HIV-Medikamente
NNRTI
Edurant® (Rilpivirin)
Tablette 25 mg
Indikation
Nur zugelassen zur Behandlung von therapienaiven erwachsenen Patienten mit
einer Ausgangs-Viruslast von < 100.000 Kopien/ml in Kombination mit anderen
antiretroviralen Medikamenten. An Kindern und älteren Menschen >65.
Lebensjahr nicht untersucht.
Dosierung
1 x 25 mg gemeinsam mit einer Mahlzeit
Wirksamkeit
In den beiden großen Studien ECHO und THRIVE bei
einer Ausgangsviruslast > 100.000 Kopien/ml signifikant schlechter wirksam
als die Vergleichssubstanz Efavirenz; ebenso traten häufiger
Resistenzmutationen auf. Bei Patienten mit einer niedrigen Ausgangs-Viruslast
keine Wirksamkeitsunterschiede.
Pharmakologie
Rilpivirin muss zusammen mit einer kalorienhaltigen Mahlzeit eingenommen
werden, da sonst deutlich verschlechterte Resorption mit resultierend
schlechterer Wirksamkeit. Tablette muss im Ganzen geschluckt werden und kann
nicht aufgelöst oder zerteilt werden. Interaktionen mit Wirksamkeitsverlust bei
Kombination mit Induktoren von CYP450 3A (bsp. Carbamazepin, Rifampicin,
Protonenpumpenhemmern, Johanneskraut). Mit anderen HIV-Wirkstoffen
unproblematisch kombinierbar.
Nebenwirkungen
In Studien bisher nur an wenigen 1000 Patienten untersucht, in der Praxis
kaum eingesetzt. Eine seriöse Beurteilung des Nebenwirkungsprofils kann deshalb
kaum erfolgen. In Studien am häufigsten: Kopfschmerzen, Übelkeit,
Leberwerterhöhung, Erhöhung der Pankreas-Amylase. Alle Nebenwirkungen waren
gering bis moderat ausgeprägt.
Bewertung/Einordnung/Nutzen
Bislang sehr schmal und unzureichend untersuchte Substanz. Wirksamkeit
nicht optimal. Wird bei schmaler Indikation selten eingesetzt. Größte Bedeutung
als Kombinationssubstanz gemeinsam mit Tenofovir und Emtricitabine (Eviplera®).
Die hier genannten Informationen wurden gewissenhaft erstellt. Eine Gewähr für
die Richtigkeit der gemachten Angaben kann trotz aller Bemühungen NICHT übernommen werden!
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Meldungen
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19. Januar 2021: Europäische Fachgesellschaften empfehlen HIV-Patient*innen bei der Impfung gegen SARS-CoV-2 zu priorisieren.
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19. Januar 2021: Neue Metaanalyse findet keinen relevanten Unterschied.
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12. Januar 2021: Die in England und Südafrika zirkulierenden Varianten haben zahlreiche nicht-synonyme Polymorphismen.
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11. Januar 2021: An den Studien zur COVID-19-Impfung haben nur wenige HIV-positive Menschen teilgenommen. Bislang gibt es keine Hinweise, dass die Impfung bei HIV-Infektion weniger gut verträglich ist.
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20. November 2020: Risiko für schwere COVID-19-Verläufe: Leberzirrhose
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