Reyataz® (Atazanavir)

Hartkapseln mit 150, 200 und 300 mg

Indikation

Zugelassen zur Behandlung von therapienaiven und vorbehandelten Patienten mit Therapieversagen.

Dosierung

1 x 300 mg zusammen mit Ritonavir (Norvir®) 1 x 100 mg (1 x 1 Tablette).

Wirksamkeit

Bei vorbehandelten Patienten und therapienaiven Patienten ähnlich gut wirksam wie Lopinavir/Ritonavir (Kaletra® - Studie BMS-045/CASTLE-Studie). In den USA ist Atazanavir bei therapienaiven Patienten auch in einer Dosierung von 1 x 400 mg ohne Ritonavir zugelassen.

Pharmakologie

Aufgrund der langen Halbwertszeit ist eine einmal tägliche Einnahme zuverlässig möglich.

Atazanavir wird über das Leberenzym-System CYP 3A4 abgebaut. Deshalb gibt es zahlreiche, gut bekannte Interaktionen. Neben den üblichen Einschränkungen bei geboosterten Proteasehemmern sollte Atazanavir insbesondere nicht gleichzeitig mit Medikamenten, die die Magensäure hemmen (z.B.Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol, H2-Blockern und Antazida), eingenommen werden. Atzanavavir wird nur bei saurem Magen-pH zuverlässig aufgenommen.

Der NNRTI Efavirenz (Sustiva®) und der NRTI Tenofovir (Viread®, Truvada®) können den Spiegel von Atazanavir im Blut vermindern. Deshalb sollte in Kombination mit diesen Medikamenten Atazanavir stets gleichzeitig mit 100 mg Ritonavir (Norvir®) eingesetzt werden.

Atazanvir hemmt das Enzym UGT 1A1** (Uridin-Glukuronosyl-Transferase) und damit den Abbau des indirekten Bilirubins. Es darf nicht zusammen mit Arzneimitteln gegeben werden, die von der UGT abgebaut werden wie der Proteasehemmer Indinavir (Crixivan®) oder der Integrasehemmer Raltegravir, da sonst Häufigkeit und Ausmaß eines Ikterus stark zunehmen.

Nebenwirkungen

Sklerenikterus (mit/ohne Hautikterus) durch Hyperbilirubinämie. Typische Nebenwirkungen von Proteasehemmern wie Durchfall und Lipiderhöhung sind bei Atazanavir selten.

Bewertung/Einordnung/Nutzen

Gute Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit. Hauptnachteil: oft kosmetisch störender Sklerenikterus.

Die hier genannten Informationen wurden gewissenhaft erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Angaben kann trotz aller Bemühungen NICHT übernommen werden!

Meldungen

  • Borna

    10. Juni 2025: In Bayern zwei Infektionen, ein Todesfall weiter

  • Sepsis

    06. Juni 2025: Statine verbessern Überleben weiter

  • Corona-Impfung

    05. Juni 2025: Kein Risiko von Guillain-Barré Syndrom mit mRNA-Impfstoff weiter

  • DZIF

    05. Juni 2025: Forscher entdecken antivirale Substanzen mit breitem Spektrum weiter

  • Schwangerschaft

    05. Juni 2025: Tägliche Einnahme von Cotrim verhindert Frühgeburt weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • HIV

    03. Juni 2025: WeltAidsKonferenz 2026 in Rio de Janeiro weiter

  • Gonorrhoe

    03. Juni 2025: Seltene Multiresistenz in Deutschland weiter

  • DoxyPEP

    03. Juni 2025: Kollateralschaden: Resistenz weiter

  • Antibiotika-Resistenz

    02. Juni 2025: Carbapenem-Resistenz bei gramnegativen Erregern nimmt zu weiter

  • Infektiologie

    26. Mai 2025: NUM Fachnetzwerk Infektionen startet weiter

  • Azithromycin

    26. Mai 2025: Änderungen bei Indikationen für Azithromycin weiter

  • Long-COVID

    23. Mai 2025: Empfohlene Off-Label Medikamente weiter

  • Gonorrhoe

    22. Mai 2025: England bezahlt Impfung gegen Tripper weiter

  • Chikungunya

    22. Mai 2025: Kontraindikation bei über 65Jährigen weiter

  • Cholera

    22. Mai 2025: Erreger wehrt sich gegen Bakteriophagen weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.