Stefan Nagel, Kröpelin
HIV und Corona: Zwei ‚globalisierte‘ Infektionskrankheiten

Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede zwischen der HIV-und der COVID-19-Infektion groß zu sein. Doch auf den zweiten Blick erkennt man die Mechanismen der Globalisierung als grundlegenden Motor beider Pandemien. Die Bekämpfung der Pandemien bietet auch die Chance der Veränderung der globalen Strukturen.

Weltkugel in Hand
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Die HIV-Infektion imponiert aufgrund der (überwiegend sexuellen) Übertragungswege mit relativ ‚niedriger‘ Infektiosität, einer langen Inkubationszeit und einem über Jahre bis Jahrzehnte sich hinziehendem, unbehandelt aber letztlich tödlichem Verlauf trotz Antikörperbildung. Es besteht eine gute medikamentöse Behandelbarkeit mit ausreichender Reduktion der Infektiosität, selbst wenn die Erkrankung auch weiterhin nicht grundsätzlich heilbar ist. Ferner erscheint HIV trotz der geschätzten 32 Millionen Infizierten und der weiterhin nicht wirklich sinkenden Fallzahl als womöglich langwieriges, aber letztlich kontrollierbares Problem.

COVID-19 wirkt dagegen mit einer raschen und hohen Infektiosität, einer kurzen Inkubationszeit, meist mildem und nur bei bestimmten, noch nicht ganz durchschauten Risikofaktoren tödlichem Verlauf wie ein hochakutes, krisenhaftes und von massiven Verwerfungen geprägtes, letztlich jedoch vorübergehendes Phänomen. Eine medikamentöse Behandlung gibt es nicht, doch es scheint zumindest für einen bestimmten Zeitraum nach einmal überstandener Infektion zur Immunität gegen eine Neuinfektion zu kommen. Im Gegensatz zu HIV ist eine Impfung in einem überschaubaren Zeitrahmen in Aussicht.

Bald alles wieder gut?

Angesichts dessen könnte man der Vorstellung anhängen, dass es eine Zeit nach Corona, sozusagen eine Post-Corona-Ära geben wird, in der alles genauso weitergeht wie zuvor.

Dieses Bild steht im Gegensatz zu dem sich schleichend ausbreitenden, ganze Volkswirtschaften (wenn auch eher in Afrika und Asien) stark beeinträchtigenden Desaster durch HIV und Aids aufgrund des tödlichen Verlaufs bei Menschen im erwerbsfähigen Alter.

Gemeinsamkeiten

Auf den zweiten Blick bestehen aber womöglich mehr Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Infektionen als zunächst erkennbar, insbesondere was die Ursachen ihrer Verbreitung sowie ihre langfristigen und in gewisser
Hinsicht ähnlich schwerwiegenden Folgen angeht.

Zunächst verbindet beide Infektionen die Tatsache, dass sie vermutlich von Tieren, bei denen sie wohl eher harmlos verlaufen, auf den Menschen übergegangen sind. Beide breiten sich durch den Kontakt von Mensch zu Mensch aus und können sich extrem schädlich auswirken wie bei (unbehandeltem) HIV oder (fallweise) bei Corona. Dies wäre kein größeres Problem, wenn es ein lokal begrenztes und begrenzbares Phänomen bleiben würde, wie zum Beispiel bei den bisherigen Ebola-Ausbrüchen. Doch genau das ist unter den Bedingungen einer globalisierten Welt nicht mehr zu gewährleisten.

Vektor Globalisierung

Die Globalisierung stellt eine entscheidende Voraussetzung dafür dar, dass sich HIV sowie Corona und in Zukunft sicherlich auch noch andere Infektionskrankheiten zu Pandemien entwickeln, also weltweit ausbreiten können. Im Grunde meint der Begriff Pandemie nichts anderes als eine Art Globalisierung, nur keine ökonomische, sondern eine gesundheitliche, eben ‚epidemische‘. Das liegt daran, dass beide, sowohl die ökonomische Globalisierung als auch die Ausbreitung einer von Mensch zu Mensch übertragbaren Infektionskrankheit, ähnlicher Bedingungen bedürfen. Dies sind vor allem zwei Grundbedingungen. In einer abstrakten Form könnte man sie als ein wechselweises Zusammenspiel scheinbar gegensätzlicher Faktoren beschreiben: Zusammenballung (Konzentration) und Streuung (Expansion), hohe Dichte bei hoher Flexibilität, intensive Nähe gepaart mit ausgeprägter Mobilität. HIV verbreitet sich dabei über intime Nähe (sexuelle ‚Zusammenballung‘), die aber in der Folge nicht auf zwei Personen beschränkt bleibt. Streuung erfolgt also in diesem Fall über eine mehr oder weniger stark gelebte Promiskuität (‚Infektionsindex‘). COVID-19 verbreitet sich bereits über bloße soziale Nähe, die aber in der Folge ebenfalls nicht nur auf einen Kontakt oder eine Gruppe beschränkt bleibt. Die Ökonomie tut nichts anderes, sie ballt Menschen in vielfältigen Formen zusammen, die sich ansonsten nie begegnet wären.

Verdichtung und Verbreitung


Kreuzfahrtschiff
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Ein gutes Beispiel sind aktuell die Phänomene in Schlachthöfen oder bei Erntehelfern mit ihrer Verbindung aus länderübergreifendem Transfer (Streuung über mehrere Länder, dabei bereits Zusammenballung in engen Transportmitteln), Kasernierung (weitere Zusammenballung) am Bestimmungsort in engen Unterkünften und später erneutem Transport retour in die Herkunftsländer (erneute Streuung) wiederum via enger Transportmitteln (erneute Zusammenballung). Dies gilt genauso für vermeintlich abstrakte Arbeitsabläufe im Rahmen von Organisation, Verwaltung und Dienstleistungen, die zum Bespiel in international operierenden Firmen oft einen vielfältigen ‚Austausch‘ von Personen und damit Viren über Landes- und Staatsgrenzen hinweg mit sich bringen. Die Ausbreitung erfolgt auch hier in der Regel zusätzlich mittels Zusammenballung dieser Personen in engen Transportmitteln und Aufenthaltsbereichen. Dasselbe gilt für die sogenannte ‚Freizeit‘, also Zeiträume, in denen Menschen scheinbar nicht in ökonomische Zwänge eingebunden sind. Diese verbringen sie ebenfalls in einem relevanten Ausmaß in großen Ansammlungen (Zusammenballungen), die durchaus auch ökonomisch ergiebig sein können. Ein Beispiel hierfür sind Fußballspiele, aber auch Urlaubstrends wie Kreuzfahrten, bei denen sowohl die Kunden als auch die sie betreuenden Dienstleister sich unter enormem Ressourcenverschleiß auf engstem Raum zusammenfinden und sich dort nicht nur miteinander und vom Entertainment zerstreuen lassen, sondern auch – wie in früheren Zeiten die damaligen Eroberer – ansteckende Krankheiten untereinander und gleichzeitig über die ganze Welt ‚streuen‘ sowie das, was sie sich dabei selbst einfangen, anschließend mit nach Hause bringen und dort ‚streuen‘.

Verlust normativer Regeln

Die beschriebene Mischung aus lokal hoher Dichte von Menschen bei gleichzeitig forcierter weltweiter Verteilung von Menschen und Menschenmassen zusammen mit der Aufweichung vermeintlich ‚fester‘ normativer Regeln des sozialen Zusammenlebens, bringt einen zusätzlich begünstigenden Effekt für Infektionserkrankungen mit sich. Die resultierende individuelle Freiheit sowie die entstehende soziale und sexuelle Diversität sorgen für enge Kontakte (Zusammenballung) über religiöse, kulturelle, soziale und hierarchische Grenzen hinweg.

Schon die Verwendung des Wortes ‚liberal‘, das ökonomische (Neoliberalismus) wie auch soziologisch-politische
(liberale, „offene“ Gesellschaft) Bedeutung haben kann, zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlichen und soziokulturellen Entwicklungen gibt (in Richtung einer Globalisierung), ob einem die jeweils ungeliebte andere, mehr oder weniger frei sich entfaltende ‚Schwesterliberalität‘ nun gefällt oder nicht. Beide ‚Liberalitäten‘ schaffen jedenfalls gute Voraussetzungen für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, wenn diese erst einmal ihren tierischen Wirt hinter sich gelassen und unsere ‚nah zusammengerückte‘ Welt als Vermehrungsparadies entdeckt haben.

Die Gegenprobe lässt sich übrigens gut anhand der in logischer Konsequenz angewandten Gegenmittel machen: sexuelle und soziale Distanz sowie ökonomischer ‚lockdown‘ (übersetzt: Sperre!) inklusive persönlicher Freiheitseinschränkungen. Das Kondom ist letztlich auch nichts anderes als ein Distanzmittel, sozusagen ein virenundurchlässiger Abstandshalter, genauso wie Plexiglasscheiben in Geschäften.

Virtuelle Kontakte

Digitalisierung im Sinne einer Verlegung von Kontakten in den virtuellen Raum (ebenfalls nichts anderes als ein Distanzierungsverfahren), scheint auf Dauer kein akzeptables und wirksames Gegenmittel zu sein. Bei der Ausbreitung von HIV hat die Digitalisierung von Kontakten mit hoher Wahrscheinlichkeit bisher wohl eher nicht zu einem Rückgang von Infektionszahlen beigetragen, sondern womöglich deren Erhöhung zur Folge durch die Vermehrung von Kontaktmöglichkeiten, die irgendwann nicht mehr virtuell geblieben sind. Menschen scheinen rein virtuelle soziale Kontakte und virtuellen Sex nicht dauerhaft an die Stelle einer konkret physischen Begegnung setzen zu wollen und zu können. Wie lange die betroffenen Personen und Personengruppen Kontaktbeschränkungen auf audio-visuelle Medien ertragen werden, wird sich zeigen, aber erste Ermüdungserscheinungen sind bereits erkennbar und angesichts unserer zahlreichen leibseelischen Nähe- und Bindungsnotwendigkeiten nachvollziehbar.

Auf Dauer führen etablierte Nähebeschränkungen als Infektionsschutz voraussichtlich zu einer schlechten ‚Compliance‘ beziehungsweise ‚Adhärenz’. Die zunächst recht große Akzeptanz des Kondoms in der HIV-Prävention sollte darüber nicht hinwegtäuschen, wobei das Kondom letztendlich sexuelle Nähe nicht verhindert, sondern eben nur ‚beschränkt‘. Ähnliches gilt auch für das zweite Gegenmittel, die Verhinderung von ‚Zerstreuung‘, also von Flexibilität und Mobilität. Auch hier dürfte längerfristig wohl kaum mit einer hinreichenden Akzeptanz des „Reiseverbotes“ gerechnet werden, von wirtschaftlichen Notwendigkeiten gar nicht zu reden.

Dilemma

Zudem zeigt sich bei diesen Schutzmaßnahmen ein schwerwiegendes Dilemma. Die Gesundheit, die die Ökonomie auf Produzenten- wie auf Konsumentenseite braucht, benötigt zu ihrer Wiederherstellung im Falle von Infektionskrankheiten wie HIV und Corona Maßnahmen, die zugleich höchst ‚ungesund‘ für sie selbst als Ökonomie sind. Ökonomie bedarf in unserer Gesellschaft in extrem hohem Maß der Zusammenballung und Streuung, eben genau wie Infektionskrankheiten. Dadurch treten Wirtschaftsinteressen, die dringend nach einer ‚epidemischen‘ Globalisierung zur Steigerung von Erträgen durch Ausbeutung aller weltweit verfügbaren nicht-organischen und organischen Ressourcen verlangen, in Widerspruch zu gesundheitsrelevanten und ‚konservativen‘ Maßnahmen gegen Infektionen wie zum Beispiel Grenzschließungen oder die vorübergehende Aussetzung von Produktionsprozessen und Dienstleistungen. Die Ökonomie gerät in die paradoxe Situation, zu ihrer eigenen Sicherung Maßnahmen der Abschottung und Regionalisierung vornehmen zu müssen, die ihr zugleich im Hinblick auf ihre globalen und regionalen Interessen schaden. In der Folge entsteht die teilweise aberwitzig und vermeintlich irrational hin und her schwankende, am Ende aber immer interessengeleitete Diskussion (und damit sind keine gesundheits-politischen Interessen gemeint) über Zeitpunkt und Ausmaß einer Wiederaufhebung des lockdown. Es kann also der Fall eintreten, wo sowohl die Ausbreitung von Infektionen als auch die Mittel zu ihrer Bekämpfung die Wirtschaft ruinieren.

Globale Ungleichheit


Netzwerke
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Erschwerend kommt hinzu, dass die bisherige Globalisierung in hohem Maße eine ökonomische ist (und wie HIV und Corona zeigen auch eine ‚infektiöse‘), aber in anderen Bereichen hinterherhinkt. So steht im Hinblick auf Arbeitsgerechtigkeit und Gesundheit der ökonomischen Globalisierung keine entsprechende sozialpolitische oder medizinische Globalisierung gegenüber. Das hat zur Folge, dass die Ausbreitung von Infektionen durch die ökonomische Globalisierung massiv ‚gefördert‘ wird, die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung aber trotz UNO und WHO in einem absehbaren Zeitraum kaum in adäquatem Umfang zur Verfügung stehen werden.

Vielerorts ist sogar das Gegenteil der Fall. Der halbblinde Rückgriff auf Gegenmaßnahmen im Sinne von
Abstand und Isolation führt nicht zu einer sinnvollen Ausweitung von Globalisierung (letztendlich auch in politischer und demokratischer Hinsicht), sondern zu Abschottung, Rückwärtsgewandtheit und Erstarrung. Die Preisgabe einer globalen Liberalisierung im Sinne von vermehrter Selbstbestimmung und Autonomie des Einzelnen, gefährdet nicht nur die körperliche und wirtschaftliche Gesundheit, sondern auch die psychische und soziale. Dies zeigt sich unter
anderem in kruden (gesundheits-)politischen Aussagen und Verhaltensweisen, beispielsweise in einer schlichten Verleugnung der Bedeutung von Infektionskrankheiten wie HIV und Corona (trifft ohnehin nur problematische ‚Randgruppen‘ beziehungsweise ist nur eine „harmlose Grippe“) oder (sowie diese Verleugnung nicht mehr aufrecht zu erhalten ist) in extremeren Forderungen und Restitutionsversuchen von Ordnung, Kontrolle und Moral (,Treue‘, ‚Solidarität‘). Im schlimmsten Fall reicht das bis hin zu diktatorischen Regimen oder zu radikal-terroristischen ‚Erlösern‘, die alle Falschen und alles Falsche (wieder) ausrotten wollen.

Schaden unausweichlich

Vieles, was bei HIV mühsam abgewendet wurde (Massentestungen, Quarantäne beziehungsweise Isolation, Kontakt- und Ausgangssperren sowie Reiseverbote), ist plötzlich in großem Umfang umsetzbar, selbst wenn die dafür angebotenen Begründungen nicht immer wirklich rational (ausreichend) abgesichert und widerspruchsfrei sind. Der kurzfristige Erfolg dieser Maßnahmen befördert ihre Akzeptanz und die ‚strikter‘ Regime zusätzlich. Abschottungsversuche unter regionalen und nationalen Kautelen, so unsinnig sie in der Sache sein mögen, sorgen zudem für einen vermehrten gesellschaftlichen und politischen Rechtsruck. Langfristig wird das alles in gesundheitlicher und politischer, ganz besonders aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht einen enormen Schaden anrichten.

Die trotzdem weiterhin verbreitete Vorstellung, man könne mit diesen restriktiven Maßnahmen und generell eine ökonomische Globalisierung ohne Risiken und Nebenwirkungen (hin-)bekommen, und das ohne jede ökologische oder ethische Begrenzung, ist dennoch kaum auszurotten. Die sich ausbreitenden Infektionskrankheiten werden insgesamt immer noch wie vorübergehende Störungen behandelt, die man durch passagere Maßnahmen irgendwann ‚ausschalten‘ kann oder die sich von selbst regulieren. Dass sie ein Alarmsymptom für grundsätzliche Mängel im bisherigen System der Globalisierung sein könnten, das auf enge Zusammenballung und gleichzeitige breite Streuung von Menschen zu Produktions- oder Dienstleistungszwecken (sei es die Fabrik in China oder das
Urlaubsressort in Afrika) elementar angewiesen ist, scheint noch nicht in der Wahrnehmung der Menschen angekommen zu sein. Dabei wissen doch alle, dass neben Geld Gesundheit die zweite Gottheit unserer Ära ist, nicht zuletzt weil Geld nur bei Vorhandensein von Gesundheit ‚erwirtschaftet‘ werden kann. Die globalisierte Ökonomie schafft somit gerade durch ihre Globalisierung Gesundheit als Voraussetzung für sich selbst ab, nicht allein durch eine implizite Förderung von Infektionskrankheiten, sondern darüber hinaus auch durch die gleichzeitige Beseitigung der ökologischen Voraussetzungen für ein gesundes Leben.

Was kann helfen?

Ein Vorbild könnte die HIV-Prävention sein. Es müsste um Maßnahmen gehen, die etwas mit bewusstem und freiwilligem Verhalten und mit Verzicht auf bestimmte Formen von persönlichem und ökonomischem Agieren zu tun haben. (Auf die Idee von Partizipation, wie sie eigentlich zum Standard bei allen heutigen Präventionsprojekten gehört, scheint ohnehin noch niemand gekommen zu sein. Zumindest spricht niemand darüber. Es bleibt bei reinen Top-Down-Verordnungen.)

Es geht also um die Frage, wie Zusammenballung und Streuung so gestaltet werden können, dass Infektionen verhindert werden, ohne dadurch (sexuelle und soziale) Näheerfahrungen in Verbindung mit persönlicher Freiheit völlig zu unterbinden. Der Verzicht auf Sex würde natürlich sehr effektiv vor HIV schützen, ist aber weder realistisch noch erstrebenswert – ebenso wenig wie die dauerhafte Unterbindung von realen sozialen Kontakten. Benötigt werden Verhältnisse/Mittel, die Menschen freiwillig anwenden, ohne auf elementare Bedürfnisse verzichten zu müssen.

Infektionen lassen sich allerdings selbst bei guten Schutzmitteln nicht vollständig eliminieren, wie HIV zeigt. Das heißt, wir werden Infektionsrisiken und Gefahren genau wie bei HIV akzeptieren und in alle unsere Planungen einkalkulieren müssen. Die Entwicklung adäquater Maßgaben kann dabei nicht regional per Verordnung erfolgen, sondern nur im Sinne ‚übergeordneter‘ Prinzipien (möglichst bei gleichzeitiger Partizipation) wie es im Rahmen der HIV-Prophylaxe gelungen ist. Das ist ähnlich wie bei den dringend benötigten ökologischen Regelungen. Der Klimawandel lässt sich nicht dadurch bekämpfen, dass wir wieder wie in der Steinzeit leben, aber er lässt sich auch nicht bekämpfen, indem wir so weitermachen wie bisher. Vielleicht können die Pandemien, die jetzigen oder die kommenden, in diesem Sinne die Globalisierung mit all ihren Problemen so verändern, dass bessere Lebensbedingungen und eine neuartige globale Vernetzung die Ausbreitung von Infektionen auf dem ganzen Erdball verhindern.


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