Sofosbuvir + NS5A-Inhibitor + Ribavirin bei dekompensierter Zirrhose

Wien, 24.04. 2015

Selbst bei dekompensierter Zirrhose können hohe SVR-Raten erzielt werden und zwar sowohl mit Sofosbuvir/Ledipasvir als auch mit Sofosbuvir + Daclatasvir jeweils in Kombination mit Ribavirin und jeweils bei 12 Wochen Therapiedauer.

Der Effekt von Sofosbuvir/Ledipasvir + Ribavirin wurde in der Studie SOLAR-2, von Sofosbuvir + Daclatasvir + Ribavirn in der Studie ALLY-1 untersucht.

An beiden Studien nahmen Patienten mit fortgeschrittener bzw. dekompensierter Zirrhose oder nach Transplantation teil.

Doch unterschieden sich die Studienpatienten in einigen wichtigen Punkten: In ALLY -1wurden Patienten mit allen Genotypen behandelt und auch deutlich schwerer erkrankte Patienten.

An der Studie SOLAR-2 nahmen Patienten GT 1 oder 4 mit Zirrhose (CPT A-C, CPT <13) oder nach Transplantation teil. Die verläufige Auswertung ergab eine SVR-Rate bei GT1 von 85-88% bei dekompensierter Zirrhose und 95-98% bei den Patienten nach Lebertransplantation, wobei 12 und 24 Therapiedauer einen vergleichbaren Effekt hatte. Beim Genotyp 4 schnitt die längere Therapiedauer besser ab (86% vs. 57%), die Patientenzahl war allerdings sehr klein.

SVR12 by Genotype

In ALLY-1 wurden 60 Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose (CPT A-C, MELD bis 40) und 53 Patienten nach Transplantation 12 Wochen lang behandelt. 58% hatten GT1a, 19% GT1b, 5 Patienten GT2, 17 GT3, 4 GT4 und 1 Patient GT6.

Die SVR-Rate war bei allen Genotypen hoch, nahm allerdings wobei die SVR mit dem Grad der Zirrhose rückläufig war.

Bei den Transplantierten mit der geringsten Zirrhose lag sie bei 94% (95% GT1, ?? GT3) und bei den Zirrhotikern bei 94% (GT1 95%), bei den Schwerstkranken mit CPT C fiel sie jedoch auf 56%. Wichtigster negativer Prädiktor war hier ein Albumin unter 2,8 g/dl.


SVR12 by HCV Genotype


SVR12 by Child-Pugh Class


Die Verträglichkeit der antiviralen Medikation war in beiden Studien sehr gut. Die meisten unerwünschten Wirkungen waren Ribabirin-bedingt. Nur wenige Patienten mussten die Behandlung wegen Nebenwirkungen wie Anämie, Erbrechen, Diarrhoe abbrechen.

Gut, aber nicht gut genug

Nach der SVR besserten sich der MELD-Score in der Regel aufgrund eines Abfalls des Bilirubins und Anstiegs von Albumin. Dies ist allerdings nach Worten von Fred Poordad, Houston, ein zweischneidiges Schwert, wenn der Patient trotz besserem MELD immer noch eine Transplantation braucht, aber wegen der Verbesserung auf der Transplantationsliste weiter nach hinten rückt. Bei einigen wenigen Patientenkam es zudem zu einer Verschlechterung des MELD-Scores.


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