Deckblatt HIV&More 2011-1

Ausgabe 1 - März/April 2011

Editorial

VITAMIN D – WAS WEISS MAN HEUTE?   » LIPODYSTROPHIE – WAS TUN GEGEN DICKEN BAUCH?   »   ARZNEIMITTELPREISE – WER VERDIENT WIE VIEL? »   Infection&more – ECHINOKOKKOSE  weiter 

HIV/AIDS UND KUNST

Silence = Death

David Wojnarowicz, geb. 1954 in Red Bank, New Jersey; gest. 1992 in New York City, wurde sowohl durch seine Texte, Collagen, Filme, Musik wie auch sein politisches Engagement gegen die Diskriminierung von Aids-Kranken bekannt.weiter 

KONGRESS

International Workshop, HIV & Women, Washington

30 Jahre nach Beginn der AIDS-Epidemie fand Anfang Januar in Washington der erste internationale Workshop HIV und Frauen statt. Virology Education richtete zusammen mit dem Organizing Comittee eine hervorragend organisierte Tagung aus. Mit dem Fairmont Hotel mitten in Georgetown war ein ideal gelegener Tagungsort vorhanden und in zwei straff organisierten Tagen folgten 118 Teilnehmer aus 25 Ländern den Beiträgen, ergänzt durch Posterpräsentationen im Parallelraum.weiter 

CROI 2011, Boston

Die 18. CROI hatte einige Highlights zu bieten: Die erste Studie mit einem HCV-Proteasehemmer bei HIV/HCV-Koinfizierten, die erste Übertragung von eigenen, gentechnisch manipulierten CD4-Zellen, die erste Studie zur Vitamin D-Substitution und eine detaillierte Auswertung der Studie iPrEX.weiter 

FORTBILDUNG

Ulrich Marcus, Berlin
HIV-Test zur Prävention

Der internationale Diskurs zur HIV-Prävention wird in den letzten Jahren zunehmend dominiert von sogenannten biomedizinischen Interventionen (männliche Beschneidung, Präexpositionsprophylaxe mit lokal applizierbaren Mikrobiziden oder oral einnehmbaren antiviralen Medikamenten) und der Propagierung von „test and treat“ und „Behandlung als Prävention“.weiter 

Johannes Bogner, München
Vitamin D und seine Bedeutung bei HIV-Infektion

In mehr als 10 Jahren wurde wissenschaftliche Evidenz zum Vitamin D-Mangel und den möglichen Konsequenzen auf Knochenstoffwechsel sowie immunologisch/virologische Parameter der HIV-Infektion vorgelegt. Heute besteht Konsensus, dass bei jedem Patienten mit HIV-Infektion Vitamin D (zweifach hydroxyliertes Vitamin D) bestimmt werden soll. Prospektive Studien zum klinischen Nutzen einer Vitamin D-Substitution gibt es bislang nicht, dennnoch wird vielfach zu einer Substitution bei stark erniedrigten Werten geraten.weiter 

Georg Behrens, Markus Bickel, Frankfurt
Fettverteilungsstörung

Die Ursache der Fettumverteilung bei HIV-Infizierten ist unklar. Man vermutet ein multifaktorielles Geschehen, bei dem patienteneigene Faktoren, die HIV-Infektion selbst und die HIV-Medikamente beteiligt sind. Prinzipiell kann das Syndrom unter allen Medikamentenkombinationen auftreten. Der Fettschwund wurde früher insbesondere unter Thymidinanaloga beobachtet. Deshalb werden diese Medikamente heute auch nur noch selten eingesetzt. Die Behandlung ist schwierig. Eine Umstellung der Medikamente macht die körperlichen Veränderungen nicht rückgängig. Medikamente wie Insulinsensitizier, Fettsenker, Wachstumshormon usw. hatten bislang ebenfalls keinen durchschlagenden Erfolg. Plastische Eingriffe sind wirksam, aber teuer.weiter 

Interview mit Engelbert Zankl

Was bedeutet lipodystrophie für den Patienten?
Engelbert Zankl berät im Rahmen der Therapiehotline der Münchner Aids-Hife seit 11 Jahren HIV-Positive in allen Fragen rund um die HIV-Therapie.weiter 

Ingo W. Husstedt, Münster
Moderne Schmerztherapie der HIV-assoziierten Polyneuropathie

Die distal symmetrische HIV-assoziierte Polyneuropathie ist die häufigste neurologische Erkrankung bei HIV-Infektion. Ursachen können die HIV-Infektion selbst, aber auch toxische Effekte der antiretroviralen Behandlung und unentdeckte metabolische Erkrankungen sein. Zur Behandlung der Paräthesien/Schmerzen stehen Antiepileptika und Antidepressiva neuerdings auch hochdosiertes Capsaicinpflaster zur Verfügung. weiter 

INFECTION&more

Beate Grüner, Kerstin Wahlers, Ulm
Alveoläre und zystische Echinokokkose in Deutschland

Fuchs- und Hundebandwurmerkrankungen sind zwei unterschiedliche Krankheitsbilder. Die alveoläre Echinokokkose ist selten, aber die gefährlichste Parasitose Europas. Die zystische Echinokokkose zeigt einen milderen Verlauf. Symptome treten bei beiden Erkrankungen erst spät auf und sind unspezifisch. Die Therapie besteht aus chirurgischen und/oder medikamentösen Maßnahmen und sollte in erfahrenen Zentren erfolgen. Beide Erkrankungen sind meldepflichtig.weiter 

MITTEILUNGEN

Stellungnahme von HIV-GRADE zu zwei Vorträgen
Viraler Tropismus

In Glasgow wurden Ende letzten Jahres im Rahmen des 10th International Congress on Drug Therapy in HIV Infection zwei Beiträge präsentiert, die aufgrund fraglicher therapeutischer und diagnostischer Implikationen HIV-GRADE zu einer Stellungnahme hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Einordnung veranlassen.weiter 

HIVCENTER: International Partnership on HIV
Erfolgreiche Summerschool in Lesotho

Seit drei Jahren findet im Rahmen des „International Partnership on HIV (IPH)“ die sogenannte Summerschool statt. IPH steht für ein internationa- les Netzwerk, das sich im Rahmen der Afrika-Initiative des HIVCENTERS in Frankfurt entwickelt hat und inzwischen Organisationen aus Südafrika, Lesotho, der Ukraine und Deutschland umfasst. Die Summerschool bietet einmal im Jahr rund 35 Teilnehmern aus den beteiligten Partnerländern zwei Wochen lang die Gelegenheit, sich auszutauschen und den neuesten Stand der Entwicklungen im Bereich HIV aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren. Im Oktober 2010 fand die Summerschool in Lesotho statt.weiter 

Deutsche AIDS-Hilfe
TEST IT: HIV-Schnelltests für Drogenkonsumenten

Im bundesweit einzigartigen Projekt TEST IT wird der schwer erreichbaren Zielgruppe der Drogenkonsumenten an einem Ort, den sie häufig frequentieren – die Drogenhilfeeinrichtung KICK in Dortmund – angeboten, anonym einen HIV-Schnelltest in Anspruch zu nehmen. Entgegen verbreiteter Vorurteile zeigten die DrogenkonsumentInnen großes Interesse an ihrer Gesundheit. Viele ließen sich testen, vor allem auch weil der Test unkompliziert und schnell ist (kein Venenblut, kurze Wartezeit) und durch vertraute Personen in einer vertrauten Umgebung durchgeführt wird. Mit diesem spezifischen und niedrigschwelligen Angebot sind auch Angebote zur HIV-Prävention und HIV-Behandlung möglich.weiter 

WFPA Women for Positive Action

Weltweit sind die Hälfte aller Menschen, die mit HIV und Aids leben, Frauen. In einigen Ländern im südlichen Afrika sind es sogar mehr als 60%. Nicht nur ihre psychosoziale Situation, sondern auch das Leben mit HIV und den antiretroviralen Therapien unterscheiden sich fundamental von der HIV-positiver Männer.weiter 

Deutsche AIDS-Gesellschaft e.V.
Leitlinien: DAIG setzt neue standards

Auf der DAIG-Mitgliederversammlung im Rahmen der Münchner AIDS-Werkstatt hat die Fachgesellschaft die zukünftige Vorgehensweise bei der Aktualisierung ihrer Leitlinien beschlossen. Das Verfahren wurde in Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) entworfen und standardisiert fortan den formalen Ablauf bei Änderungen der Leitlinien.weiter 

CROI-Beitrag 2011 des Kompetenznetzes HIV/AIDS
Der Einfluss des IL28B Polymorphismus auf  die sustained Virological Response (SVR) von HCV/HIV-koinfizierten Patienten

Zahlreiche Daten belegen für HCV/HIV-Koinfizierte Patienten geringere Raten von „sustained virological response“ (SVR) als für HCV-Monoinfizierte. Als Prädiktoren für den Erfolg einer HCV-Kombinationstherapie für HCV-monoinfizierte Patienten wurden zwei verschiedene „Single Nucleotide Polymorphisms” (SNP) nahe des IL28B-Gens (rs8099917, rs12979860) beschrieben. Diese Polymorphismen scheint auch bei der HCV/HIV-Koinfektion eine Rolle zu spielen.weiter 

Deutsche AIDS-Stiftung
Einweihung von Wohnprojekt in Köln mit Bettina Wulff

Ein großer goldener Schlüssel, den Bettina Wulff vom Vorstandsvorsitzenden der Deutschen AIDS-Stiftung, Dr. Christoph Uleer, entgegen nahm und an den Vorstand der Aidshilfe Köln, Markus Danuser, weiterreichte, symbolisierte die Eröffnung des neu erbauten Wohnprojektes für Menschen mit HIV und AIDS an der Neusser Straße in Köln.weiter 

POLITIK

Katharina Thiele, München
Distribution und arzneimittelpreise – wer verdient wie viel?

Wenn es um Kosten im Gesundheitswesen geht, werden in erster Linie die Arzneimittelpreise für deren Explosion ver- antwortlich und die Pharmaindustrie zum Buhmann erklärt. Dabei ist es leider traurige Wahrheit, dass kaum jemand wirklich weiß, wie sich die Arzneimittelpreise tatsächlich zusammensetzen und verteilen. Neben der Tatsache, dass weiter 

MELDUNGEN

MELDUNGEN

AREVIR Meeting » Abbott: Neue Projektmanagerin und neue Medical Advisor » Süddeutsches Infektiologie Symposium » Inklusive: Workshops der Verhaltenstherapiewoche » Heinz-Ansmann-Preis für AIDS-Forschung weiter 

Interview mit Kongresspräsident Prof. Reinhold E. Schmidt, Hannover
DÖAK 2011 in Hannover

Der letzte DÖAK in St. Gallen hatte ein neues Konzept. Welchen Ansatz hat der kommende DÖAK in Hannover?  »  Wie war die Zusammenarbeit mit der Community? »  Gibt es ein neues Format?  ...weiter 

HIV-STREIFLICHT

Ich nehme alle Tabletten ein, immer! Jetzt haben wir es endlich schwarz auf weiß, hochwissenschaftlich nachgewie- sen, was wir HIV-Ärzte eigentlich schon immer wussten: Die Patienten lügen uns an! ...weiter 

Meldungen

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.