Isentress® (Raltegravir)

Tabletten 400 mg und 600 mg

Indikation

Zugelassen bei therapienaiven und vorbehandelten erwachsenen Patienten.

Dosierung

2 x 400 mg unabhängig von den Mahlzeiten, d.h. täglich morgens und abends eine Tablette

oder

2 x 600 mg (1200 mg) unabhängig von den Mahlzeiten, d.h. täglich einmal zwei Tabletten.

Keine Dosisanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion.

Pharmakokinetik

Raltegravir wird hauptsächlich durch Glukuronidierung über das Enzym UGT1A1 abgebaut. Daher Vorsicht bei Kombination mit starken Induktoren dieses Enzyms (z.B. Rifampicin – hier ggf. Verdoppelung der Raltegravir-Dosis). Keine Dosisanpassung bei weniger starken Induktoren (z.B. Johanniskraut, Efavirenz, Nevirapin, Etravirin, Rifabutin). Starke Hemmer des Enzyms UGT1A1 (z.B. Atazanavir) sowie Säureblocker (z.B. Omeprazol) können den Raltegravir-Spiegel erhöhen. Im Falle von Atazanavir führt dies zu einem massiven Anstieg des Bilirubins mit Auftreten eines Ikterus (SPARTAN-Studie).

Wirksamkeit

Bei therapienaiven Patienten genauso gut wirksam wie Efavirenz (Sustiva®). Sehr starker Viruslastabfall in den ersten Wochen nach Therapiebeginn; klinisch wahrscheinlich nicht relevant.

In Kombination mit optimierter Therapie bei stark vorbehandelten Patienten außerordentlich gut wirksam (<50 Kopien/ml nach 48 Wochen 64 vs. 9%; 005-Studie). Ähnlich gute Ergebnisse in den großen Zulassungsstudien (BENCHMRK 1 und 2).

Resistenz

Bei mangelhafter Adhärenz schnelles Auftreten von Resistenzmutationen möglich. Ein versagendes Raltegravir-Regime sollte geändert werden, um die Wirksamkeit später nachfolgender Zweitgenerations-Integrasehemmer (z.B. Dolutegravir) zu erhalten (Kreuzresistenz).

Nebenwirkungen

Gut verträglich. Gelegentlich Kopfschmerzen.

Bewertung/Einordnung/Nutzen

Erster Vertreter einer neuen Wirkstoffklasse mit starker antiviraler Potenz und sehr guter Verträglichkeit. Bei therapienaiven Patienten Möglichkeit der „Nuke-freien“HAART. Von großer Bedeutung für den Einsatz gegen multiresistente Viren in Kombination mit weiteren neuen Wirkstoffen.


Die hier genannten Informationen wurden gewissenhaft erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Angaben kann trotz aller Bemühungen NICHT übernommen werden!



DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • HIV-Therapie

    22. Dezember 2025: Vorschlag zum CD4-Monitoring für neue LA-Substanzen in Entwicklung weiter

  • Baylisascaris procyonis

    21. Dezember 2025: Waschbärspulwurm in neun europäischen Ländern nachgewiesen weiter

  • Influenza

    21. Dezember 2025: Influenza A(H3N2) Subklade K weiter

  • Antibiotikaresistenz

    18. Dezember 2025: Datenverzerrung verringert Zuverlässigkeit von KI-Vorhersagemodellen weiter

  • Nachruf

    17. Dezember 2025: Prof. Frank-Detlef Goebel 13.7.1941 - 4.12.2025 weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • HIV-Infektion

    17. Dezember 2025: ARTISTRY-2: Beim Switch BIC/LEN gleichauf mit BIC/F/TAF weiter

  • β-Lactam-Antibiotika

    17. Dezember 2025: Negative Auswirkungen der "Penicillin-Allergie" weiter

  • Mikrobe des Jahres 2026

    17. Dezember 2025: Penicillium – Pinselschimmel rettet Leben weiter

  • Harnwegsinfektion

    17. Dezember 2025: Neues Verfahren beschleunigt Resistenztests weiter

  • Oroya-Fieber

    15. Dezember 2025: Aufklärung des Krankheitsmechanismus weiter

  • MPOX

    13. Dezember 2025: Neuer Ansatz: Breit neutralisierende Antikörper weiter

  • Gonorrhoe

    13. Dezember 2025: Orale Einmaldosis Zoliflodacin erfolgreich weiter

  • Listeriose

    10. Dezember 2025: Mehr Infektionen in Europa weiter

  • Gürtelrose

    10. Dezember 2025: Risiko für Eruption nach Impfung weiter

  • HIV-Infektion

    09. Dezember 2025: LAPTOP-Studie veröffentlicht weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.