Deutsche AIDS-Hilfe LogoWenn vor HIV-Patient*innen gewarnt wird

Die Welt-Aids-Tags-Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ erzählt die erschreckende Wahrheit über Diskriminierung im Jahr 2022. Menschen mit HIV geben unmissverständliche Antworten.

Endlich Pille gegen Diskriminierung

Stigma und Diskriminierung? Da gibt es doch was von … richtig: der HIV-positiven Community und der Deutschen Aidshilfe. Wir sind in die Medikamentenforschung gegangen – und waren erfolgreich.

Respektomax
© DAH, Thomas Schützenberger

Das iatrotrope Antistigmatikum Respektomax wurde vor allem für die schwer zu erreichende Patient*innengruppe der Ärzt*innen und des medizinischen Personals entwickelt. Denn im Gesundheitswesen erleben Menschen mit HIV laut der Studie „positive stimmen 2.0“ besonders häufig Diskriminierung:

  • 56% wurden in den letzten 12 Monaten diskriminiert.
  • 10% wurde eine Gesundheitsleistung verweigert.
  • 33% berichteten von sichtbar markierten Krankenakten.
  • 25% legen deswegen ihren HIV-Status nicht mehr offen.

Der Beipackzettel klärt über dieses Problem auf. Die Wirkstoffe Antistigmarovir und Antidiskriminirin (Glucose) helfen bei der schnellen Informationsverarbeitung.

Ausführliche Informationen: www.aidshilfe.de/respektomax

Respektomax für Ihre Veranstaltung bestellen: www.aidshilfe.de/shop/respektomax

Anika hat Aids überlebt. In der Reha folgte der Schlag in die Magengrube: Auf ihrem Platz stand ein unübersehbares Schild mit dem Warnhinweis „HIV!“

Sabine musste einer Augenärztin die Augen öffnen. Nach der Behandlung erwähnte sie ihre HIV-Infektion und wurde zusammengefaltet, weil sie darauf angeblich am Empfang hätte hinweisen müssen. Das Personal müsse ja die Wahl haben, ob es sie behandeln wolle.

Und Oliver, Psychologie-Student hörte von Studierenden der Zahnmedizin eine Horrorgeschichte über eine HIV-Patientin. Auch die hatte nicht vorher Bescheid gesagt und war nun Objekt von Spott und Ekel der angehenden Zahnmediziner*innen. Oliver erzählte in diesem Moment lieber nicht von seiner eigenen HIV-Infektion und
korrigierte auch nicht die falschen Annahmen seiner Kommiliton*innen. Kein Wunder.

Falsche Bilder korrigieren

Dafür sagt Oliver jetzt der ganzen Welt: „Ich bin positiv.“ Wie Anika und Sabine ist er eines der fünf Gesichter der Welt-Aids-Tags-Kampagne „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“. Sie alle erzählen, wie sie Diskriminierung entgegengetreten sind und geben einen Einblick in ihr Leben mit HIV. Das Ziel: Vorurteile ins Wanken bringen, falsche Bilder korrigieren.

„Soziale Benachteiligung erschwert es unnötig, das Leben mit HIV zu führen, das der medizinische Fortschritt
heutzutage ermöglicht“, erklärt Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung den Ansatz der Kampagne.

Offensiv mit Fragezeichen

„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ ist die gemeinsame Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) und der Deutschen Aidshilfe (DAH) anlässlich des Welt-Aids-Tages. Die Kampagne wurde in diesem Jahr weiterentwickelt: Sie kommt jetzt offensiver daher, und der Claim endet mit einem Fragezeichen, um zum Nachdenken anzuregen. Vor allem aber ist das Thema Diskriminierung in den Mittelpunkt gerückt – in Form von selbstbewussten Antworten darauf.

„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“
„Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ ist die gemeinsame Kampagne der BZgA, der DAS und der DAH anlässlich des Welt-Aids-Tages

„HIV-positive Menschen ergreifen hier selbst das Wort und erteilen jeder Form von Benachteiligung eine klare Absage. Sie geben damit einen Einblick in ihren Alltag mit HIV und machen selbstbewusst deutlich, dass sie behandelt werden wollen wie alle anderen“, sagt Björn Beck vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe.

Fortbildung

Let's talk about sex

Die Deutsche Aidshilfe hat ihr Fortbildungs­programm für Ärzt*innen ausgeweitet. Die beliebten „Let’s talk about Sex“-Trainings zur Verbesserung der Kommunikation über HIV/STI und Sexualität sind jetzt auch online möglich. Außerdem gibt es spezielle Angebote zu Prävention und Beratung bei trans* und nicht-binären Patient*innen.

Die nächsten Termine:

14.12.2022, 15-18 Uhr
HIV/STI-Prävention und Beratung bei trans* und nicht-binären Menschen

25.1.2023, 15-18 Uhr Förderung der sexuellen Gesundheit und Prävention in der ärztlichen Praxis – ein Online-Kommunikationstraining

1.2.2023, 15-18 Uhr

HIV/STI-Prävention und Beratung bei trans* und nicht-binären Menschen

Fragen Sie auch nach individuellen Angeboten (Online- und Inhouse-Seminare für Ihre Einrichtung oder Veranstaltung, 1,5-7 Stunden, Zertifizierung durch LÄK).

Die Workshops sollen zu mehr frühzeitigen Diagnosen beitragen. Sie vermitteln diagnostisches Grundwissen über HIV und STIs, Techniken für ein sensibles und zugewandtes Gesprächsverhalten, Methoden und Leitfäden zur Kommunikation sowie Übungen zur Sexualanamnese. Sie helfen außerdem, in regionale Beratungsstrukturen zu vermitteln.

Alle unsere Fortbildungen sind für Sie kostenfrei.

Informationen und Anmeldung: hiv-sti-fortbildung.de, Tel. 030/69 00 87 46

irene.dause@dah.aidshilfe.de

Diskriminierung ist Alltag

Diskriminierung passiert noch immer. Und in allen Lebensbereichen. Menschen mit HIV werden im Job unterschätzt, beim Dating zurückgewiesen und im Gesundheitswesen mit überflüssigen Vorsichtsmaßnahmen traktiert. Sie hören Schuldzuweisungen im familiären Umfeld und ernten Ablehnung, wenn sie ihre Kinder in die Kita bringen. All diese Geschichten erzählt die Kampagne.

Dass viele davon im Gesundheitswesen spielen, ist kein Zufall: Dort ist Diskriminierung immer noch besonders häufig (siehe Meldung rechts).

Insgesamt berichteten 2020 in der Online-Befragung der Studie „positive stimmen 2.0“ 95 Prozent von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.

Erschreckende Wissenslücken

Eine Umfrage der Deutschen Aidshilfe im Jahr 2020 offenbarte Wissenslücken und Berührungsängste. Knapp ein Viertel der Befragten wollte mit HIV-positiven Menschen lieber nicht Geschirr oder Sportgeräte teilen, ein Fünftel fürchtete sich, dieselbe Toilette zu benutzen. Nur die Hälfte der befragten Menschen würde eine HIV-positive Person küssen, die ihnen sympathisch ist. Dabei ist HIV in keiner dieser Situationen übertragbar, unter Therapie auch beim Sex nicht.

Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung, betont: „Menschen mit HIV haben ein Recht auf Respekt und ein entspanntes Miteinander. Jeder Mensch kann dazu beitragen!“

www.welt-aids-tag.de sowie unter

Welt-Aids-Tag auf Facebook,

weltaidstag auf Instagram und

@weltaidstag_de auf Twitter

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