Vocabria® (Cabotegravir)

Tabletten 30 mg

Depot-Injektionssuspension 600 mg Cabotegravir in 3 ml

Indikation

Zugelassen zur Behandlung nur in Kombination mit einer gleichzeitigen Rilpivirin-Injektion bei Patient*innen

  • die aktuell auf einem stabilen antiretroviralen Regime virologisch supprimiert sind (HIV-1-RNA < 50 Kopien/ml) UND

  • ohne gegenwärtige oder historisch dokumentierte Resistenzen gegenüber der NNRTI- oder INI-Klasse UND

  • ohne virologisches Versagen gegenüber Wirkstoffen der NNRTI- und INI-Klasse in der Vergangenheit

  • NICHT bei chronischer Hepatitis B

Dosierung

Die Umstellung von einem supprimierenden oralen Regime auf die Injektionen kann sofort oder nach einer bis zu vierwöchigen oralen Einleitung mit Vocabria® (Cabotegravir)- und Edurant® (Rilpivirin)-Tabletten (jeweils eine Tablette pro Tag) erfolgen.

Intramuskuläre Injektion jeweils nur gleichzeitig zusammen mit Rekambys® (Rilpivirin) Depotinjektion nach dem Schema (Wochen) 0 – 4 – 8 – 8 -usw.

Im Falle einer Beendigung/Unterbrechung der Therapie muss 4 Wochen nach der ersten Injektion bzw. 8 Wochen nach der zweiten/späteren Injektion ein orales supprimierendes Regime eingenommen werden.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit des langwirksamen Spritzenregimes Vocabria®/Rekambys® ist in den LATTE- und ATLAS-Studien geprüft worden. In diesen Studien zur monatlichen sowie zweimonatlichen Gabe war die Spritzentherapie einem herkömmlichen oralen 3er-Regime nicht unterlegen.

Resistenz

Resistenzen sind in den Studien in wenigen Fällen aufgetreten (<1,5%).

Als Risikofaktoren für eine Resistenzentwicklung wurden ein BMI>30 sowie der HIV-Subtyp A6 identifiziert. Bei Übergewicht besteht die Gefahr, dass das Medikament nicht tief genug in den Muskel gespritzt wird. Beim Subtyp A6 vermutet man einen Polymorphismus, der das Virus weniger empfindlich macht. Eine Resistenz wurde aber auch bei Patienten ohne Risikofaktoren beobachtet.

Beim virologischen Versagen fanden sich in den Studien in den Regel Resistenzmutationen gegen beide Substanzen des Regimes, d.h. Mutationen gegen Integrasehemmer sowie gegen NNRTI.

Verträglichkeit

Die häufigsten Nebenwirkungen waren lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Schwellung, Rötung).

Fazit: Eine gute Option für Menschen mit HIV, die nicht gerne Tabletten einnehmen. Bei einem Versagen der Therapie kommt es allerdings meist zu einer gleichzeitigen Resistenz gegen die wichtigen Substanzklassen der Integrasehemmer und NNRTI. Eine alternative erfolgreiche Therapie ist in der Regel möglich, es sei denn es liegen bereits Resistenzen gegen die anderen Substanzklassen (z.B. Proteasehemmer, NRTI) vor. Die Resistenzschwelle von Cabotegravir ist niedriger als die von dem „verwandten“ Dolutegravir.

Aus diesem Grund ist die Spritzentherapie für Menschen, die Schwierigkeiten haben, Termine einzuhalten, nicht geeignet.


Die hier genannten Informationen wurden gewissenhaft erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Angaben kann trotz aller Bemühungen NICHT übernommen werden!



DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • Hepatitis E

    31. Juli 2025: Ribavirin-Dosierung bei Transplantierten weiter

  • HIV-Prävention

    31. Juli 2025: Einmalig Antikörper für Neugeborene? weiter

  • HPV

    30. Juli 2025: Beta-HPV kann bei Immunschwäche zu Hautkrebs führen weiter

  • HIV-PrEP

    28. Juli 2025: EMA-Zulassung für Lenacapavir zur PrEP weiter

  • COVID-19

    28. Juli 2025: Zulassungsempfehlung für neue Impfstoffe Comirnaty® und Spikevax® weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Antibiotika-Resistenz

    28. Juli 2025: Selbst im abgelegenen Antarktis-Ozean nachgewiesen weiter

  • Lenacapavir PrEP

    23. Juli 2025: Partnerschaft Gilead und Global Fund weiter

  • COVID-19

    23. Juli 2025: Consensus Statement zur Post-COVID Diagnostik bei Lungenveränderungen weiter

  • HTLV-1

    22. Juli 2025: Das Humane T-Zell Leukämie Virus Type 1 (HTLV-1) infiziert ähnlich wie HIV die Helferzellen. weiter

  • BK-Viren

    22. Juli 2025: Neue Strategien gegen Nierentransplantat-Verlust weiter

  • Hepatitis B

    22. Juli 2025: HepB-CpG Impfung schützt bei HIV-Infektion länger als herkömmlicher Impfstoff weiter

  • Hepatitis B

    22. Juli 2025: TherVacB-Projekt startet klinische Studie zur Heilung weiter

  • West-Nil-Virus

    21. Juli 2025: Todesfall in Italien weiter

  • Doxy-Pep/PrEP

    20. Juli 2025: Studie der Charité zu Kenntnissen, Einstellungen und Nutzungsverhalten weiter

  • Tetanus/Diphtherie

    15. Juli 2025: Booster-Impfung für Erwachsene unnötig? weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.