XVIII International AIDS
Conference 2010 in Wien
19.-23. Juli 2010
Der WeltAidsKongress 2010 findet diesmal in Wien statt. Das Motto lautet "RIGHTS HERE, RIGHT NOW". Zu den
Schwerpunkten der Konferenz, zu der 25.000 HIV-Experten und -Aktivisten erwartet werden, gehört das Thema HIV und
Drogen. Eine erste Aktion hier ist die "Vienna Declaration". Diese Erklärung verurteilt die rigide Drogenpolitik,
die Drogengebraucher kriminalisiert, und fordert einen Evidenz-basierten Umgang mit dem Drogenabusus. Insbesondere in
Osteuropa und Zentralasien trägt der herkömmliche "War on Drugs" zur Ausbreitung von HIV bei. Die Wiener Declaration
kann im Internet (http://www.viennadeclaration.com)
unterzeichnet werden.
Weitere spannende Themen auf dem Kongress werden Medikamente als Prophylaxe, Heilung und neue
Therapiestrategien sein. HIV&more wird wie gewohnt aktuell vom Kongress berichten.
Prof. Johannes Bogner, München
Neues zum Integrasehemmer Raltegravir
Auf dem WeltAidsKongress in Wien wurden zahlreiche Studien mit dem Integrasehemmer Raltegravir vorgestellt.
Prof. Bogner von der Immunambulanz in München fasst die Ergebnisse zusammen und berichtet über eigene Erfahrungen.
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Dr. Stefan Esser, Essen
VERVE-Studie
Daten der Verve-Studie. In dieser Studie wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit der herkömmlichen
Viramune-Tablette
mit einer neuen Formulierung die einmal täglich gegeben werden kann verglichen.
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Dr. Stefan Esser, Essen
Neue Therapiestrategien und neue Medikamente
In dieser Session wurden wichtige Studien zu drei Themenkomplexen vorgestellt, nämlich die erste Studie zu
einer Proteasehemmer basierten HAART mit Raltegravir vs Nuke-Backbone (PROGRESS), zwei Studien zum Switch von
Proteasehemmer auf Raltegravir bei supprimierten Patienten (ODIN und SPIRAL) sowie zwei Arbeiten zu neuen Substanzen.
Dr. Stefan Esser, Essen, fasst die Daten zusammen.
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Wien, 24.7. 2010: Die neue Substanz blockiert sowohl CCR5- und CCR2-Rezeptoren, was den HIV-Eintritt die Zelle
hemmt und gleichzeitig Entzündungsreaktionen abschwächt.
Wien, 24. 7. 2010: In einer kontrollierten Studie erwies sich Nevirapin 400 in einer neuen extended
release-Formulierung als genauso wirksam wie die herkömmliche zweimal tägliche Dosierung.
Wien, 25. 7. 2010: Im Rahmen der Studie nahmen 400 schwule Amerikaner täglich entweder eine
Tablette Tenofovir (Viread®) oder Placebo ein.
Wien, 25. 7. 2010: Die Einleitung einer ART bei HIV-Infizierten zwei Wochen nach Beginn der
TB-Therapie senkt die Mortalität um 30%.
Wien, 23. 7. 2010: Unter dem neuen Integrasehemmer war die Viruslast bei über 90% der Patienten
bereits zu Woche 16 nicht mehr nachweisbar.
Wien, 23. 7. 2010: Die quadrivalente Impfung Gardasil® schützt nicht nur Frauen, sondern auch
Männer vor HPV-Infektionen und den Folgen.
Wien, 23. 7. 2010: Der Verzicht auf Tenofovir bzw. Abacavir bei kompletter viraler
Suppression führt zu einer besseren Nierenfunktion, geht aber mit einer erhöhten Rate an Hyperbilirubinämien einher.
Wien, 23. 7. 2010: Ein früher Therapiebeginn bei weniger als 500 Zellen/µl vermindert das Risiko
für Aids-Komplikationen und Tod.
21. Juli 2010: Atazanavir 600 mg ohne Ritonavir plus Raltegravir zweimal täglich
zeigte einen guten Effekt, allerdings waren Hyperbilirubinämien häufiger als unter dem geboosterten Atazanavir.
21. Juli 2010: Gleich viele Patienten erreichten in beiden Studien eine Viruslast unter der
Nachweisgrenze. Unter Efavirenz gab es mehr Nebenwirkungen, unter Rilpivirin häufiger virologisches Versagen.
20. Juli 2010: Der Integrasehemmer S/GSK1349572 wirkt auch bei den Raltegravir-Mutationen N155H
oder Y143H, weniger gut bei dem Q148-Resistenzweg.
20. Juli 2010: Zwei Studien untersuchten den Effekt einer Umstellung von einem geboosterten
Proteasehemmer auf Raltegravir bei komplett supprimierten Patienten. In SPIRAL zeigte sich ein guter Effekt. ...
20. Juli 2010: Nach einer langen Reihe von Misserfolgen hat erstmal ein Mikrobizid und zwar
ein Tenofovir-haltiges Gel Frauen vor einer HIV-Infektion geschützt.
18. Juli 2010: In der Firstline-Therapie wirkt der Integrasehemmer Raltegravir (Isentress®) in
Kombination Lopinavir/r (Kaletra®) genauso gut wie der geboosterte Proteasehemmer mit Nuke-Backbone TDF/FTC
(Truvada®).
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