Ausgabe 3 - September 2014
KOMMENTARE
Editorial - 3 / 2014
Neue Medikamente: Vorsicht Regress!? » Transparenz bis zum Klebezettel » In eigener Sache
KONGRESS
Deutscher STI-Kongress 2014 vom 19. - 21. Juni 2014
Sexuelle Gesundheit gemeinsam gestalten
Ende Juni tagten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung sowie Interessierte und Aktivisten, um sich im Roten Rathaus in Berlin über Neuigkeiten im Bereich der „Sexually Transmitted Infections“ (STI) auszutauschen.
20. Weltaidskonferenz vom 20.-25. Juli 2014 in Melbourne, Australien
Im Fadenkreuz: Das Ende der HIV-Epidemie
Die 20. WeltAidsKonferenz am anderen Ende der Welt (von uns aus gesehen) war keine Freudenfeier. Der Absturz von MH17 und die Rückschläge bei der Heilung dämpften die Stimmung. Dabei sind die Erfolge der weltweiten HIV-Therapie durchaus beeindruckend. Das zentrale Ziel, das Ende der HIV-Epidemie, ist allerdings noch nicht in Sicht. Die Schlagworte dieser Konferenz lauteten daher „Stepping up the pace“ und „Nobody is left behind“.
Migranten ohne Papiere
Beim diesjährigen WeltAidsKongress gab es wieder viele wichtige Veranstaltungen zum Thema ‚undocumented migrants‘. Sarah Radcliffe1 vom National AIDS Trust (NAT), einer britischen NGO, berichtete vom Erlass2 der britischen Regierung (Health and Social Care Bill), der seit zwei Jahren HIV-positiven Menschen bedingungslosen Zugang zur HIV-Therapie ermöglicht.
Einen Gang höher schalten gegen Ausgrenzung
Bei der 20. Welt-Aids-Konferenz in Melbourne gab es keine medizinischen Sensationen, aber eine starke politische Botschaft: Schluss mit der Diskriminierung! Nach dem Abschuss von MH17 rückte die internationale Community enger zusammen. Ein Fazit von Holger Wicht.
AKTUELL
Neue Top Level Domain .Hiv
Digitale rote Schleife
Der in Deutschland eingetragene Verein dotHIV erwirbt die Rechte an der Domain-Endung .hiv. Jeder Klick auf eine .hiv Webseite löst eine kleine Spende für Projekte zur Bekämpfung von HIV/Aids aus. Die Mittel dazu werden über den Verkauf der Domains generiert.
Interview mit Dr. Dietrich Hüppe, Herne
GBA-Beschluss zu Sofosbuvir Auf die richtige Strategie kommt es an
Seitdem der GBA in einigen Situationen „keinen Zusatznutzen“ von Sofosbuvir sieht, geht bei den Ärzten die Angst vor dem Regress um. Doch mit der richtigen Strategie kann man allen Patienten eine Interferon-freie Therapie anbieten.
Interview mit Dr. Axel Baumgarten, Berlin
GBA-Beschluss zu Dolutegravir Bei Switch gut dokumentieren!
Die frühe Nutzenbewertung sieht bei therapienaiven Erwachsenen einen beträchtlichen Zusatznutzen. Bei vorbehandelten Patienten gibt es nur einen Zusatznutzen, wenn andere Optionen nicht möglich sind.
Fortbildung
Cornelia Feiterna-Sperling, Berlin
Neues zur ART bei HIV-infizierten Kindern
Die ART bereits im ersten Jahr wird weltweit empfohlen und ist in Deutschland Standard. Neuere Studien deuten auch darauf hin, dass ein Vorteil der frühzeitigen Behandlung ein geringeres HIV-Reservoir sein könnte. Zur Verfügung stehen mittlerweile Medikamente aus allen Klassen, die ART bei Säuglingen stellt aber immer noch eine besondere Herausforderung dar.
Thomas Meyer, Hamburg
Chlamydien im Labor Biologie und Diagnostik von Chlamydia trachomatis
Chlamydien sind obligat intrazelluläre Bakterien, die sich nur in bestimmten Wirtszellen vermehren können. Im Infektionszyklus (Abb. 1) unterscheidet man eine extra- und intrazelluläre Phase. Extrazelluläre Elementarkörperchen (EK) binden mit Hilfe von Adhäsinen an Rezeptoren der Wirtszellen.
Maximilian Klar, Freiburg
Chlamydien-Infektion der Frau
Die sexuell übertragene Chlamydien-Infektion der Frau verläuft meistens asymptomatisch und heilt in etwa der Hälfte der Fälle nach einem Jahr spontan. Jedoch sind mögliche langfristige Folgen der Infektion Eileiter-Entzündungen mit tubaren Verklebung, Eileiterschwangerschaften und tubare Infertilität. Ein Chlamydien-Screening wird in vielen Ländern angeboten. Valide Untersuchungen zur Effektivität des Screenings stehen aber noch aus.
Alexander Kreuter, Oberhausen
Chlamydien-Infektionen beim Mann
Weltweit sind Chlamydien die häufigsten Verursacher von sexuell übertragbaren Erkrankungen. Verantwortlich ist Chlamydia trachomatis der Serovare D bis L3. Bei HIV-positiven Männern kommen orale/pharyngeale, genitale und anale Chlamydien-Infektionen vor. Insbesondere bei analer Infektion sind komplett asymptomatische Verläufe sehr häufig.
Ergebnisse des Laborsentinels
Chlamydia trachomatis in Deutschland
Chlamydia trachomatis sind sehr häufig vorkommende sexuell übertragbare Infektionen. Ein Laborsentinel, an dem zur Zeit 23 Labore teilnehmen und mehr als zwei Millionen Tests seit 2008 durchführten, ergab einen hohen Positivenanteil unter jungen Frauen. Die Ergebnisse rechtfertigen das Screening für Frauen unter 25 Jahren.
Christoph Wyen, Christian Hoffmann und Marcus Hentrich
Therapie HIV-assoziierter Lymphome*
Lymphome gehören auch heute noch zu den häufigsten Tumoren bei HIV-Patienten. Die Prognose hat sich dank der antiretroviralen Therapie und den Fortschritten bei der Chemotherapie deutlich verbessert.
Aktualisierte Art- und Schwangerschaftsleitlinie
DAIG: Neue Therapieleitlinien verabschiedet
Die DAIG-Mitglieder haben Ende Juni 2014 auf dem KIT in Köln die von der dazu beauftragten Arbeitsgruppe aktualisierten Empfehlungen zur antiretroviralen Therapie Erwachsener als Leitlinie der Deutschen AIDS-Gesellschaft verabschiedet. Die Arbeitsgruppe wurde vom Leitlinienbeauftragten der DAIG, Hans-Jürgen Stellbrink, koordiniert.
MITTEILUNGEN
Angst Vor Ausgrenzung Behindert Erfolgreiche PräVention
DAIG: Aktiv gegen Diskriminierung
Im Hinblick auf die frühzeitige Diagnosestellung der HIV-Infektion spielt die Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung eine große Rolle. Aus diesem Grund engagiert sich die DAIG verstärkt in Projekten zum Abbau von Diskriminierung HIV-positiver Menschen.
Die Hilfen der Deutschen AIDS-Stiftung für Kinder und Familien
Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt im Jahr mehr als 1.200 Kinder, die in Familien leben, in denen ein oder mehrere Mitglieder HIV-positiv sind. Diese Kinder unterstützt die Stiftung durch individuelle Einzelhilfen sowie Gruppenhilfen.
NATIONALE PROJEKTE
Langjährige Unterstützung für den „run for life“ der Münchner Aids-Hilfe
Das Gesundheitsunternehmen MSD SHARP & DOHME GMBH, das in Deutschland seinen Sitz in Haar bei München hat, unterstützt zahlreiche Projekte von AIDS-Hilfen und Patientenorganisationen im Bereich HIV und AIDS – im In- und Ausland.
Hiv-Community-Preis
Gesellschaftliche Teilhabe fördern, Versorgung verbessern
Was haben ein von MigrantInnen, DrogengebraucherInnen und sozial Benachteiligten bewirtschafteter Schrebergarten, ein Café als zentraler Treffpunkt für Menschen aus Afrika und ein generationsübergreifendes Wohnprojekt für schwule und bisexuelle Männer gemein?
Viiv Healthcare
Positiv Umdenken
HIV-Infektionen überall auf der Welt behandeln, Stigmatisierung reduzieren, „positives Umdenken“ fördern – auf diesen Nenner lässt sich das Engagement von ViiV Healthcare bringen.
Dialog zwischen Arzt und HIV-Patienten fördern
HIV & Your Body ist eine 2009 ins Leben gerufene Initiative zur Patientenfortbildung zu medizinischen Themen im Kontext HIV mit dem Ziel, HIV-Patienten fit zu machen und zu bestärken, sich aktiv mit ihrer Erkrankung zu befassen und gemeinsam mit dem Arzt für sich gute Entscheidungen zu treffen.
Harriet Langanke
SHE – Selbsthilfe- und Fortbildungsprogramm für Frauen mit HIV von Frauen mit HIV
Viele Jahre lang gab es nur wenige Angebote für Frauen mit HIV in Deutschland. Ihre Zahl war und ist mit einem Anteil von unter 20 Prozent deutlich geringer als die der HIV-positiven Männer. Ihre Probleme waren und sind jedoch nicht geringer. Darauf reagiert seit 2012 auch das Pharma-Unternehmen Bristol-Myers Squibb mit seinem deutschen Programm SHE.
Gemeinsam Gegen Stigma
Wie AbbVie mit der Initiative SPORTLER GEGEN STIGMA Menschen bewegt
AbbVie hat sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten nachhaltig zu verbessern. Hierzu gehören nicht nur Medikamente, Forschung und Entwicklung – sondern auch wegweisende Initiativen, die sich an den Menschen hinter einer Erkrankung richten.
MELDUNGEN - STREIFLICHT
Streiflicht
Sunshine Act Casts Shadow! oder Licht und Schatten des VFA-Transparenzkodex
Gott sei Dank leben wir in einem Rechtsstaat. Alles ist gesetzlich oder zumindest vertraglich geregelt. So auch die Beziehung von Vertragsarzt und Pharmaindustrie.
Meldungen
Erster NSA5-Inhibitior Daklinza® » Neue Info-Seiten zu HIV und Aids online » Daklinza® bei HIV/HCV-Koinfektion » ViiV: Ergebnisse der Straßenumfrage