-- CROI 2009 in Montreal
8.-11. Februar 2009

Am Sonntag, 8. Februar begann die 16. CROI in Montreal. Erwartet wurden viele interessante Daten, z.B. die Ergebnisse der Interleukin-2 Studien SILCAAT und ESPRIT, zur Korrelation von Viruslast im Sperma und im Blut, zu Mikrobiziden, zum Therapiebeginn, zum kardiovaskulären Risiko und vieles mehr. berichtet.

PI-Monotherapie nicht für Patienten mit CD4-Nadir <200/µl

21% der Patienten, die von einem gut funktionierendem Regime auf eine Lopinavir/r-Monotherapie umgestellt wurden, entwickelten innerhalb von 24 Wochen ein virologisches Versagen. Alle diese Patienten hatten einen CD4-Nadir <200/µl.  --

Keine schnellere Progression durch Kontrazeptiva

Eine große Studie an über 4000 afrikanischen Frauen bestätigt, dass hormonale Kontrazeptiva den Verlauf der HIV-Infektion nicht negativ beeinflussen.  --

HIV als kardiovaskulärer Risikofaktor

Die HIV-Infektion selbst ist ein unabhängiger, kardiovaskulärer Risikofaktor vergleichbar mit Rauchen und Diabetes mellitus. Das ergab der Vergleich der Intima-Media-Dicke von zwei großen Kollektiven mit und ohne HIV.  --

EASIER: Switch von Enfuvirtid auf Raltegravir

Bei stark vorbehandelten Patienten mit stabilem Regime war der Wechsel von Enfuvirtid auf Raltegravir virologisch sicher. CD4-Zahl und Nebenwirkungen waren vergleichbar.  --

Abacavir und kardiovaskuläres Risiko

Zum kardiovaskulären Risiko unter Abacavir wurden zahlreiche Studien präsentiert mit widersprüchlichem Ergebnis. Ursache des uneinheitlichen Bildes könnten die verschiedenen Populationen in den Studien sein. Die Empfehlung, bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko mit Abacavir vorsichtig zu sein, ändert sich nicht.  --

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HIV/HCV: 50% SVR bei EVR und 72 Wochen Therapie

In SLAM-C erreichten die Hälfte der Patienten eine HCV-Elimination, wenn sie 12 Wochen nach Therapiebeginn einen Abfall der HCV-RNA von >=2log hatten und insgesamt 72 Wochen behandelt wurden. Patienten mit einer kompletten EVR (HCV-RNA <600 IU/ml) hatten sogar eine 62%ige Chance.  --

Hohe HCV-Viruslast erhöht Mortalität bei HIV/HCV-Koinfizierten

Anders als bei HCV-Monoinfektion scheint die HCV-Viruslast bei HIV/HV-Koinfektion mit einer erhöhten Mortalität einher zu gehen. In einer Auswertung der EuroSIDA-Kohort hatten hochvirämische Koinfizierte eine doppelt so hohe Sterblichkeit wie avirämische Patienten.  --

ESPRIT und SILCAAT: Aus für Interleukin-2

Interleukin-2 zusätzlich zur HAART führte in den Studien ESPRIT und SILCAAT wie erwartet zu einem stärkeren Anstieg der CD4-Zellen als die HAART allein. Doch es zeigte sich kein klinischer Nutzen. Die Mortalität und AIDS-definierende Ereignisse waren in beiden Gruppen vergleichbar.  --

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PrEP - viele Studien, aber noch keine endgültigen Ergebnisse

Die biomedizinische Prävention mit Tenofovir allein oder in Kombination mit Emtricitabin oral oder als topisches Gel könnte die Prävention bereits in wenigen Jahren revolutionieren. Die ersten Ergebnisse einer ganzen Reihe von klinischen Studien werden Ende des Jahres erwartet.  --

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Wirkt Telbivudin doch auch gegen HIV?

Bisher ging man davon aus, dass das Nukleosid Telbivudin keine Aktivität gegen HIV hat. Nun wurde bei einem HIV/HBV-koinfizierten Patienten unter Telbivudin ein Abfall der Viruslast bis unter die Nachweisgrenze beobachtet.  --

4er-Pille mit TDF/FTC/Elvitegravir plus neuer Booster GS-9350 geplant

GS-9350 ist ein neuer Inhibitor von CYP3A, der Proteasehemmer boosten kann. Im Gegensatz zum bisherigen Standard Ritonavir ist GS-9350 wasserlöslich und Lipid-neutral und hat keine antivirale Aktivität.   --

HIV im Sperma trotz optimal supprimierter Viruslast im Blut

In zwei Studien wurde parallel die Viruslast in Blut und Sperma untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei rund 5% der Patienten ohne Viren im Blut HIV im Sperma nachgewiesen wurde. Die Viruslast im Sperma schwankte erheblich und erreichte bei einem Patienten sogar 16.000 Kopien/ml.   --

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Erstes wirksames Mikrobizid

Nach vielen negativen Studien hat nun endlich ein Mikrobizid einen präventiven Effekt gezeigt. Das PRO2000-Gel verminderte das Risiko der HIV-Transmission um 30%.   --

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SWITCHMRK: Switch von Lopinavir/r auf Raltegravir virologisch nicht gleichwertig

Der Wechsel von Lopinavir/r auf Raltegravir bei Patienten mit einer Viruslast unter der Nachweisgrenze hat in der randomisierten SWITCHMRK-Studie häufiger zum virologischen Versagen geführt als die Fortführung des ursprünglichen Regimes.   --

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CROI 2009 - Eröffnung

Die diesjährige CROI eröffnete mit zwei Vorträgen zu den wichtigsten Themen im HIV-Bereich: Heilung und Afrika. Robert Siliciano, Baltimore, stellt den aktuellen Stand des Wissens zu den latenten Reservoiren dar. Glenda Grey und James McIntyre von der Universität Witwaterstrand in Johannesburg, gaben einen Überblick über die Geschichte von HIV in Soweto. Der musikalische Rahmen wurde von Oliver "Tuku" Mtukudzi aus Simbawe gestaltet. Der Musiker ist einer der wenigen afrikanischen Künstler, die HIV thematisieren und zwar sowohl in seinen Liedern als auch mit dem öffentlichen Bekenntnis, dass sein Bruder an AIDS verstorben ist.   --

Interviews

Prof. Jürgen Rockstroh, BonnProf. Jürgen Rockstroh, Bonn

Kardiovasku- läre Effekte von Abacavir.

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Dr. Pietro VernazzaProf. Pietro Vernazza, St. Gallen

HIV im Sperma trotz erfolgreicher HAART. Erklärungen und Konsequenzen.

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Priv.-Doz. Keikawus Arasthe, Berlin Priv.-Doz. Keikawus Arastéh, Berlin

SWITCHMRK: Wechsel von Lopinavir/r auf Raltegravir. Ergebnisse und Hintergründe.

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Prof. Gerd Fätkenheuer, KölnProf. Gerd Fätkenheuer, Köln

Kein Benefit von Interleukin-2. Finale Ergebnisse von ESPRIT und SILCAAT.

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Prof. Jürgen Rockstroh, BonnProf. Jürgen Rockstroh, Bonn

Neues zur HIV/Hepatitis-Koinfektion

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