HIV-Infektion erst nach der Migration

Vancouver, 19.07 2015

Migranten aus Afrika bringen die HIV-Infektion nicht immer aus der Heimat mit. Viele stecken sich erst in Europa damit an.

Französische Forscher befragten 1031 HIV-positive afrikanische Migranten und überprüften die Krankenakten.

133 hatten bereits eine HIV-Infektion vor der Einreise. Von den übrigen 898 hatten 63 früher einen negativen Test in Frankreich und 28 waren in der Heimat nie sexuell aktiv gewesen. Weitere 137 Patienten wurden später als 11 Jahre nach der Einreise positiv. Bei 537 Patienten wurde die CD4-Zahl der Schätzung des Infektionszeitpunkts zugrunde gelegt. Je nach Rechenmodell hatten sich 35-49% der Afrikaner in Frankreich infiziert.

Eine phylogenetische Analyse bei 112 HIV-positiven afrikanischen Migranten im amerikanischen Seattle ergab ebenfalls den Hinweis, dass 34 dieser Migranten sich erst in Seattle infiziert hatten.

Bislang liegt der Schwerpunkt der HIV-bezogenen Gesundheitsversorgung von Migranten auf Test und Therapie. Diese neuen Daten belegen, dass man die Prävention nicht vernachlässigen darf.


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