 61st Annual Meeting of the
61st Annual Meeting of the 
American Association for the Study of Liver Diseases
29. Okt - 2. Nov  in Boston
Der AASLD 2010 fand in diesem Jahr erneut in Boston statt. Zentrales Thema auf der Tagung waren die Phase-3-Studien der beiden Proteasehemmer Telaprevir und Boceprevir sowie erste Algorithmen zum Einsatz dieser Substanzen in der Praxis. Aber auch bei der Hepatitis B gab es spannende neue Arbeiten, ua Langzeitdaten zu Entecavir und Tenofovir.
Interviews AASLD 2010
 Prof. Heiner Wedemeyer, Hannover
 Prof. Heiner Wedemeyer, Hannover
Hepatitis C: Die neuen Substanzen
Telbivudin verhindert vertikale Transmission der HBV
Erhalten schwangere hochvirämische HBeAg-positive Frauen Telbivudin in der späten
          Schwangerschaft, senkt das die Transmissionsrate bei den Neugeborenen. 
SOUND-C1: Interferonfreie Kombination aus Proteasehemmer, Polymerasehemmer und Ribavirin
Die Kombination aus dem Proteasehemmer (NS3/4A Inhibitor) BI 201335, dem Polymerasehemmer
          (NS5B Inhibitor ) BI 207127 und Ribavirin verringerte in der Phase-Ib-Studie SOUND-C1 die Viruslast rasch und innerhalb
          von 28 Tagen unter die Nachweisgrenze bei 73-100% der therapienaiven HCV-Patienten.
Gute Ergebnisse mit Entecavir im Praxisalltag
Eine Auswertung aus dem italienischen Praxisalltag ergab nach drei Jahren Therapie mit
          Entecavir bei 96% der HBV-Patienten eine nicht nachweisbare Viruslast (<12 IU/ml). Und in einer spanischen Kohorte
          korrelierte der Viruslastabfall von >3 Logstufen  bei Woche 12 mit der Serokonversion zu anti-HBe bei
          HBeAg-positiven Patienten.
HCV: Prävention Leberkrebs mit Peginterfon-Erhaltungstherapie
Langfristig schützt eine Peginterferon-Erhaltungstherapie über 3,5 Jahre Patienten mit
          chronischer HVC wohl doch vor Leberkrebs, das gilt aber nur für Patienten mit Zirrhose. Der Effekt zeigt sich jedoch
          erst mehrere Jahre nach Ende der Therapie 
ADVANCE: Hohe SVR-Raten bei therapienaiven HCV-Patienten Genotyp 1 mit 12 Wochen Telaprevir
Die Triple-Therapie mit dem oralen Proteasehemmer Telaprevir, Peginterferon alpha-2a und
          Ribavirin erhöht die SVR-Rate (sechs Monate nach Ende der Therapie nach wie vor HCV-negativ) signifikant im Vergleich
          zur Standardtherapie mit Peginterferon/Ribavirin. Dabei ist eine 12-wöchige Therapie mit Telaprevir im Rahmen einer 24-
          oder 48-wöchigen Response-gesteuerten Therapie (RGT)  mit pegIFN/RBV-Therapie wirksamer als eine 8-wöchige Therapie
          mit Telaprevir. Insgesamt 58 % der Patienten mit sehr frühem Ansprechen konnten die RGT nach  24 Wochen beenden.
Illuminate: Bei sehr frühem Ansprechen reicht 24-wöchige Telaprevier-basierte Triple-Therapie
Ist die HCV-DNA bei HCV-Patienten Genotyp 1 bereits zu Woche 4 und 12 negativ (extended
          rapid virological response, eRVR) erreichen 92% der Patienten mit einer 24-wöchigen Telaprevir-basierten Triple-Therapie
          eine anhaltende Virussuppression (SVR) - zwei Drittel der Patienten kamen für diese kurze Response-gesteuerte Therapie
          in Frage.
Tenofovir: 4-Jahresdaten für HBe-Ag-positive und HBeAg-negative Patienten
Nach vier Jahren hatten nach wie vor die Mehrheit der HBeAg- positiven und HBeAg-negativen
          Patienten eine nicht nachweisbare Viruslast (<400 HBV-DNA-Kopien/ml Blut). Resistenzen entwickelten sich im Verlauf
          der vier Jahre nicht. 
Zulassungsstudien für Boceprevir: SPRINT-2 und RESPOND-2
In den beiden doppelblinden, plazebokontrollierten Phase-III-Studien  SPRINT-2 mit 1.097 therapienaiven
          HCV-Patienten Genotyp 1 und  RESPOND-2 mit 403 vorbehandelten HCV- Patienten Genotyp 1 wurden zwei 
          verschiedene Triple-Therapien aus Boceprevir (BOC), Peginterferon alfa-2b (pegIFN) und Ribavirin (RBV) verglichen, als
          Kontrolle diente die Standardtherapie pegIFN/RBV über 48 Wochen (48P/R):
SPRINT-2: Verkürzte Therapiedauer mit Boceprevir bei therapienaiven HCV-Patienten mit Genotyp 1 möglich
Die Triple-Therapie mit dem Proteasehemmer Boceprevir (BOC) plus Peginterferon alfa-2b/Ribavirin (pegIFN/RBV)
          erhöht bei therapienaiven HCV-Patienten mit Genotyp 1 die anhaltende Virussuppression (sustained virological response;
          SVR) signifikant im Vergleich zur Standardtherapie pegIFN/RBV. Dabei ist eine verkürzte Response-gesteuerte Therapie
          (response guided therapy; RGT), in der die Boceprevir-Therapie auf 24 Wochen begrenzt ist, genauso wirksam wie die
          Triple-Therapie über 44 Wochen (jeweils plus 4 Wochen Einleitungsphase mit pegIFN/RBV). 
RESPOND-2: Boceprevir erhöht signifikant SVR-Rate bei vorbehandelten HCV-Patienten Genotyp 1
Bei Nonrespondern und Relapsern unter einer konventionellen Behandlung mit
          Peginterferon/Ribavirin  erhöht die erneute Therapie mit dem oralen Proteasehemmer Boceprevir (BOC) plus
          Peginterferon alfa-2b/Ribavirin (pegIFN/RBV) bei HCV-Patienten Genotyp 1 die anhaltende Virussuppression (sustained
          virological response; SVR) signifikant im Vergleich zur Standardtherapie pegIFN/RBV. Knapp die Hälfte der Patienten
          konnte die Response-gesteuerte  Therapie (response guided therapy; RGT) nach 36 Wochen beenden. 







 
 

 
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