Dolutegravir – Update zur Schwangerschaft

Amsterdam, 23 2018

Unter Dolutegravir in der Frühschwangerschaft ist im Vergleich zu Efavirenz ein erhöhtes Risiko von Neuralrohrdefekten beobachtet worden. Ausgewertet wurden die Daten von Neugeborenen in 8 Krankenhäusern in Botswana (4/2014-5/2018)(n= 89.064 Geburten). 2014 war eine Efavirenz-basierte ART Regime der Wahl, 2016 lautete die Empfehlung Dolutegravir-basierte ART.

Unter Dolutegravir während der Konzeption wurden 4 Neuralrohrdefekte beobachtet, nicht jedoch bei Frauen, die mit Dolutegravir wärend der Schwangerschaft begannen. Keine der Frauen hatte Folsäure eingenommen. Rebecca Zash, Boston, warnte vor voreiligen Schlüssen und mahnte aber gleichzeitig: „Dies ist ein Signal, das wir weiter verfolgen müssen.“

In die Analyse gingen die Daten von 426 unter Dolutegravir, 5.787 Frauen unter Efavirenz und 5. 513 unter einem anderen Regime wärhend der Konzeption ein. Die Prävalenz von Neuralrohrdefekten lag bei 0.94% unter Dolutegravir im Vergleich zu 0.12% bei Regimen ohne Dolutegravir, zu 0.05% bei Efavirenz-basierten Regimen und zu 0.09% bei HIV-negativen Frauen. Neuralrohrdefekte entstehen sehr früh in der Schwangerschaft, d.h. Konzeption und erstes Trimester. Das Neuralrohr schließt sich in den Wochen 2 bis 8. Folsäuremangel ist ein wichtiger Risikofaktor.


Meldungen

  • MPOX

    01. Juli 2025: Warum wir 2025 noch über Mpox sprechen müssen weiter

  • Ambulant erworbene Pneumonie

    01. Juli 2025: 1 oder 2 g/d Ceftriaxon? weiter

  • HIV

    01. Juli 2025: Statine zur KHK-Primärprävention empfohlen weiter

  • HIV-Heilung

    30. Juni 2025: mRNA gezielt in ruhende CD4-Zellen eingeschleust weiter

  • Lepra

    29. Juni 2025: Seltene Form in Amerikas vor 4000 Jahren weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • HIV-Infektion

    27. Juni 2025: Jahresbericht 2024 vom RKI weiter

  • Tuberkulose

    27. Juni 2025: Kleines Handgerät zur TB-Diagnostik weiter

  • Lenacapavir

    19. Juni 2025: Zulassung in den USA: Yeztugo® zur PrEP weiter

  • PrEP

    19. Juni 2025: HIV-PCR als Routinetest nicht sinnvoll weiter

  • Hepatitis A

    18. Juni 2025: Ausbrüche in mehreren europäischen Ländern weiter

  • Neue Erreger

    18. Juni 2025: In China wurden bei Fledermäusen mehrere neue bisher unbekannte Erreger entdeckt. weiter

  • Infektiologie

    17. Juni 2025: Jede*r Achte im Krankenhaus aufgrund von Infektion weiter

  • Pegivirus

    15. Juni 2025: Virale Enzephalomyelitis bei Immunsupprimierten weiter

  • Epstein-Barr-Virus

    15. Juni 2025: Assoziation mit primär sklerosierende Cholangitis weiter

  • HIV PEP

    13. Juni 2025: Die neue amerikanische PEP-Leitlinie favorisiert Integrasehemmer weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.