Christoph Stephan, Frankfurt
Innovative Gesundheits-APP für mehr Lebensqualität in der HIV-Versorgung

Die Goethe-Universität Frankfurt erhält öffentliche Förderung aus einem Innovationsfonds des Landes Hessen für die Entwicklung einer App, die die Behandlung von HIV-Infizierten erleichtern soll, die am Übergang von der stationären in die ambulante Therapie stehen.

Spät HIV-diagnostizierte Patientinnen und Patienten stellen für das Gesundheitswesen weiterhin eine besondere Herausforderung dar. Die von den Betroffenen erfahrene AIDS-Diagnose oder schwerwiegende opportunistische Erkrankung, stellt typischerweise eine Zäsur im Leben dar. Nach längerem stationären Aufenthalt bereitet der Übergang in die ambulante Therapie nicht selten Probleme.

Abb. 1 Frau Prof. Kristina Sinemus (links, Digitalministerium Hessen) übergibt am 2.8.2022 den Förderungsbescheid des Landes Hessen über eine Finanzhilfe von 891.730,- € für die Entwicklung einer Gesundheits-App an die Vertreter:innen des Universitätsklinikums Frankfurt (v.li. n.re.): Prof. Christoph Stephan (Leiter HIVCENTER), Dr. Jannik Schaaf (Institut für Medizininformatik), Dr. Susanne Köhler (Institut für Allgemeinmedizin), Jonathan Carney (HIVCENTER) und Timm Weber (Programmmanager Digitales)
Abb. 1 Frau Prof. Kristina Sinemus (links, Digitalministerium Hessen) übergibt am 2.8.2022 den Förderungsbescheid des Landes Hessen über eine Finanzhilfe von 891.730,- € für die Entwicklung einer Gesundheits-App an die Vertreter:innen des Universitätsklinikums Frankfurt
(v.li. n.re.): Prof. Christoph Stephan (Leiter HIVCENTER), Dr. Jannik Schaaf (Institut für Medizininformatik), Dr. Susanne Köhler (Institut für Allgemeinmedizin), Jonathan Carney (HIVCENTER) und Timm Weber (Programmmanager Digitales)

Außerhalb des stationären Setting stellen sich ambulant oft akute Fragen, die Patient:innen verunsichern, zum Beispiel: Ist das neu aufgetretene Fieber die bedrohliche Manifestation einer neuen, unbekannten AIDS-Diagnose oder nur eine harmlose Nachwirkung? Diese Lücke in der Versorgung, versucht die neu zu entwickelnde App zu schließen. Dabei werden die Patient:innen, die hausärztlichen Primärversorger:innen und die spezialisierten fachärztlichen Versorgungszentren miteinander vernetzt.

Ressourcen schonen

Grundidee und Ziel ist es, neu entstehende Bedürfnisse in der App zu benennen und deren Lösung durch die richtigen Ansprechpartner:innen zu ermöglichen. Dies hilft, vorhandene Ressourcen rational einzusetzen, um Besuche in den behandelnden Zentren auf das notwendige Mindestmaß zu reduzieren und gleichzeitig den Erfolg der Therapie durch enge medizinische Begleitung zu maximieren.

Weiter denken

Das Krankheitsfeld HIV/AIDS stellt nur den ersten Anwendungsfall der App „COMTRAC-HIV“ dar. Die „Communication and Tracing-App“ könnte nach erfolgreicher Entwicklung zukünftig auch im Rahmen weiterer medizinischer Zustände, z.B. der HIV-prä-Expositions-Prophylaxe mit dem Auftreten möglicher sexuell übertragbarer Infektionen, oder bei ganz anderen chronischen Erkrankungen, z.B. nach Neumanifestation eines Diabetes mellitus, eingesetzt werden. Die App bietet zudem auch neue Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austauschs im Rahmen kontinuierlicher Symptom- und Vitaldatenübermittlung sowie Optionen zur niedrigschwelligen telemedizinischen Interaktion mittels Messenger-Chatdienst oder Videotelefonie.

COMTRAC-HIV hat das Potenzial, eine hilfreiche digitale Innovation für Ärztinnen und Ärzte werden zu können – im Dienst der Patientinnen und Patienten.


Ausgabe 4 - 2022Back

DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • Hepatitis C

    03. Dezember 2025: Zulassung beantragt für Maviret® bei akuter Hepatitis C weiter

  • HIV-Remission

    02. Dezember 2025: Neues Protein weiter

  • HIV-Remission

    02. Dezember 2025: NeuerAnsatz: Impfung und bnABs weiter

  • Herpes-simplex- und Zosterviren

    25. November 2025: Konsiliarlabor bleibt in Freiburg weiter

  • HPV-Impfung

    25. November 2025: Cochrane Reviews bestätigen Wirksamkeit und Sicherheit weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Malaria

    25. November 2025: Plasmodien bewegen sich auf rechtshändigen Spiralen weiter

  • Lassa-Fieber

    24. November 2025: Erster Impfstoff weckt Hoffnung weiter

  • Gonorrhoe

    24. November 2025: Weltweit zunehmende Resistenz weiter

  • Influenza

    24. November 2025: mRNA-Impfstoff überlegen weiter

  • Antimikrobielle Resistenz

    21. November 2025: Ibuprofen und Paracetamol begünstigen Resistenzentwicklung weiter

  • Harnwegsinfekt

    20. November 2025: Auch bei Nierentransplantierten: Keine Antibiotika bei asymptomatischer Bakteriurie weiter

  • HIV in Deutschland

    20. November 2025: Nicht weniger, sondern mehr Neuinfektionen weiter

  • Influenza

    20. November 2025: Grippe-Saison startet früher als bisher weiter

  • Endoskopie

    19. November 2025: „Bakterien-Pillen“ könnten Koloskopie ersetzen weiter

  • Antimikrobielle Resistenz

    19. November 2025: Europäisches AMR Portal gestartet weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.