Swiss Statement nicht angekommen?

Boston, 23.02 2016

Nur Wenige fühlen sich trotz komplett supprimierter Viruslast nicht infektiös.

In ACTG 5257 wurden knapp 2000 Teilnehmer gefragt, wie hoch sie das Risiko einschätzen, einen Partner bei ungeschütztem Sex anzustecken. Die Einschätzung korrelierte nicht mit der Viruslast der Befragten. Vor Beginn der Studie hielten 60% das Risiko für hoch, 25% für moderat, 10% für niedrig und 6% sahen gar kein Risiko.

Nach zwei Jahren Therapie war die Viruslast nur noch bei 10% der Studienteilnehmer nicht komplett supprimiert. Dennoch fühlten sich 40% der Befragten immer noch hochinfektiös. Das änderte sich auch nach drei Jahren nicht. 34% schätzen das Transmissionsrisiko immer noch als hoch ein, 35% als niedrig und 14% sahen kein Risiko mehr.

Kommentar Dr. Ramona Pauli, München

Acht Jahre nach dem „Swiss Statement“, in dem HIV-Infizierte mit nicht nachweisbarer Viruslast und ohne STI als sexuell für nicht infektiös erklärt wurden, scheint die Botschaft noch nicht bei allen angekommen zu sein – zumindest in den USA. Das liegt sicherlich auch an der amerikanischen Zurückhaltung, die Botschaft zu verbreiten. Einschränkend muss aber auch gesagt werden, dass die Studie 2010 begann, als das Schweizer Statement relativ neu und nicht unumstritten war.


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