CD4/CD8-Normalisierung durch Integrasehemmer

Boston, 10.03 2020

Schon lange wird das Verhältnis von CD4- zu CD8-Zellen (die „Ratio“) als Hinweis auf die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems gesehen. Während das Verhältnis bei HIV-negativen Menschen meist um die 2 liegt, zeigt eine „Inversion“ (d.h. ein Verhältnis deutlich unter 1) einen gestörten Immunstatus an. Dies geschieht bei der unbehandelten HIV-Infektion durch eine Zerstörung der CD4-Zellen und gleichzeitige Stimulation der Bildung von CD8-Zellen. Zwei Untersuchungen zeigen nun den Einfluss von Integrasehemmern auf das CD4/CD8-Verhältnis.

Eine retrospektive Analyse aus Kanada erfasste 781 Patient_innen, die zwischen 2000 und 2014 mit einer HIV-Therapie begannen und ein CD4/CD8-Verhältnis kleiner als 1,2 hatten. Ein Anstieg auf 2 oder mehr galt als Normalisierung. Patient_innen, die einen Integrasehemmer erhielten, erreichten häufiger eine Normalisierung als bei Einsatz anderer Substanzklassen.

figure 1 adjusted tragectories

Eine weitere Studie aus Spanien untersuchte prospektiv 6.804 Menschen, die neu mit einer HIV-Therapie begannen. Auch hier zeigte sich eine schnellere Erholung der Ration, wenn die Patient_innen einen Integrasehemmer als Teil der Therapie erhielten.



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