieren. Die gemeinsame Aktion der beiden Arbeitsgruppen soll Motivation für alle im HIV-Bereich aktiven Frauen sein, ihre wissenschaftlichen Arbeiten beim SÖDAK einzureichen. Ein offizielles Kongressthema lautet übrigens: It´s a man`s world!? HIV in women.

Abstract Deadline für den SÖDAK ist der 31. Januar 2009. Mehr Informationen unter: www.soedak.com.

3A-ANALYSE IN DER AUSWERTUNG


Abb. 2: Podium EKAF: It´s a man´s word!? Männer unter sich diskutieren über die HIV-Transmission

Am 31. März wurde die Datenerfassung der 3A-Analyse zur Behandlungswirklichkeit von HIV-positiven Frauen in Deutschland abgeschlossen. Daten von insgesamt 1.557 Patientinnen konnten in die statistische Auswertung eingehen. Die Präsentation der Ergebnisse ist für den 9. Internationalen Kongress HIV and Drug Therapy in HIV Infection im November 2008 in Glasgow geplant. Insbesondere Unterschiede hinsichtlich der Effektivität und Verträglichkeit antiretroviraler Therapieregime sollen bei der Datenanalyse untersucht werden. Bei einem Anteil von Frauen mit Migrationshintergrund von 46% liegt es auch nahe, für diese Gruppe Vergleiche von Behandlungsstrategien und Therapieerfolgen mit Frauen deutscher Herkunft anzustellen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der 3A-Analyse sowie die daraus entstehenden neuen 3A-Forschungsprojekte sollen auf dem DAGNÄ-Workshop am 6. September in Köln vorgestellt werden. Im Rahmen des Workshops wird wieder ein öffentliches 3A-Arbeitstreffen stattfinden.

Kontakt

über www.dagnae.de/3A oder per Email: 3A@dagnae.de.

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